Plötzlich auf 4 Pfoten

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Oh man so ganz einladend wirkt dieser Waldweg ja nicht. Sara stand vor dem Silber Dorner Waldweg. Die Sieduette des Weges lag in eine tiefe Dunkelheit getaucht vor ihr.

Es war mittlerweile ganz dunkel geworden und sie konnte kaum noch etwas sehen.

„Biegen sie nach links ab in den Silber Dorner Waldweg."

Ok. Dann mal los. Man ist das dunkel. Moment mal ich habe doch meine Taschenlampe eingepackt! Sie setzte ihren Rucksack ab und wühlte in diesem herum. Yes! Hab sie! Sie zog die Taschenlampe heraus und knipste sie an. Dann machte sie ihren Rucksack wieder zu und nahm ihn wieder auf den Rücken.

Trotz der Taschenlampe zögerte sie. Plötzlich nahm sie die Sirenen eines Polizeiwagens, die immer und immer näherkam. So eine Scheiße Alis muss gemerkt haben das ich weg bin und hat dann die Polizei informiert!

Ohne drüber nach zu denken rannte sie los. Hinein in den Wald. Sie Rannte immer weiter und immer tiefer in den Wald hinein. Doch die Polizei Sirenen wurden nicht leiser. Scheiße! Woher wissen die wo ich bin?! Doch dann traf es sie wie ein Schlag. Oh man Alis hatte doch eine Ortungsfunktion auf mein Handy geladen! Während sie lief entsperrte sie ihr Handy und ging in die Einstellungen. Dort scrollte sie nach unten. Bingo da haben wir es ja schon: GPS! Und zack deaktiviert. Haha! Doch die Sirenen folgten ihr immer noch und kamen immer näher. Natürlich kommen die näher die haben ja gesehen das ich hier lang laufe! Aber ich weiß schon was ich mache um die abzuschütteln! Sie machte eine Scharfe Kurve zur Seite und verließ den Weg. So schnell sie konnte rannte sie mitten durch den Wald. Kurze Äste schlugen ihr ins Gesicht und Wurzeln ließen sie immer wieder stolpern.

Als sie die Sirenen kaum noch hören konnte blieb sie schließlich vor einem großen Felsvorsprung, der aus dem Boden ragte stehen.

Mit den Händen stützte sie sich auf ihre Oberschenkel und versuchte ihre Atmung wieder in den Griff zu bekommen. Nach einer Weile gelang ihr dies zum Teil. Sie richtete sich auf und leuchtete mit ihrer Taschenlampe die Umgebung ab. Bäume. Nichts als Bäume die unheimliche Schatten warfen und der große Felsvorsprung. Puh, ich glaube ich bin ihnen entwischt. Das war ganz schön knapp. Sie sah auf ihr Handy. Der Ruhten Führer zeigte ihr den Weg zu dem Internat, jedoch zeigte er ihr in gerade nicht wo sie sich befand.

„Nach 400 Metern bitte rechts abbie..."

Ihr Handy ging aus. „So ein Mist!", fluchte sie, „Muss das blöde Ding ausgerechnet jetzt abstürzen?!" Also verstaute sie ihr Handy erstmal in ihrem Rucksack. Dann warf sie sich diesen wieder auf den Rücken und ging weiter, dabei glitt der Lichtkegel ihrer Taschenlampe vor ihr her und machte Stolperfallen wie z.B. Baumwurzeln sichtbar.

Doch auf einmal fing das Licht der Taschenlampe an zu flackern. Oh, nein! Wehe du blödes Ding gibst jetzt den Geist auf! Ich wehe dir...! Die Lampe ging komplett aus. Jetzt stand sie wortwörtlich im Dunkeln. Ein lautes Stöhnen entfuhr ihr.

Plötzlich hörte sie das Gebell von Hunden und Rufe von Männern. Was genau die Männer riefen konnte sie nicht verstehen, aber das war ihr in diesem Moment auch echt egal. Scheiße, die haben Suchtrupps mit Hunden angefordert! So eine Scheiße ich muss hier weg die kommen immer näher! Sie rannte los. Wohin sie lief wusste sie nicht, sie rannte einfach ziellos durch die Dunkelheit.

Doch als sie dachte sie hätte ihn abgeschüttelt tauchte von vorne ein Lichtkegel auf. Instinktiv bog sie nah Links weg und stürzte eine kleine Böschung hinunter. Panik stieg in ihr auf als sie sich aufrappelte und sie wieder losrannte. Hinter ihr blitzte wieder der Lichtkegel auf aber auch diesmal wich sie diesem so grade noch mit einer Rechtskurve aus. Doch jetzt tauchte noch zwei weitere Lichtkegel links in der Ferne auf die immer näherkamen. Hund Gebell klang ihr in den Ohren und wurde immer lauter und vielstimmiger.

Sie wurde immer panischer. Nach dem sie wieder einem Lichtkegel ausgewichen war und sie dabei beinahe gestürzt wäre, begann es in ihre Armen auf einmal stark zu kribbeln und dieses Kribbeln breitete sich rasend schnell über ihren gesamten Körper aus. Dann veränderte sich ihr Blickfeld, es wurde schärfer und sie konnte plötzlich alles viel besser sehen obwohl sie ihre Taschenlampe nicht benutzte. Ihr Körper streckte sich und wurde Länger. Als nächstes kippte nach vorne und lief aber trotzdem weiter. Sie war schneller. Viel schneller. Mit ihren Hinterpfoten stieß sie sich kraftvoll vom Boden ab. Setzte mit einem riesigen Satz über einen großen Baumstamm hinweg und landete wieder auf den Vorderpfoten.

Wie ein Blitz rannte sie durch den Wald. Zu mindestens kam es ihr so vor und eher sie sich versah hatte sie die Männer und ihre Hunde hinter sich gelassen.

Ich glaube die habe ich abgehängt, denn ich kann sie weder hören noch wittern... Moment mal seit wann wittere ich denn bitte?!

Abrupt blieb sie stehen.

Man, mir tun vielleicht die Pfoten weh. ...Warte mal kurz, WAS!!

Sie sah auf ihre pechschwarzen Vorderpfoten hinab.

SEIT WANN HABE ICH DEN BITTE PFOTEN!!

Dann sah sie wieder auf und drehte den Kopf langsam nach hinten um.

WTF!! UND SEIT WANN HABE ICH EIN SCHWANZ?!

Sie starte auf ihren ebenfalls pechschwarzen Schwanz. Doch dann stieg auf einmal Freude in ihr auf, warum wusste sie nicht. Mit dem Schwanz fing sie an hin und her zu wedeln. Dann schnappte sie mit ihrer Schnauze nach diesem, verfehlte ihn aber. Sie begann sich um die eigene Achse zu drehen um ihren eigenen Schwanz zu fangen. Es gelang ihr nur leider nicht.

Als sie sich wieder eingekriegt hatte, fiel ihr auf, dass ihr Rucksack weg war.

Oh nein ich muss ihn verloren haben. Aber Moment, ich bin gerade ein Wolf, ein großer, komplett schwarzer Wolf. Ok, das ist nicht gerade das normalste, aber wie werde ich denn jetzt wieder zum Menschen?! Ich kann ja kaum als Wolf, in dem Internat aufkreuzten! Oh Mist, was mach ich jetzt, was mach ich jetzt, WAS MACH ICH JETZT?!!

Sie spürte wie Panik in ihr hochstieg und ihr sie ihren Schwanz zwischen ihre Hinterbeine klemmte.

Ok Sara, ganz ruhig dir fällt schon noch was ein. Atme ein und atme aus. So denn Panik ist das letzte was du jetzt gebrachen kannst.

Nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Überlegte sie sich fieberhaft wie sie sich in ihre Menschengestalt zurückverwandeln kann.

Zuerst fiel ihr nichts ein, aber dann kam ihr nach kurzer Zeit schließlich doch eine Idee. Ok vielleicht funktioniert es ja, wenn ich mir einfach vorstelle wieder ein Mensch zu sein? Ja das könnte klappen und ist eine weitaus bessere Idee als zu versuchen eine Hexe zu finden und diese zu bitten mich in einen Menschen zurück zu verwandeln.

Sie konzentrierte sich darauf wie sie als Mensch aussah. Nichts. Sie versuchte es ein zweites Mal und wieder nichts. Ein verärgertes knurren entwich ihr. Ok, noch ein letzter Versuch. Wieder konzentrierte sie sich darauf wie sie als Mensch aussah und schloss dieses Mal die Augen, zusätzlich erinnerte sie sich wie es sich angefühlt hatte ein Mensch zu sein. Eine Weile passierte nichts, doch dann als sie schon aufgeben wollte spürte sie auf einmal ein Kribbeln was sich wieder durch ihren ganzen Körper zog. Sie spürte wie sie schrumpfte und wie ihre Vorderpfoten wieder zu Händen wurden und wie ihr Fell verschwand.

Nach ein paar Sekunden hockte sie wieder als Mensch auf allen vieren auf dem Waldboden. „Yes!" Sie stand auf und nahm ihren Rucksack ab, der jetzt wieder auf ihrem Rücken gewesen war, Dabei wedelte sie freudig mit ihrem Schwanz. Moment mal...Ich wedle mit meinem Schanz?! Schockiert sah sie auf ihren pechschwarzen Wolfsschwanz den sie immer noch hatte. „Scheiße! Wieso ist der denn noch da?!" Wie werde ich den denn jetzt wieder los?! Kurz dachte sie nach und versteckte ihn dann einfach in ihrer Hose. Was besseres fällt mir gerade nicht ein. Dann nahm sie ihr Handy heraus und sie hatte Glück, es ging sofort an. Nachdem sie es entsperrt hatte, sah sie nach ob ihr Ruthen Führer jetzt ihr auch wieder ihren jetzigen Standort anzeigte und siehe da es funktionierte. „Yes! Und ... OH MEIN GOTT! Das geht doch gar nicht wie schnell bin ich als Wolf gewesen?!" Laut ihrem Reise Führer war das Internat nur noch 3 Kilometer entfernt.

Sie Warf sich ihren Rucksack wieder auf den Rücken, behielt das Handy aber in der Hand um zu sehen wo lang sie gehen musste und wieder lief los. Diesmal aber wieder als Mensch und nicht als Wolf. 

Feuer der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt