Listen before I go ~ Stanley Uris

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" Sorry can't save me now. Sorry, I don't know how."

Erinnerungen begannen aufzukommen. Erinnerungen, die er nie ganz vergessen, aber dennoch in gewisser Weise  verdrängt hatte. Erinnerungen, die er bis jetzt verdrängt hatte, die jedoch nun erneut hindurch schimmerten, nun erneut in seinem Kopf auftauchten. Die wieder hindurchschimmerten, so, wie die Sonne durch Nebel schien, wenn dieser erneut begann, sich zu lichten. Wie sie durch den vor einiger Zeit noch dichten, grauen Nebel, durch den man nicht sonderlich viel hätte erkennen können ihren Weg bannte.

Nebel. Das war vermutlich das, mit dem es sich am ehesten beschreiten ließ- ein Nebel, der sich in den letzten Jahren auf seine Erinnerungen gelegt hatte. Der sich über seine Erinnerungen gelegt, und sich nach und nach immer mehr verdeckt hatte. Der sie verdeckt hatte, und sich nun, nach Mike's Anruf zu lichten begann, so, dass die Erinnerungen nach und nach zurück kamen, nach und nach wieder Farbe bekamen. Oh, wäre der Nebel doch geblieben. Wären sie doch versteckt geblieben.

Doch war dem jemals wirklich komplett so gewesen? Waren jene Erinnerungen, von denen er nun wünschte, die nicht zu haben- sie nicht erneut in gewisser Weise  durchleben zu müssen jemals komplett weg gewesen? Hatte er es jemals wirklich vergessen? Alles vergessen? War nicht immer, irgendwo in seinem tiefsten Unterbewusstsein etwas gewesen, dass ihn hin und wieder daran erinnerte? Dass er oft ignorierte, aber das hin und wieder, meistens abends stärker wurde. Dass besonders abends stärker würde, so, dass er sich hin und wieder an einzelne, kleine Bruchstücke erinnerte.

Ab kleine Bruchstücke, die dich irgendwie alle zusammen gehörten. Die doch alle irgendwie zusammen gehörten und eine Rolle spielten. Die alle eine Bedeutung hätten, auch, wenn er sich nicht immer genau an diese hatte erinnern können. Am kleine Bruchstücke, die hin und wieder sogar Form und Farbe annahmen. Form und Farbe Annahmen, und sich sogar zu kleinen Bildern ergänzten. Zu kleinen Bildern, die manchmal unabhängig oder manchmal auch zusammen  gehörend vor seinem Inneren Auge auftauchten.

Zu kleinen Bildern, auf denen etwas zu sehen war. Auf den  mehrere Gestalten zu sehen waren. Dunkle, verdeckte Gestalten, fast schon ein wenig wie Schatten, die Gestalt angenommen hatten. Schatten, die zu Gestalten aus Fleisch und Blut wurden. Zu Gestalten aus kaltem, toten Fleisch, das aufgrund der langen Zeit, die sie im Wasserturm verbracht hatten- all die Zeit, seitdem die Unfälle geschehen waren- aufgedunsen war. Kaltes, Tut es Fleisch, das eine fast schon gräuliche Farbe anzunehmen schien, und unter dem das ebenfalls kalt gewordene Blut nicht mehr zirkulierte.

Unter dem jenes stillstehende, tote Herz nicht mehr schlug. Unter dem das tote Herz nicht mehr schlug, obgleich es jene Gestalten auf irgendeine merkwürdige, ja, sogar verrückte Weise dennoch schafften, einen Fuß vor den Anderen zu setzen. Einen klumpigen, mit einem durchnässten, aufgequollenen Schuh bedeckten Fuß auf eine merkwürdig plumpe Weise vor den Anderen zu schieben, und sich fort zu bewegen. Sich einem zu nähern. Sich einem zu nähern, während man jene nassen, dumpfen Schritte auf dem Boden hörte, und die Dunkelheit noch zu stark war, als dass man jene Gestalten wirklich genau erkennen könnte.

Während man sie nicht ganz erkennen, aber dennoch jenen fauligen, süßlichen Geruch nach Verwesung wahr nahm, der von ihnen ausging. Der einem in die Nase kroch, und einen beinahe zum Würgen brachte- wäre man in jenem Augenblick nicht so sehr mit Angst erfüllt, dass selbst jenes Ekelgefühl verschwunden zu sein schien. Während man ihre verzerrten, gurgelnden Stimmen hörte. Jene gurgelnden Stimmen, aufgrund des Wassers, dass sich auch nach all den Jahren noch immer in ihren Lungen befand, und ihnen das Sprechen erschwerte.

Während sich der gesamte Körper entspannte. Alles im Körper sich zusammen zog, einen fast dazu brachte, sich klein zu machen. Sich ganz klein zu machen und davon zu kriechen, in der Hoffnung, nicht bemerkt zu werden. Der Fluchtinstinkt, der einen überkam. Der einen Überkam, und einem sagte, man solle rennen. Rennen, und das, was man soeben gesehen hatte hinter sich lassen, und niemals, niemals wieder zurück schauen. Das, was man gesehen hatte zu vergessen. Zu rennen, während ein Teil des Verstandes- der logische, rational denkende Teil des Verstandes einem noch immer sagte, ja, einen fast schon anschrieb, dass dies nicht sein könne.

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