Die Drachenreiterin (pausiert)

10

So schnell, wie die kleine Alycia die Höhle verließ, konnte Lynn gar nicht reagieren…
Verdammt nochmal, so hatte sie es doch eigentlich gar nicht gemeint, oder doch?
Verwirrt blieb Lynn zurück.

Ihr Blick wandte sich ins innere der Höhle, in der Magdalena immer noch schlief, dann schweife ihr Blick auf die andere Seite, in die Richtung, in die Alycia verschwunden war.

„Verdammt!“ murmelte Lynn leise, ging zu Magdalena, beugte sich über sie und küsste Magdalenas Haare, strich ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, lächelte wehmütig, erhob sich und verließ langsam die Höhle!

Es brach ihr das Herz, die Frau, die sie liebte zurück zu lassen, doch sie wusste, dass sie ihrer Bestimmung folgen musste!

Vor der Höhle drehte sich Lynn noch einmal um und flüsterte leise „Es tut mir Leid, Liebste!“
Dann ging sie entgültig.

Wenn sie schon die Chance hatte, die Welt zu verändern, dann musste sie das um Himmels willen tun, oder?

Doch wie sollte sie das nur anstellen?

Was wurde von ihr erwartet?

Lynn hatte keine Ahnung, wo und wie sie anfangen sollte…

Wobei, als erstes musste sie ihren Drachen wieder zurück holen!

„Alycia? Wo bist du?“ fragte sie in Gedanken.
Doch sie erhielt keine Antwort…
Sie spürte zwar ihren Geist, doch sie kam nicht durch die Barriere, es schien fast so, als hätte Alycia sie irgendwie blockiert.

„Verdammt, Verdammt, Verdammt, was soll ich jetzt nur tun? Alycia, wo bist du?“ rief sie nun laut durch den dunklen Wald.
Doch es regte sich nichts, nur das rauschen der Bäume war zu hören. Verzweifelt stolperte Lynn durch den Wald, rief immer wieder nach ihrem Drachen, doch sie bekam einfach keine Antwort.

Inzwischen wurde es heller, ein neuer Tag brach an, und Lynn ließ sich erschöpft an einem Baum zu Boden sinken.
Sie vergrub das Gesicht in ihren Händen und dachte an Magdalena. Wie wunderschön ihre Nacht zusammen war, wie gut es sich angefühlt hatte, Magdalena in ihren Armen zu halten und ihre Wärme zu spüren.
Ihre Leidenschaft zu genießen…

Ihr wurde das Herz schwer, wenn sie daran dachte, Magdalena wahrscheinlich nie wieder zu sehen, doch sie musste ihrer Bestimmung folgen! Oder???