Kapitel 4

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Ich nehme mir also ein Glas aus der Küche und lasse mir das Skiwasser hineinfließen. Till tut es mir gleich und gemeinsam machen wir uns danach auf in unsere Zimmer. Schnell ziehe ich meine ganzen Skisachen aus und stelle mich unter die Dusche. So verschwitzt wie ich bin hätte ich mich nirgends blicken lassen können. Das angenehm warme Wasser fließt meinen Körper hinunter und lässt mich an die vergangenen Stunden zurückerinnern. Der erste Skitag ist auch schon wieder rum. Wie schnell diese paar Stunden einfach vorbei gingen, das ist schon der Wahnsinn. Hätte man mir gestern erzählt, dass man mit Till Spaß haben kann, dann wäre die Person hochgradig aus dem Fenster geflogen. Dass Till auch nett sein kann, damit hat wohl niemand gerechnet. Die Stunden, in denen wir Skigefahren sind waren so unbeschwert. Niemals hätte ich gedacht, dass der Tillinator so gut Skifahren kann. Warum hat er das bis jetzt niemandem erzählt? Er gibt ja sonst immer mit allem an und warum war er am Anfang unserer Reise so unmotiviert, wenn ihm das Skifahren doch eigentlich so viel Spaß bereitet? Fragen über Fragen, auf die es keine Antwort zu finden gibt. Ich trete über die Schwelle der Dusche auf den kalten Boden und trockne mich mit einem Handtuch ab. Die Dusche hat verdammt gut getan. Anschließend ziehe ich mir wieder etwas über und betrachte mich im Spiegel. Verdammt, meine Backen leuchten rot auf. Da hat wohl die Sonne heute etwas zu stark geschienen. Warum muss ich auch immer vergessen mich einzucremen? Bei meiner hellen Haut muss ich mich dann nicht wundern. Doch darüber mache ich mir nicht weiter Gedanken, sondern laufe durch den Schnee ins Haupthaus, in der Hoffnung, Leute im Partyraum zu erwischen. Ich betrete den Raum und mein Blick fällt sofort auf Till. Ausgelassen spielt er mit Viktor, Sibel und Pawel Mäxle bei ziemlich lauter Partymusik. Auf meinem Gesicht bildet sich sofort ein Lächeln. Till glücklich zu sehen erwärmt einfach mein Herz. Man sieht ihn einfach viel zu wenig lachen und dass, obwohl es ihm so steht. „Lache öfter, das steht dir nämlich sau gut“,rufe ich ihm zu. Das Lachen von ihm wird immer breiter, bis er schließlich an mir vorbeiläuft und ein neues Lied auf der Playlist anstimmt und mir ein Tischtennisschläger zuwirft. Das soll mir wohl signalisieren, dass ich herzlich eingeladen bin, mitzuspielen. Irgendwie freut es mich, dass mich Till nicht wie sonst immer ignoriert. Seine freundliche, charmante Seite gefällt mir nämlich ziemlich gut. Das Skifahren muss irgendetwas in ihm auslösen, warum ist er sonst gerade so aufgeschlossen? Mit langsamen Schritten begebe ich mich zur Tischtennisplatte. Tischtennis und Ausdauer, das sind noch nie meine Stärken gewesen. Das fällt auch Till auf, der nicht anders kann als einen dummen Spruch zu bringen: „Ach also doch Körperklaus. Ist Skifahren echt das einzige das du drauf hast?“ „Sieht so aus“, erwidere ich. „Man kann wohl nicht in allem die Beste sein. Wenigstens habe ich im Gegensatz zu dir einen anständigen Musikgeschmack, die Musik hier ist ja fast nicht zum Aushalten. Cordula Grün, vor Helikopter117 und Moskau, sehr interessant.“ Till schaut augenblicklich etwas beschämt auf den Boden und macht das Lied aus, nur um kurze Zeit mit einem rockigen Lied punkten zu können. Sofort fange ich an los zu prusten, das kann schließlich nicht sein Ernst sein. Sibel, Viktor und Pawel stimmen in mein Gelächter mit ein und Till setzt sich, inzwischen so rot wie eine Tomate, auf die Tischtennisplatte, um nicht noch weiter im Erdboden versinken zu können. Es ist echt verdammt ungewohnt, einen Till zu sehen, der keinen passenden Konter auf den Lippen hat. Ich genieße diesen Anblick, denn das bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr und der Feststellung, dass es gleich Abendessen gibt, begeben wir uns nach oben in den Speisesaal und setzen uns brav an unseren Tisch. Nach intensievem Untersuchen des heutigen Speiseplans, rennt Till in die Küche und kommt mit einem gefüllten Teller voller Schnitzel zurück. Dass er uns sogar allen etwas mitbringt, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich wollte mich gerade für sein Mitdenken bedanken, als er anfängt, alle Schnitzel mit Zitrone zu bespritzen, um sie anschließend in säuberlich kleine Stückchen schneiden zu können, welche er dann genüsslich in seinen Mund schieben kann. Zu früh gefreut. Also mache ich mich selber auf in die Küche und befülle meinen Teller eigenhändig. Die Hauptspeise ist zwar echt lecker, trotzdem schaffe ich nicht mehr als ein Schnitzel, im Gegensatz zu Till, der jetzt schon sein siebtes Schnitzel zu verdrücken scheint. Tills Gesichtsausdruck zu urteilen, weiß er genau, dass ich seinem Essverhalten etwas ungläubig gegenüberstehe. Demonstrativ schnappt er sich deshalb meinen Kaiserschmarrn, den ich mir gerade erst geholt habe und isst ihn, ohne einmal mit der Wimper zu zucken auf. „Nächstes Mal aber bitte mit Rosinen“, entgegnet er mir hinterher mit einem frechen Grinsen. Dieser Junge war doch unglaublich. Nach dem Abendessen haben wir wieder Freistunden, bevor wir spätestens um 11 Uhr im Bett sein müssen. Wir spielen wieder alle zusammen Tischtennis, was jetzt sogar ein wenig besser klappt als vorhin. Ich schaffe es sogar, manchmal nicht als erste rauszufliegen. Dieses Wunder kommt leider nur zu Stande, wenn jemand seinen Aufschlag ins Leere haut. Wir haben wohl komplett die Zeit vergessen, denn plötzlich steht Frau Schiller vor uns und schickt uns Augenblicklich hoch auf unsere Zimmer. Ihre Ansprache hätten wir uns natürlich ersparen können, trotzdem war das heute ein mehr als gelungener Tag, weshalb ich auch schneller als angenommen einschlafe.

Heyy:) Wie gefällt euch das Kapitel? Lasdt es mich doch gerne wissen. Euch heute einen schönen Tag.

Juline❤

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 21, 2020 ⏰

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