Apollo (12) - Rewrite the Stars

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You know I want you
It's not a secret I try to hide
I know you want me
So don't keep saying our hands are tied
You claim it's not in the cards
Fate is pulling you miles away
And out of reach from me
But you're here in my heart
So who can stop me if I decide
That you're my destiny?

What if we rewrite the stars?
Say you were made to be mine
Nothing could keep us apart
You'd be the one I was meant to find
It's up to you, and it's up to me
No one can say what we get to be
So why don't we rewrite the stars?
Maybe the world could be ours
Tonight

---"Rewrite the Stars"
von Zac Efron und Zendaya
(Ich persönlich finde aber die Version
von Anne-Marie und James Arthur besser)---

*****
Apollo stand neben mir in einer Fußgängerzone und stimmte auf seiner Gitarre die ersten Zeilen des Liedes an. Um uns herum standen bestimmt über hundert Menschen und hörten uns beim Singen zu. Das Lächeln in meinem Gesicht war nie breiter gewesen, während ich mit meinem eigenen Instrument miteinstieg.

Es war mittlerweile ziemlich viel Zeit vergangen seit dem Kampf zwischen Apollo und Elijah. Es war wärmer geworden und besonders heute schien die Sonne vom klaren, blauen Himmel warm auf uns herab. Ich hatte ein lockeres, roséfarbenes Kleid an und ein Paar Sandalen. Beides hatte ich mir erst vor wenigen Tagen neu gekauft. Woher ich das Geld hatte? Apollo und ich hatten in letzter Zeit viele Auftritte gehabt - erst auf der Straße, dann die ersten in kleinen Bars, bis wir sogar auf einem Musikfestival den ersten Platz geholt hatten und damit auch einen Plattenvertrag gewonnen hatten. Das alles brachte einiges an Kohle mit sich. Mir war klar, dass das alles nur wegen Apollos perfekter Stimme so schnell passiert war, aber ich nahm es ihm nicht übel. Er hatte es verdient, im Rampenlicht zu stehen. Obwohl er mir schon mehrmals angeboten hatte, auszusteigen - vor allem weil Zeus schon anfing, sauer zu werden, dass sein Sohn sich zu sehr in das Leben der Sterblichen einmischte. Aber ich hatte immer darauf bestanden, dass er mit mir zusammen auf die Bühne ging. Ja, vielleicht hatte ich auch ein bisschen Angst davor, dass man meine Musik sonst nicht mögen oder mich sogar ausbuhen würde. Aber der hauptsächliche Grund war, weil es mir einfach riesigen Spaß machte, mit Apollo Musik zu machen. Wir waren schon nach kurzer Zeit ein eingespieltes Team und ja, wir waren zusammen. Hättet ihr euch aber auch denken können, nachdem ich euch von dem Kuss erzählt hatte. Ich schwebte noch heute auf Wolke sieben, mein Leben war einfach perfekt.

Von dem Geld, das wir verdient hatten, hatten wir uns eine kleine Wohnung am Rand von Manhattan gemietet. Apollo hatte mir erzählt, dass er eigentlich regelmäßig zurück auf den Olymp musste, aber mit ein paar Küsschen konnte ich ihn leicht dazu überreden, auch über Nacht bei mir zu bleiben. Inzwischen schlief er jeden Tag bei mir, wobei eigentlich nur ich schlief und er mich nur in seinen Armen hielt, weil Götter ja nicht schlafen mussten. Ich rechnete es ihm aber hoch an, dass er das für mich tat. Es musste bestimmt totlangweilig sein, jede Nacht die Decke anzustarren oder mir beim Schlafen zuzusehen. Naja, Apollo hatte mir versichert, dass es okay wäre. Ich glaube, insgeheim war er froh, dass er eine Ausrede hatte, nicht auf den Olymp zu müssen oder einen Grund hatte, bei mir zu bleiben. Ich liebte ihn dafür.

Ich hatte mich wirklich Hals über Kopf in diesen Lockenkopf verliebt. Sein Lächeln, die Wärme, die er ausstrahlte und die Blicke, die er mir zuwarf, wenn wir zusammen sangen. Oft verloren wir uns dabei in den Augen des jeweils anderen. Es war dann, als würde das ganze Publikum um uns herum verschwinden. Die Welt wurde leer und es gab nur noch uns beide. Mann, ich liebte es wirklich. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie sehr ich ihn liebte.

Zurück im Hier und Jetzt begann mein Freund die ersten Zeilen zu singen. Ich ließ lächelnd meinem Blick über die Menge schweifen, die gefesselt an Apollos Lippen hingen. Dabei sah ich Jake, der am Rand stand und mich grinsend beobachtete. Ich verdrehte innerlich die Augen. Der stinkende Idiot hatte sich strikt geweigert, mein Geld anzunehmen, und lebte deswegen immer noch auf der Straße. Wenn ich ihm anbot, dass er bei mir auf der Couch schlafen oder meine Dusche benutzen konnte, lehnte er immer mit der Begründung ab, dass er Apollo und mich nicht stören wollte. Dabei zwinkerte er mir immer so bescheuert zu, was mir tierisch auf den Senkel ging. Wir waren immer noch beste Freunde, obwohl ich jetzt diejenige war, die morgens Essen vorbeibrachte und er mich, zum Glück, nicht mehr mit seinem scheußlichen Gesang wecken konnte. Ab und an kaufte ich ihm auch ein paar neue Kleidungsstücke und - als Scherz - auch mal ein Deo. Manchmal nahm er es sogar an, meistens aber nicht. Aber so war Jake nunmal.

Elijah und seine Gang hatten sich nach dem kleinen Kampf mit Apollo nicht mehr in meiner Nähe blicken lassen und auch Jake ließen sie in Ruhe. Allgemein meinte Jake, dass es viel weniger Angriffe auf Obdachlose gegeben hätte. Vielleicht hatte Elijah endlich etwas aus der Sache gelernt oder seine Eltern hatten ihm den Geldhahn zugedreht und er musste nun arbeiten gehen. Ehrlich gesagt war mir das aber auch egal. Ich hatte mit diesem Schwachkopf abgeschlossen. Sollte er doch tun und lassen, was er wollte, es interessierte mich absolut null.

Apollo war bei dem Teil angekommen, in dem ich einsteigen musste. Ich trat also einen Schritt nach vorne und sang mit klarer und voluminöser Stimme meinen Text. Zuerst mit Blick zum Publikum, dann, als wir zusammen sangen und unsere Stimmen perfekt zusammen harmonierten, sahen wir uns fest in die Augen. Das Blau funkelte mir förmlich entgegen und verhakte sich in meinem Blick. Ein ehrliches und glückliches Grinsen legte sich auf mein Gesicht. Es war einfach alles perfekt. Wenn meine Eltern das nur sehen könnten. Sie wären so stolz auf mich, dessen war ich mir sicher.

Wir stimmten zum Finale an, der letzte Ton verklang und lauter Applaus durchbrach kurz darauf die Stille. Apollo und ich legten unsere Arme um einander und verbeugten uns tief in alle Richtungen. Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und die Menge gröhlte noch lauter. Ich drückte mich fester an ihn und konnte gar nicht mehr aufhören zu strahlen. Ich strahlte wie die Sonne und Apollo mit mir. Wie schon gesagt, es war alles perfekt. Hoffentlich würde es niemals enden.

ENDE

Apollo - Wärme der MusikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt