My Home:

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Der Fahrer des Umzugswagens startete den Motor.
Ein bisschen schämte ich mich dafür das ich jetzt schon wieder begann auf meinem Sitz hin und her zu rutschen, obwohl ich noch nicht mal eine Minute drin saß. Meine Mutter bemerkte das und fragte:" Na bist du schon aufgeregt?"
"Ne Mum, ich ziehe ja nur nach New York und fahre gerade zu meinem neue Zuhause.", erwiderte ich mit einem ironischem Ton. Also echt. Wer wäre denn in dieser Situation nicht aufgeregt?
Um mich von meiner Aufregung abzulenken schaute ich aus dem Fenster. Häuser rasten an mir vorbei und mit ihnen viele Passanten.
"Wann werden wir den so ungefähr in der New Yorker Innenstadt ankommen?", fragte ich in die Runde.
" Hhm, könnte so in einer halben Stunde sein", antwortete der Fahrer des Wagens.
Entspannt lehnte ich mich in meinem Sitz zurück und versuchte mich noch etwas zu entspannen.
Weil der Tag so anstrengt gewesen war, schloss ich für einen kleinen Moment meine Augen.

" Sabe, Sabe! Wir sind da, Sabe!" Ich schlug die Augen auf. Einen Moment braute ich, um zu realisieren was hier gerade vor sich ging. Ich war tatsächlich eingeschlafen! Es hatte mir zwar gut getan aber mitten im Umzugswagen war es mir doch ein bisschen peinlich. Aber nun war ich hell wach.
Fröhlich griff ich nach meinem Gurt um mich endlich, quasi simbolisch, von dieser anstrengenden Reise loszureißen, doch als ich aufstehen wollte, musste ich mich leider wieder in den Sitz zurück fallen lassen. Den da ich in der Mitte der drei hinteren Sitze des Autos saß, musste ich warten bis meine Mama ausgestiegen war. Als sie das dann endlich getan hatte, kletterte ich auch aus dem Auto. Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals so schnell aus einem Auto raus gewesen zu sein.
Nun stand ich neben meiner Mutter. Mich hatte sie anscheinend gar nicht bemerkt. Ja ihre Aufmerksamkeit galt nur dem großen Backsteinhaus, dass direkt vor uns lag. Auch ich starrte jetzt auf das Gebäude. Das war also mein neues Zuhause. Mein " neues Zuhause" hatte eine kleine Treppe ( ebenfalls aus Backsteinen) die zur einer dunkel lackierten Tür mit schönen Mustern führte. Links und rechts von der Tür waren große breite Fenster mit jewalls einer Fensterbank. Da die Fenster keine Vorhänge hatten, ging ich hin und versuchte ins Haus zu schauen. Leider funktionierte diese Idee nicht ganz so gut wie ich es mir erhofft hatte, den ich war zu klein um ins Fenster sehen zu können. Mist. Auch auf Zehenspitzen blieb ich erfolglos.
"Du musst deinen Körper doch nicht zwingen zu wachsen um ins Fenster sehen zu können.", sagte mein Vater lachend. Dann sagte er noch: "Weißt du Sabe zufälligerweise haben ich und und deine Mutter uns hier mit einem Mann verabredet, der uns sie Schlüssel geben wird. Er heißt Mister Smith und zufälligerweise ist Mister Smith auch schon hier."
Verärgert drehte ich mich zu meinem Vater um, der ein breites Lächeln aufgesetzt hatte. Er wusste genau womit er mich ärgern konnte. Nach dem ich ihn noch ein einen extra bösen Blick zugeworfen hatte,wandte ich mich zu dem Mann der sich gerade neben meinen Vater gestellt hatte. Auch er lächelte, was mich ein bisschen scharmesröte ins Gesicht trieb.
Nun griff Mister Smith in die Tasche und holte einen Schlüssel raus, den er meinem Vater übergab.
"Falls noch irgendwas ist, können sie mich gerne kontaktieren Mister Brown. Meine Handynummer wissen sie ja." Mein Vater lächelte und sagte als der Man ging: "Auf Wiedersehen Mister Smith und vielen Dank nochmal."
Bitte, bitte und auf Wiedersehen.", antwortete er und verschwand dann relativ schnell hinter der  letzten Hausecke.
Erschöpft, und ein bisschen missmutig das man  solche Witze über mich machte, setzte ich mich auf die Treppe. Wieder lächelnt kam mein Vater auf mich zu, nahm meine Hand und zog mich hoch. Auch wenn ich am liebsten gleich wieder eingesackt wäre, ließ ich mich von im die Treppe hochziehen. Schmunzelnd folgte meine Mutter uns. Als wir dann alle vor der Tür standen, passierte erstmal nichts, bis meine Mutter fragte:" Wollen wir zusammen aufschließen?" Papa und ich nickten. So nahmen wir also alle den Schlüssel und drehten ihn um. Die Tür ging auf und gab die Sicht auf mein neues Zuhause frei. Na gut. Ich musste zugeben, dass es noch nicht so richtig heimelig aussah. Die Wände hatten noch keine Tapete und logischerweise gab es dann ja auch keine Möbel. Neugierig ging ich rein. Es gab kein Flur wie bei meinem alten Zuhause, was ich sehr praktisch fand. Hinter mir hörte ich wie meine Eltern ebenfalls eintraten und sich umschauten.
"Schaut Mal ihr beiden. Das hier könnte doch die Küche werden", sagte meine Mutter und deutete nach links. Ich schaute auch dahin. Ja, ich musste zugeben, dass das eine gute Idee war dort die Küchen hin zu machen, aber leider fehlte mir gerade die Mutiwation mir Gedanken darüber zu machen. Erschöpft ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich freute mich zwar, aber trotzdem war ich müde, geistig in Moment total unfähig und auch ansonsten total neben der Spur, so das ich kaum realisierte das meine Eltern bereits weiter gehen wollte. Ich wusste genau das ich mich von ihnen nicht in Stress bringen lassen würde. Sollen sie doch weitergehen ich werde hier sitzen bleiben. Schade das meine Mutter diesen Gedankenzug nicht gehört hatte, den dann würde sie jetzt nicht fragen:" Na Schatz möchtest du nicht auch weiter das Haus ansehen? Ich weiß das du sehr erschöpft von der Reise bist, aber es wird auch nicht mehr lange dauern,dann werden wir unsere Schlafsäcke ausbreiten." Ich schaute meine Mutter mit einem vernichten Blick an der soviel heißen sollte wie: Das glaubst du wohl selbst nicht.
Also echt. Meine Mutter konnte schon komisch sein. Ich meine da ich ihre Tochter war, müsste sie mich doch kennen. Wir waren zwar noch nie in so einer Situation gewesen ( weil ich ja noch nie umgezogen war), aber trotzdem konnte sie ja wenigstens die Art und Weise wie ich Handel kennen.
Als ich mich halbwegs wieder zusammengerissen hatte, versuchte ich mich ganz langsam aufzurichten, was sich schon in der ersten Sekunde als großer Fehler dastellte: Ich plumste sofort wieder hin. Ich hatte mir zwar nicht körperlich weh getan, aber trotzdem fühlte es sich auf eine Art und Weise schmerzhaft erniedrigend an. Nein Sabe. Reiß dich jetzt zusammen du musst doch nur aufstehen. Klar der Flug war anstrengend gewesen, aber das heißt ja nicht das du nicht noch ein paar winzige Schritte nach oben gehen könntest.
Meine Eltern schauten mich verzweifelt an. Das hieß so viel wie: Ernsthaft? Willst du jetzt wirklich hier sitzen bleiben?
Seufztend setzte ich zu einem zweiten Versuch an. Und tatsächlich meine Beine trugen mich. Zwar sagte mein ganzer Körper: Nein! Setz dich wieder hin ich weiß doch das du müde bist! Aber das tat ich nicht. Ich hatte keine Ahnung warum aber jetzt hatte ich mehr Willenskraft. Aber wenn ich so darüber nachdachte, dann war das gar nicht so verrückt wenn ich den Blick von meinen Eltern sah. Doch dieser veränderte sich schlagartig: Meine Mutter lächelte liebevoll und mein Vater schien so als würde er genüsslich ausatmen. Auch ich zog tief die Luft ein, aber nicht weil ich erleichtert war, sondern weil ich sicherstellen wollte, dass ich mich jetzt nicht wieder setzen würde.
"Sabe wenn du nicht möchtest dann können wir auch erst Mal zu dem Zimmer gehen, von dem ich dachte es könnte dir vielleicht als dein Zimmer gut gefallen. Papa und ich können uns dann noch in Ruhe alles andere ansehen", sagte meine Mutter als sie mich dabei sah.
"Nein, Mama. Es ist wirklich okay wenn wir noch die andere Räume ansehen. Ich finde sowieso das das beste zum Schluss kommt."
Meine Mama lächelte. Ich freute mich das ich ihr helfen konnte, denn in manchen Situationen war es ganz schrecklich sie nicht glücklich machen zu können.
" Nun dann gehen wir doch Mal in das Wohnzimmer. Danach können wir dann ins Bad und dann können wir nach oben unser Schlafzimmer und Sabes Zimmer ansehen."sagte mein Vater. Er war immer der von der Truppe der etwas unternehmen wollte anstatt rumzustehen, was manchmal ziemlich nervig wurde.
Nun gingen wir dann ins Wohnzimmer, das auf der, von uns gesehen linken Seite lag. Sofort fing meine Mutter an sich vorzustellen wo alles stehen würde. Tja. Das war eben das was an meiner Muttern nervig war, aber als ihre Tochter hatte ich mich daran gewöhnt.
"...und findet ihr nicht auch das die Abende am Kamin wunderschön werden. Wir könnten Blumen oder sowas drauf stellen." ,sagte meine Mutter voller Freude.
"Ich muss zugeben, Mama, dass der Kamin wirklich super ist", sagte ich und betrachtete ihn ein bisschen genauer. Er war genau so schön altmodisch wie ich ihn mochte: Aus rotbraunen Backstein, viereckig und dem entsprechend auch eine große Fläche zum Schmücken.

Nach dem meine Mutter ihre Vorstellung noch ein bisschen " gerade" gerückt hat, gingen wir zu einem Flur in dem nur ein Raum lag: Es war der Raum der das Badezimmer werden sollte. Als wir rein gingen, bemerkten wir schnell das er nur für maximal zwei Personen war und nicht für drei, deswegen gingen wir schnell wieder raus. Meine Aufregung stieg als wir nach oben gingen. Bald würde ich mein Zimmer sehen. Bisher, hatte ich es erfolgreich geschafft meine Beine nicht zum einknicken zu bringen, aber das würde nun mit jeder Sekunde schwieriger, so das ich, im zweiten Stock angekommen,fast wieder wegsackte. Zum Glück schaffte ich es mich bis zu dem Schlafzimmer meiner Eltern zu tragen. Diesmal war mein Vater der der gespannt die Tür öffnete. Neugierig lugten wir alle rein. Das Schlafzimmer war groß genug für ein Ehebett mit an jeder Seite jeweils zwei Nachtschränkchen, einen Schrank und wie ich meine Mutter kannte eine Komode zum Schminken." Es ist wundervoll hier. Ich glaube Schatz wie werden hier fürs Erste auskommen.",sagte meine Mutter und schaute dabei meinen Vater an. Er nickte zustimmend.
Eine Weile ließen sie ihren Blick über das Zimmer schweifen, als wären es ihre Ländereien und sie Königen und König.
"Em Mama, Papa. Wir wollten doch auch noch in mein Zimmer gehen.", sagte ich vorsichtig und riss meine Eltern damit aus ihren Gedanken.
"Oh ja natürlich Schatz. Jetzt gehen wir in dein Zimmer.",sagte meine Mutter, als hätte sie vergessen, dass ich noch da bin.
Doch nun gingen wir wieder aus dem Schlafzimmer raus den Flur in und standen vor einer anderen Tür.
"Das ist dein Zimmer",sagte meine Mutter fast so glücklich wie bei ihrem eigenen Zimmer.
Als ich die Hand auf die Türklinke legte, war es eher als würde ich mich darauf stützen. Doch ich hatte mich schon so weit geschleppt, jetzt würde ich sie auch noch öffnen können. Ich öffnete sie.

Liebe leicht gemacht  (Liebe ist nicht nur ein Gefühl) (Vielleicht abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt