3. Kapitel

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Lena befand sich in ihren Haus vor ihren großen Wandspiegel. Von außen ließ sie sich nicht anmerken, aber im Inneren war sie nervös und hippelig. Es war zwei Monate her, seitdem sie das letzte Mal mit ihnen Essen gegangen war. Sie zog sich ein langes schwarzes Kleid an, dass sie sich mal für eine Gala gekauft hatte. Damals fand sie schwarz noch eher schlecht, doch mittlerweile war es ihr Lieblingskleid. Dazu zog sie silberne Schuhe mit extra hohen Absatz an. Sie wusste genau wie Patrick darauf reagieren würde und innerlich grinste sie schon vor sich hin. Lena erhaschte einen kurzen Blick auf die Uhr. 18:15. In zehn Minuten würde Mark kommen um sie abzuholen. 

Bis dahin musste sie sich noch eine Handtasche aussuchen, die zum Kleid passte und nicht zu pompös wirkte. Sie öffnete die Schranktür und kramte darin rum, bis sie schließlich auf eine schwarze Umhängetasche stieß, die ihr auch sofort gefiel. Klar, sie wusste genau welche Taschen sie in ihren Schrank hatte und welche nicht, doch an diese konnte sie sich nur noch unscharf erinnern. Um so froher war sie, als sie diese gefunden hatte. Die Sängerin warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und prüfte ob ihre Haare auch richtig saßen. Sie nahm ihr Handy von der Anrichte und steckte es in ihre Tasche, ehe sie nach unten stöckelte um zu gucken ob Mark schon da war. 

Tatsächlich stand draußen vor ihren Haus schon der schwarze Porsche von ihrem besten Freund. Sie winkte ihn durch die Fensterscheibe zu und schloss mit der anderen Hand die Tür auf. Mit ihren hohen Schuhen lief sie zur Autotür und öffnete sie. Im inneren dudelte bereits laute Musik vor sich hin und in mitten alldem saß Mark vor dem Lenkrad. Er grinste sie an und deutete auf einen der Leder bezogenen Sitze, auf dem sich die Sängerin dann auch niederließ. "Du siehst zauberhaft aus.", begrüßte Mark sie. Lena schaute zu Mark und sah ihn in genauer an. Er trug einen schwarzen Anzug mit einer passenden Krawatte dazu. "Und du erst, wieso hat sich eigentlich noch keine Schar von Mädchen um dein Auto gebildet?", fragte die Frau sarkastisch. Der Mann lachte laut auf, ehe er den Motor startet und mit losdüst. 

"Mark, ich will dich darauf aufmerksam machen, dass ich hier im Auto sitze und ich nun mal eine Frau bin. Also fahre langsamer!" Der Sänger legt ein paar Gänge zurück, bis sie schließlich gemächlich über die noch erhellten Straßen fahren. Das Restaurant, dass die beiden Anfahren, liegt im Norden der Stadt und ist eines der besten. Manche gehen nur einmal im Jahr rein, weil es sehr teuer ist, doch es ist das Lieblingsrestaurant der vier Freunde. Von außen sah es recht schlicht aus, aber von innen erkannte man erst den Wert des Hauses. Die Tische waren aus einen besonderen Holz geschnitzt und waren dadurch sehr wertvoll. Als Marks Wagen vorfuhr, warteten bereits Carla und Paddy auf sie. Die Schauspielerin sah in ihren Kleid einfach nur reizend aus. Sie trug ein dunkelgrünes Kleid, dass ihr fast bis zu den Knien ging. Passend dazu hatte sie auch grünen Schmuck um ihren Hals und an den Ohren. Patrick hatte exakt den selben Anzug wie Mark an. "Ward ihr etwa zusammen shoppen und das ohne uns?", fragte Carla gespielt sauer. "Wir Männer nennen es nicht shoppen sondern 'Einkaufen ohne Frauen'.", antwortete Patrick ihr. "Jetzt mal andere Frage, wie könnt ihr auf solchen Schuhen laufen ohne hinzufallen?" Dieses mal grinste die Schauspielerin: "Das nennt man auch Gedultsübung wenn man mit Männern ausgeht, nicht wahr Lena?" Danach ließ sie ihn stehen und betrat das Restaurant.   

Die Freunde setzten sich an den ersten Tisch mit vier Stühlen

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Die Freunde setzten sich an den ersten Tisch mit vier Stühlen. Der Ausblick aus den großen Fenster hinunter auf die Stadt war atemberaubend. Von hier oben sah man die Lichter der Autos, der Busse und der Häuser. Noch war es früher Abend, was bedeutete das man die Stadt erst später so richtig mit Licht sehen würde. Ein Kellner in weiß gekleidet kam an den Tisch und fragte: "Was kann ich euch für Getränke bringen?"Da alle vier vor sich die Speisekarten hatten, ging die Auswahl auch recht schnell. Nachdem sie der Kellner wieder alleine gelassen hatte, fingen die Freund an zu reden. 
"Habt ihr es mitbekommen?", fragte die Schauspieler die anderen. Sie hatte brandneue News aus dem Westen. 
"Nein, was ist denn passiert?", erkundigte sich Patrick scheinbar interessiert. 
"Es gab einen-" Carla wurde von Lena unterbrochen. 
"Carla, wir haben dir schon mal gesagt, dass uns das Leben von Stars nicht interessiert. Es ist toll für dein Idol das das und das passiert ist, aber leider wollen wir auch mal etwas anderes hören." 

Die Schauspielerin fing an zu schmollen und verschränkte die Arme. Lange herrschte die Stille am Tisch, weil niemand wusste, was er sagen sollte. Der Kellner kam wieder und stellte die dampfenden Platten vor ihnen ab. "Was habt ihr heute so gemacht?", versuchte Lena das Gespräch etwas aufzulockern. Patrick antwortete ihr sofort: "Ich habe heute meinen Schwimmbad aufbauen lassen. Mein altes war aus der Mode, weshalb ich es weggeworfen habe." Verdutzt sah Mark ihn an. "Das ist das 5te Schwimmbad in nur einen halben Jahr, meinst du nicht, dass du übertreibst?" Der Mann schüttelte mit den Kopf. "Ich bin reich, wozu sollte ich sonst mein Geld ausgeben?" 

Nach ihrer langen Schmollpause meldete sich jetzt auch Carla zu Wort. "Du könntest es zum Beispiel spenden. Sie haben hier in der Nähe ein Heim, wo man Frösche züchten kann und andere süße Wassertiere. Da solltest du dein Geld anbringen!" Patrick wich vor seiner Gegenübersitzenden ein Stück zurück. "Meinst du etwa diese schleimigen Teile, die in den Abwasser Rohren leben?" Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. "Das ist eine Unverschämtheit, du bist doch genauso wie alle andere, eitel und einfach nur unverb-" 
"Carla es reicht langsam, setz dich bitte hin und iss erstmal etwas und du Paddy, hör auf sie zu reizen. Wir sind hier nicht im Kindergarten."Gehorsam nickten beide und widmeten sich wieder ihrem Essen. 

"Wann steht eigentlich die nächste Gala an?", erkundigte sich die Schauspielerin. Sie hatte sich extra ein neues Kleid gekauft, dass nicht sehr billig war. Ihre beste Freundin dachte nach, ehe sie antwortete: "Ich glaube so in zwei Monaten." Carla zog die Unterlippe vor. Noch so lange? Ihre Gedanken wurde durch ein Kreischen aus der hinteren Ecke unterbrochen. Lena blickte zu der Quelle des Lärms und sah Mädchen und Frauen, die auf ihren Tisch zustürmten. "Da ist Lena und Mark Forster. Los lass uns mal fragen ob wir nicht ein Autogramm bekommen." Sofort setzte sich der Zug in Bewegung. "Achtung Fans Alarm Stufe ein, alle Wertsachen, die ihr noch behalten wollt ganz eng an euch reißen, denn sonst sind sie weg.", warnte Mark die anderen. Diese räumten ihre Handys und Geldbeutel schnell vom Tisch und setzten ein Lächeln auf. 

Innerhalb von fünf Sekunden war der ganze Tisch umringt und jeder blockierte jeden mit irgendeinen Körperteil.
"Ich war da zuerst."
"Nein ich."
"Du stehst auf meinen Fuß."
"Nimm deinen Ellbogen aus meinen Gesicht."
"Was kann ich dafür, wenn du dich so bescheuert hier rein-gezwängt hast?"
Innerlich verfluchte es Lena schon berühmt zu sein. Offensichtlich existierte für die Fans kein eigenes und privates Leben. Als sie eine Hand an ihren Arm spürte zuckte sie leicht zusammen, veränderte doch nichts an ihren strahlenden Lächeln. Dieser Abend würde sehr lange andauern. Immer mehr Fans kamen und verlangten Selfies und Autogramme. Am Ende, als endlich alle weg waren, ließ sich die Sängerin erschöpf auf ihren Stuhl fallen. Ihr Blick glitt zur großen Standuhr. 22:55. Bedauernd schaute sie auf ihr Essen, dass mittlerweile eiskalt war. "Lasst uns gehen.", schlug Mark vor. Alle vier nickten und bezahlten, ehe sie das Restaurant verließen. 

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