Dean's point of view
Ich eile zurück zu meinem Impala und schiebe mich hinters Steuer. Liebevoll streiche ich über das Armaturenbrett und starte ihn dann. „Eye of the tiger" beginnt zu spielen und ich singe mit, während ich zu meiner Wohnung fahre.
Davor angekommen, schalte ich den Wagen ab, ziehe den Schlüssel ab und verlasse mein Baby. Ich sammle meinen Einkauf heraus, verriegle den Wagen und gehe in meine Wohnung. Die Zahnbürste und -pasta räume ich an ihre Plätze im Badezimmer und die zwei Kuchen in die Küche. Aus dem Messerblock nehme ich eines der Schneidewerkzeuge heraus und befreie den Kuchen aus der Verpackung.
Wie gut der einfach duftet! Nach frischgebackenem Apfelkuchen. So intensiv nach Apfel. Fantastisch. Und die Apfelstückchen sehen noch perfekt aus. Das ist schwer hinzubekommen, aber hier sehen sie nicht labbrig aus.
Ich rieche noch einmal daran und schneide ihn dann an. Wie weich er ist! Zum Glück habe ich gleich zwei gekauft. Ein Stück des Kuchens lege ich auf einen Teller und setze mich an den Küchentisch.
Ich drücke hinein und, sobald ich den Finger entferne, verschwindet die kleine Delle augenblicklich. Das ist ein perfektes Zeichen. Der Kuchen ist wunderbar gebacken, wusste ich es doch.
Gerade, als ich den ersten Bissen nehmen will, ertönt mein Handyklingelton. Wer auch immer das ist, er stört. Ich reiße der Person den Kopf ab, wenn ich sie sehe! Niemand stört mich beim Kuchen essen und kommt unbeschadet davon!
Mit schlechter Laune lege ich den Kuchen zurück auf den Teller und gehe zu meinem Handy, das neben dem Herd liegt. Eine unbekannte Nummer ruft mich an. Wer das wohl ist? Vielleicht der Mann aus dem Laden?
Ich betätige den grünen Hörer und hebe das Telefon an mein Ohr. Ich hoffe auf den Mann aus dem Laden und, wenn er das nicht ist, dann bringe ich die Person zu ihrem persönlichen Ende. Niemand stört mich einfach so beim Kuchen essen! Niemand, außer der Mann im Trenchcoat. Bis ich seinen richtigen Namen erfahre, nenne ich ihn einfach Trenchie.
„Hier bei Dean Winchester", sage ich.
„Hier ist Castiel", erwidert die Person. „Wir haben uns im Supermarkt getroffen."
Castiel. Ein wunderschöner Name für so Jemanden wie ihn.
„Castiel."
Der Name breitet sich auf meiner Zunge aus. Es ist ein fantastisches Gefühl, das ich nur schwer beschreiben kann. Eine Wärme überschwemmt mich und mein Herzschlag nimmt wieder zu. Meine Haut kribbelt und es fühlt sich so an, als würde sie gleich explodieren. Ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass ich ihn ausspreche und dieses Gefühl, so seltsam es auch erscheint, fühle.
„Willst du vorbeikommen?", frage ich sogleich. „Ich habe zwei Apfelkuchen."
„Gerne", antwortet der Mann auf der anderen Seite der Leitung. „Ich bin gleich da."
„Bis bald."
Damit lege ich auf, sende ihm meine Adresse, schiebe mein Handy in die Hosentasche und stelle noch einen zweiten Teller auf den Tisch. Den aufgeschnittenen Kuchen lege ich auf einen großen Teller, den ich ebenfalls auf den Tisch stelle.
Ich richte alles noch ein wenig her - lege Besteck auf den Tisch, stelle sogar eine entzündete Kerze auf den Tisch und drehe den Blumenstrauß umher -, als es vollkommen überraschend an meiner Tür klingelt. So schnell ist er schon hier? Wie geht das denn? Hat er mich vielleicht verfolgt?
Ich gehe zur Küchentür, sehe ein letztes Mal auf mein kleines Kunstwerk und betrete den Flur. Ein wenig stolz bin ich darauf, was ich dort gemacht habe. Es ist nicht viel, aber schon perfekt, finde ich. Ich nähere mich weiter der Tür und spüre wie die Aufregung in mir wächst. Als ich die Hand auf die Türklinke lege, hat sie ihren Höhepunkt erreicht. Zudem kommt aber auch die Nervosität. Was ist denn, wenn es Cass nicht gefällt und er dann einfach abhaut?
Ich öffne die Tür und treffe sofort auf die wunderschönen blauen Augen von dem Mann aus dem Supermarkt, Castiel. Sofort bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen und ich mustere sein Gesicht.
„Hey, Cass", begrüße ich ihn begeistert.
„Hallo, Dean", erwidert er, macht aber einen überraschten Eindruck.
„Verwundert, dass ich dich eingeladen habe, nicht?", frage ich und trete zur Seite. „Komm doch rein."
Er sieht mich forschend an, tritt aber an mir vorbei in meine Wohnung. Er sieht sich interessiert um, als schiene er nicht glauben zu können, wie ich wohne oder wie es hier eingerichtet ist.
Er sieht sich in meiner Wohnung um, während er den Trenchcoat von seinen Schultern streift und die Schuhe auszieht. Dabei mustere ich ihn und mir bleibt der Atem stecken. Verdammt! Seit wann sieht Jemand so gut in einem Hemd aus? Und erst dieser Arsch in der Hose! So wahnsinnig gutaussehend ist keiner, außer ich natürlich.
Schnell wende ich den Blick ab, bevor sich mein kleiner Freund da unten noch regt. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur ein einziges Mal etwas mit einem Menschen haben werde, sondern meine Zukunft mit Jemandem verbringen möchte. Mit ihm alt werden würde. Aber würde er das auch wollen? Wäre das denn akzeptabel für ihn? Möchte er sein Leben mit einem anderen Menschen verbringen? Wäre es überhaupt möglich für uns? Könnten wir das tun? Würde unser Leben schön sein und sicher?
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Neuanfang || Destiel FF
FanficEs folgt eine Kurzgeschichte über den Ship Destiel aus Supernatural. Ich hoffe, ihr habt auch so viel Spaß daran, wie ich es beim Schreiben hatte. Die Geschichte spielt ab Staffel 12. Spoilerwarnung Story Rankings: #493 spn #519 samwinchester #600 d...