•Kapitel Sieben•

79 5 0
                                    

Dean's point of view

Er entfernt sich von mir und reinigt meinen Boden. Er hat sich auf die Latten gekniet, streckt seinen Arsch aber direkt in meine Richtung. Verdammt! Ich klinge ja fast wie ein sexgeiler Teenie. Ich schüttle den Kopf, um diese Gedanken zu verdrängen, was mir aber wahnsinnig schwerfällt.

„Setz dich hin", knurre ich. „Lass das liegen und setz dich einfach."

Er steht auf und sieht mich verwundert an, setzt sich mir aber wieder gegenüber. Zum Glück. Nun habe ich nur noch mit seinem Oberkörper zu kämpfen.

„Was erlebt Adam im Käfig?"

„Starke Qualen, die keiner von uns sich ausmalen kann. Sam, dein Bruder, wurde durch diese Erlebnisse geschädigt."

Ich nicke. Der Käfig Lucifers klingt schlimm. So schlimm, dass man es nicht einmal mit Worten beschreiben kann.

„Du hast als Lucifers Hülle fungiert. Warum?"

„Es war, als dein Bruder im Käfig gefangen war. Du und ich, wir wollten ihm helfen. Lucifer hat uns versichert, dass er die Finsternis Amara, Gottes Schwester, aufhalten könnte. Darum habe ich mich ihm zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe des Königs der Hölle Crowley wolltet ihr Lucifer aus meinem Körper vertreiben, aber funktioniert hat das nicht. Lucifer und Gott haben sich verbündet, um Amara zu verbannen. Sie hat Lucifer aus meinem Körper vertrieben."

„Ich kann mich auch an Jack erinnern. Ist er der Sohn von Kelly Kline und Lucifer?"

„Ja", antwortet er. „Nur hat Lucifer den Körper von dem damaligen Präsidenten Jefferson Rooney besessen, der eine Beziehung mit Kelly Kline hatte. Er war der Präsident nach Obama."

„Wie fand Lucifer das erste Mal den Weg aus dem Käfig?", frage ich weiter.

Es gibt noch so viele Sachen, die ich nicht mehr weiß, aber Castiel hilft mir dabei mich zu erinnern. Dafür bin ich ihm mehr als nur dankbar. Hoffentlich kann ich mich bald wieder an unser erstes Treffen erinnern.

„Um ihn zu öffnen, müssen 66 Siegel gebrochen werden. Eines davon hast du gebrochen. Die anderen 65 wollten die Dämonen brechen, haben aber nur 64 geschafft. Das letzte wurde von deinem Bruder gebrochen. Er hatte nichts davon geahnt, als er Lilith tötete."

„Also ist alles wahr? Dämonen, Engel, Geister, Banshees ...?"

Er nickt. „Es ist wahr."

„Und der Mann, der vorhin angerufen hat, war mein Bruder Sam?"

Er nickt ein weiteres Mal.

„Cass, in welcher Beziehung stehen wir zueinander?"

„Wir sind nur beste Freunde. So etwas wie Brüder."

Das tut weh. Er sagte, wir sind nur Freunde. Aber ich habe die Enttäuschung aus seiner Stimme herausgehört? Ist das vielleicht nur Wunschdenken von mir?

Allen Mut zusammennehmend stehe ich auf und gehe auf Castiel zu. Ich weiß, was ich möchte, aber ich habe Angst davor, dass er nichts erwidert.

„Also bist du ein Engel."

Obwohl es keine Frage war, nickt er.

„Und wie sieht es mit menschlichen Gefühlen aus?"

Warum frage ich das nur? Was ist daran so wichtig? Ist es, weil ich mehr für ihn fühle als ich sollte? Das ist überhaupt kein gutes Zeichen!

Er scheint verwundert über meine Frage zu sein. „Die fühle ich. Anfangs war es ungewohnt und das ist es teilweise noch immer. Ich habe mich bereits an einige dieser Gefühle gewöhnt. Doch in der letzten Zeit fühle ich etwas anderes, das ich aber nicht identifizieren kann."

Ich ziehe ihn nach oben und sehe in seine blauen Augen. Jetzt oder nie. Einen kurzen Blick auf seine Lippen werfend und tief Luft holend, beuge ich mich vor und vereine sie miteinander.

Dieses Gefühl ... meine Haut explodiert fast, mein Herz zerspringt gleich in meiner Brust und ich spüre, wie etwas gegen meine Magenwände fliegt. Er nimmt mir die Luft zum atmen und ich weiß nicht, ob das ein gutes Zeichen ist.

Doch erwidert er den Kuss nicht. Überfalle ich ihn gerade? Ist er nur überfordert? Oder ... erwidert er meine Gefühle nicht? Aber ... Moment ... spüre ich gerade, wie er seine Lippen gegen meine bewegt?

Ich versuche mich zu lösen, aber seine Hand wandert in meinen Nacken und er drückt mich wieder zu sich. Diesmal ist er es, der mich küsst und ich erwidere.

Meine Hände finden ihren Weg zu seiner Hüfte, wodurch ich ihn zu mir drücke. Langsam wandern sie tiefer zu seinen Pobacken, in die ich leicht zwicke. Er scheint es zu verstehen und legt seine Beine um meine Hüfte.

„Ich wollte das schon so lange tun", murmelt er gegen meine Lippen.

Ich löse mich von ihm und sehe ihn an. Er öffnet seine blauen Augen und erwidert meinen Blick.

„Was hast du gerade gesagt?", frage ich.

Möglicherweise habe ich mich tatsächlich verhört. Warum sollte er das überhaupt gesagt haben? Er ist ein Engel, würde also wahrscheinlich jeden bekommen, den er möchte. Scheint es so, dass er mich möchte? Aber was will er schon mit mir? Ein Mensch, der so verletzlich ist, wie ein Stück Kuchen.

Passiert das hier gerade nur in meinem Kopf? Nein, Castiel ist wirklich, ich bin es und der Kuss ist es auch.

„Ich wollte dich schon lange einmal küssen", antwortete er.

Neuanfang || Destiel FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt