Kapitel 8 | Aufstieg zum Mondfels

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Vorsichtig setzte ich eine Pfote vor die andere. Ich durfte keinen Schritt daneben machen, sonst würde ich ziemlich tief fallen.

Und dann wäre alles vorbei. Genau deswegen achtete ich auf jeden meiner Schritte ganz besonders.

Mittlerweile wurde der Berg immer Steiler. Es fiel mir schwerer gute Absätze zu finden, auf denen ich sicher stehen konnte.

Dann passierte es. Ich trat auf einen losen Fels und dieser begann sich zu lösen. Verzweifelt versuchte ich mich fest zu halten, doch nirgends war ein guter Vorsprung zu sehen.

Das ist also das Ende. Ich wollte mich doch noch verabschieden. Doch kurz bevor ich fallen konnte, erfasste meine Vorderpfote einen Vorsprung.

So hing ich nun über dem Abgrund und versuchte nicht runter zu fallen. Mit meinen anderen Pfoten tastete ich den Felsen ab.

Tatsächlich bekamen meine Hinterpfoten festen Untergrund und so konnte ich mich wieder hoch ziehen.

Zitternd saß ich eine Weile auf dem Vorsprung und blickte runter. Das war definitiv keine gute Entscheidung.

Mir wurde Schwindelig und ich wäre fast wieder runter gefallen. Also blickte ich schnell nach oben.

Die Sonne war bereits gefährlich nahe am Horizont. Rot-goldene Streifen zierten den Himmel.

Die Felsen warfen lange Schatten und zwischen ihnen herrschte bereits Dunkelheit.

Ich blickte zur Bergspitze und sie war näher dran als ich dachte. Also sammelte ich meine Verbliebenen Kräfte und begann weiter mit dem Aufstieg.

Irgendwann fingen meine Ballen an zu Bluten, doch das war nicht wichtig. Nichts war wichtig, außer, dass ich diesen Gipfel erreichte.

Endlich hiefte ich mich über die Kante. Schweratmend blieb ich erstmal auf dem Bauch liegen.

Wie ich als Schülerin hier schoneinmal hoch gekommen war, ist mir ein Rätsel. Auch wie andere hier her kamen, wusste ich nicht.

Ich wollte garnicht wissen, wie sich die Heiler mühen mussten, hier immer herzukommen, wenn der Sternenclan dringend mit ihnen Sprechen musste.

Mühsam richtete ich mich auf. Ich hob eine meiner Pfoten und tatsächlich waren sie wund gelaufen. Also begann ich sie abzulecken.

So verging eine ganze Weile und die Sonne kam dem Horizont immer näher. Ganz schwach konnte man schon die ersten Sterne erkennen.

Ich blickte mich um und sofort sprang mir der große weiße Fels ins Auge. Ich war am Ziel angekommen.

Ich hatte den Mondfels erreicht und würde endlich meine Familie wiedersehen.
Ich würde Amalienpfote wieder sehen.

Doch bevor ich gehen würde, wollte ich mich noch verabschieden. Denn außer von Blaublüte und Soleil, den ich kaum kannte hatte ich mich von niemanden verabschiedet.

Wörter: 408

𝖲𝖼𝗁𝗂𝗆𝗆𝖾𝗋𝖻𝗅ü𝗍𝖾𝗌 𝖠𝖻𝗌𝖼𝗁𝗂𝖾𝖽 [𝐖𝐀𝐑𝐑𝐈𝐎𝐑 𝐂𝐀𝐓𝐒] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt