Sei wie eine Löwin..

2. Kapitel

"Assalmu alaykum Fatima. Wohin so eilig?" , fragte mich meine Nachbarin. "Ich gehe Mohammed und Aziza abholen. Sie haben gerade aus, ich muss mich beeilen. Wir reden später Schwester. Mach Tee bereit ich komme dann zu dir." , sagte ich meiner Nachbarin. Vor ein paar Tagen wurde ein Kind angeschossen, seit dem Tag hatte ich Angst um meine Kinder und holte sie selber ab. Die Nachbarn waren monatelang aufgewühlt und die jungen Leute protestieren auf der Straße. Der Vater des Kindes wurde gleich festgenommen, weil er ausflippte, als man ihm die Nachricht mitteilte, dass sein Kind angeschossen wurde und starb. Er beschuldigte den Staat um das Geschehnis und das gefiel der Regierug nicht und sie nahmen ihn fest. Man hat eine kleine Summe an Geld für die Familie gesammelt, um den Jungen bestatten zu können. Hier ist jeder arm, doch ihre Herzen sind Reich an Liebe. Mein Mann versuchte damals Überstunden zu machen, um das verdiente Geld der Familie zu spenden. Mohammed und Aziza warteten schon vor der Schule. Als ich sie sah, wurden meine Schritte immer schneller. Ich hatte so Angst, dass ich meine Kinder nicht mehr zur Schule schicken wollte. Doch das wäre unklug. Mein Ehemann versuchte mit mir zu reden und redete mir ein, dass die Kinder die Bildung benötigen. Dass sie die Zukunft dadurch retten werden. "Mama heute ist der Herr Yusuf nicht zur Stunde gekommen. Wir hatten frei und haben im Garten gespielt...", ich hörte meinem Sohn überhaupt nicht zu. Ich war so in Gedanken versunken, die ganze Nachbarschaft war durcheinander. Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause. Als ich bei meiner Nachbarin war erzählte sie mir alles was geschehen war. Ich kochte immer mehr vor Wut. Mein Mann erzählte mir garnichts von dem was passierte. Ich verabschiedete mich von meiner Nachbarin und ging nach Hause. Es wurde spät und mein Mann war noch immer nicht zu Hause. Ich wollte auf ihn warten, um mit ihm darüber zu reden, warum er mir nichts davon erzählte. Doch am Ende schlief ich auf dem Sofa ein. Ich hörte meinen Mann kommen. Als er mich aufheben wollte und ins Bett tragen wollte, löste ich mich von seinen Armen und fragte ihn warum er sich so verspätet hatte. "Es gab viel zu bereden, deswegen hat es länger gedauert Schatz. Tut mir leid, dass ich nicht angerufen habe, aber ich habe es in dem Moment vergessen.", sagte er leise damit die Kinder nicht aufwachten. "Amar warum erzählst du mir nichts?! Ich war heute bei Aischa sie hat mir alles erzählt. Warum sagst du mir nicht, dass wir in Gefahr sind?!!! Warum erzählst du mir nichts?!! Bin ich nicht diejenige die deine tiefsten Gedanken und Gefühle bewahrt?!!!! Was ist los mit dir?!!! Ich hab versucht schon seit Tagen mit dir zu reden du wendest dich aber von mir ab!!! Sagst immer dass du müde bist!! Nicht einmal ein Kuss als aufmunterung kannst du mir geben!! Hast du die Nase voll von mir? Sag mir die Wahrheit Amar?", ich konnte es nicht mehr aushalten und weinte. "Red kein Quatsch Fatima!!!! Wie kommst du darauf!!! Wie kannst du sowas denken!!! Nur weil ich dir ein zwei Tage keine Liebe und Zuneigung gezeigt habe, kannst du mir sowas unterstellen?!!!! Fatima ich weiss, dass du dir zu sehr Sorgen machen wirst. Deswegen hab ich es dir nicht erzählt!!! Der Krieg hat schon langsam begonnen. Es wurden mehrere Männer verhaftet. Fatima ich bitte dich es ist nicht der Zeitpunkt, um jetzt rumzuheulen und Beziehungsprobleme zu diskutieren.", er fasste mich am Gesicht und küsste mich und bat mich darum nicht zu weinen. Ich versuchte nicht schwach zu wirken, doch ich brauchte ihn.