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Louis' POV

Lottie und ich verbrachten den gesamten Mittag auf der Couch und redeten, schauten eine Folge Prison Break und entschlossen uns dann, einen Salat mit Lachs zu machen. Ich hatte zwar nicht wirklich Hunger, aber sie zwang mich gewissermaßen, denn ich hatte immer das Problem, wenig runterzubekommen, wenn mich etwas bedrückte. Und wenn ich mich dann in etwas hineinsteigere, esse ich manchmal zwei Tage lang absolut nichts und das ist nicht sonderlich gesund. ,,Lottie, ich glaube, ich kann ihm das nicht verzeihen. Es könnte immer wieder passieren. Ich habe Angst..." - ,,Ich kann dich total verstehen, aber du darfst jetzt nicht den Kopf hängen lassen. Ich unterstütze dich, egal wie du dich entscheidest, ich hoffe das weißt du. Du kannst gerne noch länger hierbleiben, aber wenn du früher zurückwillst ist das auch vollkommen okay. Jede deiner Entscheidungen wird einen Grund haben und ich respektiere das." Ich seufzte und nickte ihr dann dankend zu. Es war einfach unheimlich schön, jemanden zu haben, der die Situation nicht miterlebt hatte und dem man sein gesamtes Herz ausschütten kann. Eine Stütze.

,,Hast du Lust in den Garten zu gehen? Ich hab neue Liegen und wir können uns Batida de Coco mit rausnehmen.", fragte sie mich und ich stimmte ihr zu. Wir hatten fast vier Uhr, da ging das. Lottie nahm in ihrer Küche zwei große Gläser und füllte sie mit Eiswürfeln, Maracujasaft und einem Schuss Batida. Dann schnappten wir uns Sonnenbrillen und gingen nach draußen, wo ich drei Liegen sah. Alles in Allem hatte sie es sich wirklich schön gemacht.

,,Ich will nicht zurück in die Villa.", sagte ich leise und schaute auf meine Hände. Meine Augen fingen wieder an, zu brennen. ,,Ich kann nicht." - ,,Ach Lou, wir finden schon eine Lösung.", sprach sie mir gut zu und setzte sich auf meine Liege, um mich in den Arm zu nehmen.

,,Du musst nicht, solange du nicht willst. Du gehst übermorgen zu dem Interview und schaust, wie es läuft. Danach kannst du immernoch entscheiden." - ,,Ja, ich werde einfach mal gucken, ob ich mit der Situation klarkomme." Ich wusste, dass wir bei dem Interview so tun müssten, als wäre alles in Ordnung. Wir müssten so tun, als wären wir glücklich. Doch das war ich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich war am Boden.

Am Abend lag ich in dem Gästebett und starrte an die Decke. Mein Handy lag in meiner rechten Hand und ich wollte unbedingt meine siebenundzwanzig neue Nachrichten lesen, aber irgendetwas hielt mich ab. Ich stritt innerlich mit mir selbst. Und so wie fast immer war ich einfach zu neugierig.

Nialler: Louis, wo bist du? Bitte komm zurück, wir machen uns alle Sorgen.

Nialler: Harry hat mir nur grob erzählt, was passiert ist, aber bitte sag mir wenigstens, dass es dir gut geht.

Liam: Hey Louis, Harry hat mit mir gesprochen und ich kann dich gut verstehen, ich wäre wahrscheinlich auch gegangen. Ich muss aber bitte wissen, ob alles in Ordnung ist, sonst kommt hier keine Ruhe mehr ein. Bitte melde dich.

Liam: Es gibt zwar keine Entschudligung dafür, was Harry gemacht hat, aber er sitzt seit Stunden hier und heult sich die Augen aus dem Kopf, er will nichts essen und nichts trinken. Ich will ihn nicht als das Opfer darstellen, auf keinen Fall, ich mache mir nur Sorgen um euch beide.

Zayn: Hey Mate, ich bin immer für dich da. Ein Anruf  reicht und ich mache mich sofort auf den Weg zu dir, wenn du das willst. Pass auf dich auf.

Von Harry hatte ich keine einzige Nachricht. Aber was sollte er auch schreiben? Es gab nichts, was seine Tat wieder gut machen könnte. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt bereit war, den Jungs und vor allem Harry beim Interview zu begegnen, aber es ließ sich ja nicht vermeiden. Ich musste meinem Beruf nachgehen, egal wie scheiße die Situation auch war.

Am nächsten Morgen schrieb ich an unseren Manager, was für Fragen in dem Interview vorkommen würden und seine Antwort kam wenige Minuten später.

>>Hallo Louis,

in dem Interview wird es zehn Leitfragen geben und an diese werden dann weitere angeknüpft, die uns noch nicht bekannt sind. Ich kann die dir zehn Fragen gerne schicken, aber wieso fragst du danach? Normalerweise lasst ihr euch doch auch immer überraschen?

1. Habt ihr schon in Planung, wie viele Singles es vor dem eigentlichen Album geben wird?

2. Es ging das Gerücht rum, dass Zayn und Liam nun endlich verlobt sind, stimmt das? Und wenn ja, wie lange schon und wie ist das Ganze passiert?

3. Habt ihr vor, auf Tour auch Meet and Greets zu machen, die man vorher gewinnen kann oder ausschließlich käuflich Erwerbliche?

4. Harry und Louis, nach der Hochzeit wart ihr in Italien und man hat Fotos von euch, wie ihr im Wasser seid und Harry sieht aus, als würde er weinen. Was hat es damit auf sich?

(...)<<

Es gab nur noch die Frage, ob Harry und ich auf Tour eine Veränderung unserer Beziehung spüren würden. Also keine Fragen, wie es bei uns läuft. Klasse, wenigstens das. Ich rappelte mich vom Bett auf und mir wurde schwarz vor Augen, weil ich mich zu schnell in die Senkrechte begeben hatte. Vielleicht sollte ich wirklich mehr Wasser trinken. Lottie ist eine abolute Wasserfanatikerin, sie ist ständig am Trinken. Aber gut, ihre Haut sieht auch absolut makellos aus und ihre Figur profitiert sicher auch davon.

,,Morgen.", nuschelte ich verschlafen und ging auf meine kleine Schwester zu, die schon auf dem Sofa saß, den laptop auf ihrem Schoß. ,,Hey, gut geschlafen?", begrüßte sie mich lieb und ich ließ mich neben sie fallen. ,,Nicht wirklich, ich brauche gleich erstmal Kaffee. Und du?" - ,,Sehr gut, heute Abend kommt doch Gemma wieder. Und bevor du deinen Kaffee trinkst gehen wir beide joggen, das macht wach und ist gesund." Sie klickte noch auf ein paar Tasten und schloss dann den Laptop. ,,Ach komm, ich hab so gar keine Lust auf Joggen.", stöhnte ich genervt und rieb mir über die Augen. ,,Oh doch, hast du. Also los, wir bringen jetzt etwas Leben in deinen Körper."

Tatsächlich schaffte sie es, mich zu überreden und ich ging freiwillig mit ihr joggen. Sie hatte um die Ecke einen netten kleinen Park und es waren auch noch nicht viele Menschen unterwegs. Es war erst halb neun und entweder waren die Leute arbeiten oder sie schliefen noch. ,,Noch eine Runde, dann hast du es geschafft!", feuerte sie mich an und ich atmete schwer, zog es aber bis zum Ende durch. Ich war ja recht trainiert, aber Lottie war einfach so eine Sportskanone, das konnte niemand toppen. Ich trug eine blaue Shorts und zu meinem Unvergnügen ein Shirt von Lottie, aber es war, zu meiner Verteidigung, aus der Männerabteilung, und passte mir ganz gut.

Der Tag ging entspannt vorüber und ich schlief mit leichten Bauchschmerzen wegen des anstehenden Interviews gegen zehn Uhr ein.

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hallo ihr lieben, die aktuelle situation mit amerika und pridefall macht mich ziemlich fertig, deswegen bin ich viel am schreiben, um mich abzulenken. ich hoffe, ihr seid in ordnung. kommentiert doch gerne mal feedback, ich freue mich da immer sehr drüber.

forever loving you part ll  L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt