Teil 38

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Ich war zuhause und wartete auf Taehyung. Mitlerweile war eine Stunde vergangen und er war immer noch nicht da. Ich fühlte mich schuldig. Nur wegen mir musste er sich jetzt schlecht fühlen. Als ich hörte wie die Tür auf geschlossen wurde, sprang ich auf und lief zu der Tür. Taehyung stand völlig fertig mit der Welt vor mir und sah mich traurig an. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn. Er war sichtlich verwirrt, sagte aber nichts, sondern erwiderte die Umarmung. ,,Ich glaube ich habe einen dummen Fehler gemacht," durchbrach ich die Stille. Er sagte weiterhin nichts. ,,Wieso habe ich geglaubt es würde so wie bei meinem Ex sein ?" sagte ich leise. Sein Schweigen machte mich nervös. Ich merkte das irgendwas nicht stimmte, konnte mir aber nicht erklären was. ,,Lass uns das beenden," sagte er nur monoton und löste die Umarmung. Ich sah ihn schockiert hinterher. ,,Das ist doch wohl nicht dein Ernst ?" ,,Doch. Mehr als Freunde können wir nicht sein." Als ich das hörte, wollte ich alles so schnell wie möglich vergessen. Wir waren schon so weit und nur wegen mir ist alles zerplatzt ? Nur wegen diesem dummen Fehler ? ,,Taehyung, es war doch nur ein dummer Fehler von mir. Ich war doch nur durcheinander weil das alles so neu ist...," versuchte ich mich zu erklären. Er hörte mir zwar zu, aber verließ trotzdem ohne ein Wort zu sagen das Zimmer. Ich lief ihm hinterher und sah, wie er in unserem Zimmer seine Wäsche in den Koffer warf. ,,Was soll das werden ?" Er antwortete nicht. Es zerbrach mir leicht das Herz, dass er mir nicht antworten wollte. War das die Rache von Gott gewesen, weil ich diese dummen Gedanken hatte ? ,,Rede doch mit mir...," versuchte ich ihn mit zittriger Stimme zum reden zu bringen. Taehyung reagierte nur eiskalt und sah mich nicht einmal an. Ich hatte es geschafft. Ich hatte den Taehyung hervor geholt, der mit 17 Jahren wegen seinen Eltern gelitten hatte. War ich stolz auf dieses Ergebniss ? Definitiv nicht ! Verzweifelt versuchte ich ein Signal von ihm zu bekommen, doch alles war hoffnungslos. Ich stellte mich hinter ihn um ihn zu umarmen. Dies schien noch das einzige zu sein, was ihn zum zuhören brachte. Er stand regungslos da. Sein inneres wirkte genau so leblos, wie es sein Körper gerade tat. ,,Es tut mir so Leid... Ich weiß das ich was dummes gesagt habe, aber musst du deswegen direkt den Kontakt zu mir abbrechen ?" fragte ich schluchzend. ,,Halt dich lieber von mir fern wenn dein Leben friedlich sein soll," antwortete er nur nach einer langen Pause und verschwand hinter der Tür. Selbst in meinen Träumen werde ich nicht aufhören bei dir zu bleiben ! Das ganze Treppenhaus lang versuchte ich ihn auf zu halten, doch er war, als würde er keine Seele besitzen. Erst an der Tür hörte er mir wieder zu. ,,Lass es einfach sein!  Du warst der größte Fehler in meinem Leben, so wie es Hoseok in dieser Band war ! Wäre er nicht gewesen, hätte ich dich niemals kennen gelernt !" schrie er mich an. Das hatte gesessen. Mein Herz zersprang in tausend Teile und Tränen stiegen auf. ,,Der größte Fehler deines Lebens ? Und mein Bruder gehört nicht in die Band ?! Weißt du überhaupt was du von dir gibst ? Mein Bruder hat sich viel Mühe mit euch allen gegeben und dir fällt nichts besseres ein, außer ihn schlecht zu reden ? Nur weil du das noch nie mit deinen Eltern in den Griff bekommen hast, musst du wohl alles an uns raus lassen nicht wahr ?! Nicht ich bin ein Fehler sondern du ! Ich ziehe wenigstens nicht andere in den Dreck und werde auch nicht einsam sterben so wie du ! Ich weiß nicht was Yuk-jo zwischen uns gesehen hatte, aber scheinbar hielt es wegen deinem starrsinnigen Verhalten nicht lange an !" ,,Du dämliches...," fluchte er vor sich hin. ,,Was ? Dämliches Miststück ? Damit kann ich leben ! Wenigstens setze ich mich für Menschen ein, anstatt sie aus zu Grenzen !" Wir sagten nichts. Die Stille wurde mit dem anstarren der anderen Person gefüllt, was uns beiden nicht gefiel. Mir flossen langsam Tränen über meine Wangen. Ich hätte mir so sehr gewünscht das alles nur eine schlimme Mutprobe war, doch das war es nicht. Taehyung würde mich nicht in den Arm nehmen um mich zu trösten, so wie die anderen die gerade unterwegs waren. Ständig musste alles übertreiben, aber Taehyung zu vergessen wollte ich einfach nicht. Er bedeutete mir mitlerweile viel mehr als alles andere, doch scheinbar interessierte es ihn nicht. Alles wofür er jetzt Augen hatte, war es von mir Abstand zu gewinnen. Mit einem Gesicht was überflutet von Tränen war, sah ich ihn an. Als er nach seinem Koffer griff, war klar was jetzt passieren würde. Er würde abhauen. Bis wann weiß keiner... Noch ein letztes mal versuchte ich ihn auf zu halten, doch seine Entscheidung stand fest. Er schüttelte mich ab und verließ das Gebäude. Ich war wie am Boden zerstört. Alles was ich für ihn tat war sinnlos. Selbst das ich versucht hatte ihn auf zu halten war für ihn kein Problem. Hoseok wegen sowas zu nerven wollte ich nicht in Betracht ziehen. Ich musste das selber klären. Wenn Taehyung nichts mit mir zu tun haben will muss es so sein. Nicht noch einmal werde ich bewusst in etwas laufen, was mir schadet. Ich hatte genug getan um ihn abhalten zu können, aber wenn es ihm lieber ist diesen Weg zu gehen soll er es tun. Nach vielen unzähligen Minuten in denen in weinte, beschloss ich auf mein Zimmer zu gehen. Ohne Taehyung wirkte es leer und einsam. Das einzige was noch da lag, war ein Mantel von ihm. Als ich diesen erblickte nahm ich diesen in die Hand. Andere hätten ihn vor Wut zerissen, doch ich wollte etwas anderes damit anfangen. Wenn Taehyung mich nicht wollte, würde ich wenigstens einen Gegenstand von ihm behalten. Ich zog den viel zu großen Mantel an und legte mich auf mein Bett. Draußen stürmte es ohne Ende. Zwar machte ich mir Sorgen um Taehyung, aber ihm nach zu rennen wäre dumm. Ich kuschelte mich weiter in den Mantel und wurde etwas schläfrig. Kaum eine Sekunde später, schloss ich meine Augen und schlief ein. Taehyung... Komm zurück... Es ist egal wie oder wo, aber ich will dich zurück ! Ich werde so lange auf dich warten. So lange bis du wieder bei mir bist...

My big brother J-Hope and my great love VWo Geschichten leben. Entdecke jetzt