𝕊𝕔𝕙𝕞𝕖𝕣𝕫

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Schmerz.
Es gibt ihn in einer großen Vielfalt.
Mal ist er körperlich, weil man sich einer Verletzung bei einer sportlichen Aktivität zugezogen hat, man von irgendeinem Virus gequält wird oder man einmal im Monat starke Schmerzen in der Bauchgegend verspürt.
Mal ist es ein psychischer Schmerz von Stress oder Problemen verursacht, bei dem man keine Ursache dieses Schmerzes diagnostizieren kann, derjenige aber dennoch immer wieder von Schmerzen erbarmungslos durch den Alltag gequält wird.
Mal ist es ein Schmerz ganz tief im Inneren seines Herzens. Meist ausgelöst von Trauer, Liebeskummer oder ungebändigten Wut, die sich eigentlich doch eher als Trauer entpuppt, die jedoch so groß ist, dass Wut in diesem Fall der einzige Ausweg ist.
Eines haben alle drei Varianten gemeinsam:
Sie sind von Schmerz begleitet, der sich in Form einer wässrigen Perle an die Oberfläche spült.
Meistens kommt es bei diesem Phänomen darauf an, wie groß und tief der Schmerz ist, wie viele salzige Kugeln das Tageslicht erblicken oder ob sie überhaupt an die Oberfläche gekrochen kommen.
Körperliche Schmerzen kann man lindern.
Man kauft sich ein darauf spezialisiertes Arzneimittel und nimmt dieses zu sich.
Es dauert zwar etwas lange, bis das Medikament seine Wirkung zeigt, aber dann ist man meist von den quälenden Schmerzen erlöst.
Anders als bei psychischen Schmerzen.
Möglicherweise zeigen Medikamente eine kurze Wirkung, weil der Kopf denkt, man hätte ein Heilmittel eingenommen, welches den Schmerz verschwinden lässt. Doch das kann nicht lange wirken und bald helfen selbst die besten Schmerztabletten nicht mehr.
Das trifft auch nur auf Patienten zu, die nicht wissen, dass es keine körperliche Ursache ist, die den Schmerz verursacht.
Und bei Schmerzen, die einem die Seele drohen zu zerfleischen, können Arzneimittel überhaupt keine Hilfe sein.
Gegen diesen inneren Schmerz gibt es kein Medikament, nichts was dabei hilft, diesen zu lindern.
Stattdessen muss man sich mit diesem auseinandersetzten, auch wenn man das nicht will.
Innerer Schmerz ist meist mit Trauer verbunden.
Mit dem Vermissen einer geliebten Person oder eines Haustieres.
Einem Lebewesen, das fort gegangen ist an einen schöneren fröhlicheren, friedvollen Ort.
Kein Heilmittel der Welt könnte diese von uns gegangenen Engel je wieder auf die Erde zurückbringen und somit konnte die Leere, die sie hinterlassen hatten, auch nicht wieder gefüllt werden.
Der Schmerz würde bleiben, ein Leben lang, bis man selber zu einer dieser ins Paradies geflogenen Seele wurde.
Bis man dann all seine verloren geglaubten Freunde, Verwandte und Haustiere wiedersah.
Erst dann war die Leere in seiner eigenen Seele, in seinem eigenen Herzen wieder gefüllt und der Schmerz vorbei.
Im Laufe der Jahre, die man bis zur dieser Erlösung jedoch noch auf der Erde verweilen musste, würde der Schmerz etwas weniger werden, doch er würde immernoch bestehen. Nur nicht mehr so oft, dass man denkt, man würde jeden Moment in tausend Stücke zersplittern.
Nur mit jeder kleinsten Erinnerung, die einen wieder den gefallenen Engel vor Augen führte, würden der Schmerz und die Leere wieder zurück an Tageslicht kriechen und einen wieder von innen zerfressen.
Da man diese Engel nir vergessen würde können, würde man immer von Schmerz gequält sein.
Später, wenn es nicht mehr so schmerzte, würde man auch mit einem Lächeln an die Person zurückdenken können, für einen kurzen Moment wieder glücklich an die gemeinsame Zeit zurück denken können, ohne dabei von einem stechen im Herzen begleitet zu werden.
Doch auch die Schmerzen würden wieder zurückkommen.
Nämlich dann, wenn die Trauer und die Leere im Inneren wieder die Oberhand haben würden.

Aber so war das Leben nun mal.
Schmerz gehörte zum Leben dazu.

𝑶𝒏𝒆𝒔𝒉𝒐𝒕𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt