Was tun?

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POV Armin

Mal wieder saßen nur Mikasa und ich beim Frühstück. Seit Eren vor zwei Wochen zum Hauptgefreiten gerufen wurde, hat er sich in seinem Zimmer verschanzt. Mir ist auch aufgefallen, dass er fast nichts mehr isst und enorm abgenommen hat. Außerdem müssen diese Albträume einen Grund haben, vorher hatte Eren so gut wie nie Albträume.

Ich weiß nicht wie wir ihm noch helfen könnten, wir haben schon alles versucht. „Du Mikasa, ich habe mir einige Gedanken gemacht wegen Eren. ... Vielleicht sollten wir mit dem Hauptgefreiten sprechen. Immerhin sollte Eren an dem Tag zu ihm kommen, vielleicht weiß er ja was."

Mikasa schaute mich nachdenklich an und antwortete mir dann seufzend „Vielleicht hast du recht, ich weiß auch nicht mehr was wir noch machen sollen. Eren redet einfach nicht mit uns und es scheint immer schlimmer zu werden.". Somit war es beschlossen, wir würden gleich heute Mittag zum Hauptgefreiten gehen.

***

Bevor wir uns auf den Weg machten, sahen wir nochmal kurz bei Eren vorbei um ihn Bescheid zu sagen, dass wir kurz weg sein würden. Wie so oft in letzter Zeit bekamen wir keine Reaktion von ihm. Ich warf einen besorgten Blick zu Mikasa, auch sie schüttelte nur bedauernd den Kopf. Also schlossen wir seine Zimmertür wieder und machten uns auf den Weg.

Beim Quartier des Hauptgefreiten angekommen klopften wir zuerst an der Tür und traten ein als wir hereingebeten wurden.

„Was macht ihr beiden denn hier?" wurden wir wie immer recht emotionslos von Levi begrüßt.

„Hauptgefreiter Levi, es geht um Eren." antwortete ich ihm salutierend.

Sein Gesicht wurde nachdenklich und er bedeutete uns auf der Couch ihm gegenüber Platz zu nehmen.

„Also was ist nun mit Eren?" fragte er.

Ich warf einen kurzen Blick zu Mikasa, welche mir zunickte. So begann ich zu erzählen was uns die letzten Tage und Wochen an Eren's Verhalten aufgefallen war und das alles an dem Tag begann, als er von dem Boten zu Levi bestellt wurde. Levi's Gesichtausdruck wurde immer nachdenklicher und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich behaupten er sah besorgt aus.

Auf unsere Erzählungen antwortete Levi nachdenklich: „Das ist seltsam, ich hatte keinen Boten zu Eren geschickt."

Mikasa und ich warfen uns einen verwirrten und gleichzeitig besorgten Blick zu.

Nach einer kurzen Pause fügte Levi hinzu: „Ich werde mit Eren sprechen. Schickt ihn nachher zu mir.". Wir nickten dankbar und erleichtert und verabschiedeten uns vom Hauptgefreiten. 

***

Wieder zu Hause angekommen gingen wir gleich zu Eren's Zimmer. Davor angekommen atmeten wir nochmal tief durch und klopften dann an die Tür. Da wie immer keine Antwort kam öffneten wir die Tür und traten zu Eren ins Zimmer. Er saß auf dem Bett, den Blick unbeteiligt an die Decke des Zimmers gerichtet.

„Eren ... wir waren gerade beim Hauptgefreiten" fing ich vorsichtig an zu sprechen. Er wendete seinen Blick von der Zimmerdecke ab und sah zu uns. Seine Augen hatten nicht mehr dieses bekannte Strahlen in sich, sondern sahen trüb und leer aus, das Leuchten in ihnen war gewichen.

„Er möchte dich nachher sprechen" beendete Mikasa meinen Satz.

Zum ersten Mal seit zwei Wochen änderte sich Eren's Gesichtsausdruck, mal von den Panikattacken nachts abgesehen. Seite Augen weiteten sich schockiert, fast panisch. In seinen Augen konnte ich deutlich Angst sehen, aber auch sein Körper begann leicht zu zittern. Eren schlang seine Arme um seinen Oberkörper und senkte den Blick vor sich auf die Bettdecke und schüttelte immer wieder leicht den Kopf, es war fast als würde vor seinem inneren Auge ein Film ablaufen. Dabei hörten wir ihn immer wieder leise „Nein" flüstern. Wir warfen uns gegenseitig einen besorgten Blick zu.

„Komm schon Eren, was ist denn dabei zum Hauptgefreiten zu gehen. Du kannst dich doch nicht für immer in deinem Zimmer verschanzen.", redete Mikasa auf ihn ein.

Als Antwort hörten wir nur ein gehauchtes „Ich kann nicht". Mikasa warf mir einen hilflosen Blick zu. Nachdenklich legte ich eine Hand an mein Kinn.

„Wie wäre es, wenn wir dich begleiten? Wir bringen dich hin und holen dich wieder dort ab. Wäre das okay für dich?", schlug ich vor. Eren sah leicht auf und nickte zögerlich.


POV Dritte Person

Nachdem Mikasa und Armin Eren überreden konnten sein Zimmer zu verlassen und zum Hauptgefreiten zu gehen, machten sie sich so schnell wie möglich auf den Weg. Während des Marsches sah sich Eren immer wieder hektisch um und reagierte auf die kleinsten Geräusche panisch. Mikasa und Armin sahen sich sein Verhalten besorgt an und warfen sich immer wieder besorgte Blicke zu. Sie schwiegen aber lieber und beschlossen Eren nicht darauf anzusprechen. Sie würden das vorerst dem Hauptgefreiten überlassen.

Bei Eren rasten währenddessen die Gedanken in seinem Kopf. Warum will der Hauptgefreite mich sehen? Wird wieder das Gleiche passieren wie beim letzten Mal? Das will ich nicht. Er kniff die Augen zusammen. Nicht nochmal. Das halte ich nicht aus. Bei dem kleinsten Geräusch zuckte er zusammen und ließ hektisch seinen Blick über die Umgebung schweifen. Immer mehr schien die Panik in seinem Inneren zu steigen und sie schürte die Angst. Angst die drohte sein Herz zu zerquetschen. Sein Herzschlag beschleunigte sich und seine Hände fingen an zu schwitzen. Immer wieder wischte er sie an seiner Hose ab und wünschte sich  dabei zurück in sein Zimmer, in dem er vor allem sicher war. 

Seine Nervosität stieg immer mehr, je näher sie dem Zimmer des Hauptgefreiten kamen. Vor seiner Tür angekommen stoppten sie. Mikasa und Armin warfen Eren jeweils einen Blick zu, bevor Armin an der Tür klopfte und ein „Herein" ertönte.


A/N: Hier das dritte Kapitel. Wie findet ihr's?

Wie immer würde ich mich über Feedback oder Verbesserungsvorschläge freuen = )

Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Mal - winkt - 

Eure LucyE9


Warum ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt