»Ich brauche was stärkeres als Tee!« Jordy kippt sich Rum in die Tasse und ich bin verwirrt. Irgendetwas an diesem Telefongespräch vorhin hat sie durcheinandergebracht, aber ich wollte nicht nachfragen was es ist.
»Wir haben eine Hausbar!« erkläre ich ihr dann und deute in Richtung Wohnzimmer. Sie nickt. Als ich hinter der Bar stehe, hat sie ihren Tee mit Rum schon geleert. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass irgendetwas so gar nicht bei ihr stimmt. So habe ich sie noch nie erlebt und es macht mir ein bisschen Sorgen.
Ich stelle ihr einen doppelten Whiskey auf den Tresen, wo sie sich auf einen Stuhl davorgeschoben hat. Dasselbe mache ich mir. Wir stoßen einmal an und dann leert sie es in einem Zug. Was hat sie an dem Telefonat so zerstört.
»Ist alles gut bei dir?« frage ich sie dann.
»Ja! Kann ich noch einen haben?« antwortet sie mir, stellt das Kristallglas wieder auf das Holz und lehnt ihre Stirn gegen ihre Hand. Sie scheint verzweifelt zu sein. Aber ich habe keine Ahnung warum.
»Hier!« ich stelle ihr das Glas hin und sie dreht es in ihren Finger. Einen kurzen Augenblick, glaube ich, dass sie wieder zu Verstand gekommen ist, aber als sie daran nippt, da sehe ich ihn ihren Augen irgendwie diesen traurigen Schimmer. Was auch immer es ist, es ist noch nicht ausgestanden.
»Alac!« sagt sie dann, wobei ich an meinem Glas nippe und sie aufmerksam mustere, weil sie mir etwas Angst macht.
»Ja?« frage ich sie. Egal was es ist ich werde es beantworten. Weil ich ihren Gemütszustand gerade so gar nicht zuordnen kann und weil ich sie nicht anlügen will. Ich habe außerdem Angst, dass sie mir hier zusammenklappt.
»Als du gegangen bist?« fängt sie an. »Wann hast du aufgehört, an mich zu denken?« ich schlucke. Mit dieser Frage habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. »Ich meine, ich verstehe was du getan hast. Auch wenn es unheimlich schwer war es zu akzeptieren zu diesem Zeitpunkt. Vielleicht war es das Beste für uns Beide, für dich und für mich zu dieser Zeit. Manchmal bin ich sogar dankbar dafür. Aber wann hast du aufgehört? Aufgehört mich zu lieben?« in ihrer Stimme ist nichts Wackliges, nichts Lallendes. Sie ist noch beim klaren Verstand. Ich schlucke schwer.
»Nie!« gebe ich die aufrichtigste Antwort, die es geben könnte. Heute ist eindeutig schon viel zu viel Gefühlschaos und Liebesdrama passiert. Und es gipfelt in einer Diskussion mit Jordy, darüber ob ich sie immer noch liebe und wann ich sie vergessen habe. Habe ich nicht und ich habe auch nie aufgehört an sie zu denken.
»Wann hört es auf weh zu tun?« diese Fragen verwirren mich. Vor allem weil sie nicht darauf eingeht, was ich gesagt habe. In ihren Augen funkeln Tränen. Ich bin verwirrt. Vorhin war noch alles gut und auf einmal scheint sie total durch den Wind zu sein und neben der Spur.
»Das kann ich dir nicht sagen!« ich lecke über meine Unterlippe und betrachte sie weiter aufmerksam. Sie versenkt ihr Gesicht in ihren Händen, die sie auf den Ellenbogen abgestützt hat. Was hat sie nur?
»Wird es irgendwann leichter?« wieso fragt sie mich das?
»Wie war es bei dir? Als du nach New York gegangen bist?« frage ich sie. Ich habe den Brief direkt an ihre neue Adresse nach New York geschickt. So dass sie sich von allen verabschieden, konnte in Alaska und ein neues Leben in New York anfangen konnte ohne mich. Dieser Brief war der Abschluss zu allem.
»Dieser Brief, er hat vieles leichter gemacht und ich habe dich verstanden!« sie taucht aus ihren Händen auf und sie weint. Tränenspüren rinnen über ihre Wangen und es lässt mich nur noch härter Schlucken. »Ich wusste, dass es das Richtige für uns ist, für unsere Beziehung! Eigentlich hatte ich nicht vor, mich zu verlieben. Verstehst du. Du hast gesagt wir sehen uns wieder und hatte gehofft, dass wir wieder zusammenkommen! Und als Parker vor mir stand da,- da war alles vergessen und das zwischen uns ist so weit in den Hintergrund geraten, dass es mir egal war. Es tut mir leid!« Ich stelle mein Glas ab, lehne mich ihr gegenüber und fahre über ihre Arme. Dann lächle ich sie vorsichtig an.
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Alaska Love - für immer und ewig - WATTPAD FASSUNG
Teen FictionAlacs Leben könnte nicht besser sein! Ausverkaufte Tourneen, kreischende Fans, unzählige Musikpreise, genug Geld um die Welt zu kaufen und hunderte Frauen die gerne mit ihm das Leben teilen würden. Doch etwas fehlt in seiner so perfekten Welt. Jord...