Deathlines // Poems/short storys

#1

Und nun sitzt du wieder hier. Alleine. Fühlst dich kalt. Deine Fingerspitzen sind wie Eiszapfen. Ohne Leben, ohne wärme. Ganz klein rollst du dich in deinem Bett zusammen, damit du alles um dich herum zu vergisst. Dein Körper fängt an zu zittern. Nicht vor Kälte, vor Leere. Das schreckliche Gefühl der Einsamkeit überflutet dich. Das schwarze Loch wird größer. Irgendwann hat es dich ganz zerstört. Es frisst dich auf, saugt den letzten Tropfen Leben aus dir. Was ist aus dir geworden? So fröhlich wie du früher warst, so traurig bist du heute. Schmerz. Lebst du noch, oder atmest du lediglich. Du weiß es nicht. Du weißt gar nichts mehr. Was sollst du nur tun? Egal wie sehr du versuchst glücklich zu werden, es klappt nicht. Das ständige Versagen in einer Sache. Es bringt dich um. 'Was kann ich noch?', frägst du dich. Deine Augen beginnen wieder wässrig zu werden, du beginnst wieder zu weinen. Ein weiterer Abend an dem du dich in den Schlaf weinst? Du bist es leid immer traurig sein. Du bist es leid immer schuld zu sein. Du bist es leid immer die zweite Wahl zu sein.
Alles was du willst ist liebe, aber bekommst du sie?
Ja, du siehst es nur nicht. Jeder Mensch in deiner Umgebung, deine Familie, deine Freunde, sie lieben dich. Auch wenn du es manchmal nicht glaubst, deine Mutter wäre am Boden zerstört wärst du nicht da. Ihrem Leben würde ein Teil fehlen. Sie hätte eine Hälfte ihres Lebens verloren.
Dein Vater, denk an ihn, du bist seine kleine Prinzessin, sein stattlicher Sohn. Er ist so stolz auf dich und du siehst es nicht.
Deine kleine Schwester, du bist ihr Vorlbild. Sie schaut sich alles bei dir ab, lasse sie nicht so enden wie du, lasse sie nicht so leiden wie du.
Deine große Schwester, sie sieht sich in dir, auch wenn sie die dunkeln Seiten von dir nicht kennt. Du erinnerst sie an sich selbst, ihr seid euch so ähnlich.
Dein kleiner Bruder, er sieht zu dir auf, möchte genauso werden wie du.
Dein großer Bruder versucht dich vor allem und jedem zu beschützen. Er will nicht das es dir schlecht geht.
Du siehst es nicht aber dort sind so viele Menschen die dich lieben, denke nicht das Gegenteil.

Lea xx, 26.12.2014