Kapitel 10

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Als ich wieder aufgewacht war, waren alle da. Skye, Esme, Tris, Basti, Rick, Clark, Anna, Maria und Jakob. Alle standen in einem Raum und erzählten mir, ich hatte wohl einen Kreislaufkollaps. Das könnte von dem ganzen Stress kommen, durch den Schulwechsel, meinte der Arzt, der extra vom Krankenhaus hierher gefahren war. Doch ich wusste genau, dass das nicht stimmte, an all dem war nur Jace schuld. Nein. Ich durfte ihm nicht die Schuld geben, immerhin hatte ich schon vorher immer solche Albträume, doch das so was auch am Tag passieren konnte, davon bin ich nie ausgegangen.

Am Nachmittag durfte ich wieder nach Hause. Skye und Esme sorgten sich die ganze Zeit um mich, doch als ich wieder in meinem Bett lag bat ich sie, mich für eine Weile in Ruhe zu lassen. Ich wollte etwas Zeit für mich.

So lag ich also in meinem Bett und hatte einfach nur die Augen geschlossen. Ich lauschte. Ein knacken, dann das klicken der aufspringenden Tür vom Balkon. Ich öffnete langsam die Augen, Jace stand am Rande meines Bettes. Er starrte mich einfach nur an. Doch er wirkte ziemlich angespannt.

Es ist wieder nur ein Traum. , sagte ich mir und schloss die Augen. Sonst könnte ich ihn ja nicht sehen. Als ich sie wieder öffnete stand da niemand.

>> Clary. <<, flüsterte jemand. Meine Augen weiteten sich. Er war in meinem Zimmer.

>> Kleines, hast du etwa Angst? << Er kam näher.

>> Du sollst aber keine Angst haben, du weißt doch, Angst bedeutet Schwäche. << Ich atmete tief ein.

>> Ich liebe diese Schwäche, diese Angst in ihren Augen, doch deine Augen deuten nichts. << Er war nun direkt neben mir. Ich machte mich bereit.

>> Los Clary, zeig mir deine Schwäche. << Gleich.

>> Zeig sie mir. << Ich sprang auf und warf mich auf ihn. Er landete mit mir auf den Boden. Doch er rührte sich nicht. Etwas war anders an ihm. Er wirkte ruhig, doch in Wirklichkeit spürte ich seine Aufgebrachtheit. Er war wütend, sehr wüten. Doch dann fing er leise an zu lachen. Sein Brustkorb hebte und senkte sich schwach unter mir. Doch dann verstummte er, sein Blick lag nun auf mir.

Mit finsterer Stimme sagte er noch;

>> Zu naiv. << Dann ging alles blitzschnell. Er drückte mich zu Seite, dann wurde ich auf einmal hochgehoben und an die Wand gedrückt. Meine Arme wurden über mir an die Wand gedrückt. Ich stöhnte unter dem Schmerz in meinem Handgelenk.

>> So ist es richtig, zeig mir deine Angst. << Ich biss mir auf die Lippe. Das tat ich immer, wenn ich in Panik war.

>> Hast du wirklich gedacht, du hättest eine Chance gegen mich. << Er drückte mich stärker an die Wand und die Kälte breitete sich langsam von meinem Brustkorb aus. Ich biss stärker zu.

>> Glaubtest du wirklich, ich sehe nicht was zwischen dir und diesem Bastard läuft? << Er war völlig außer sich.

>> Hast du wirklich geglaubt, ich lasse dich damit ungestraft durchgehen? << Er näherte sich meinem Gesicht. Nun war mein Geduldsfaden gerissen. Ich riss mich zusammen und versuchte mich zu wehren, ich strampelte mit den Füßen, versuchte mich loszureißen. Doch es half nichts.  Die Kälte breitete sich nur noch stärker und schneller aus. Es war unerträglich.

>> Nein. Erst will ich dich leiden sehen. << Ich schmeckte langsam den Eisengeschmack in meinem Mund. Ich spürte wie sich seine Muskeln auf einmal anspannten, sein ganzer Körper stand nun unter Hochspannung. Und auf einmal lagen seine Lippen auf meinen und er küsste mich leidenschaftlich.

>> Jace, nicht. <<, hauchte ich zwischen zwei Küssen. Ich versuchte mich von ihm abzuwenden, doch er hörte nicht auf. Er fing an, an meiner Lippe zu saugen. Er saugte an meiner Wunde. Heiße Tränen stiegen mir in die Augen. Doch ich konnte nichts tun, ich war ihm schutzlos ausgeliefert. Es war genau wie am ersten Schultag, ich konnte nichts gegen ihn tun. Langsam rollten die Tränen meine Wangen runter und ich ließ mich mit ihm auf den Boden sinken. Was war mit mir passiert, ich gab auf. Ich wehrte mich nicht mehr. Ich hatte tatsächlich verloren.

>> Dein Blut. << Er hatte von mir abgelassen. Ich leckte mir über die Lippen. Die Wunde blutete nicht mehr.

>> Du bist es. <<, flüsterte er.

>> Jace, wieso hast du das getan. Wieso hast du mich geküsst? << Er lachte leise auf.

>> Reine Bestrafung. << Wovon redete er da? Er kommt nachts in mein Zimmer, droht mir, küsst mich und will mir dann was von Bestrafung erzählen?

>> Du bist doch verrückt! Verschwinde aus meinem Zimmer sonst rufe ich die Polizei! <<

>> Pass besser auf was du sagst. <<

>> Verschwinde! << Er atmete einmal tief aus.

>> Sei morgen wieder ganz normal. Und wehe du erzählst deinem kleinen Freund Jakob oder sonst irgendjemandem von dem hier. Denn dann kann ich nicht mehr für ihre Sicherheit garantieren. <<

>> Verschwinde. aus. meinem .Zimmer. <<

>> Und sei ab jetzt vorsichtig wenn die Sonne untergegangen ist. Es wird nur nachts gejagt. Du sollst ganz mir gehören. <<

Und damit war er verschwunden. Und wovon redete er überhaupt. Dieser Dreckskerl. Er hatte wieder mit mir gespielt und gewonnen. Das bedeutete Rache. Niemand bricht in mein Zimmer ein, droht mir und meinen Freunden und küsst mich einfach so und kommt dann ungestraft davon. Ich werde ihm noch zeigen, was es bedeutet, sich mit mir anzulegen.

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⏰ Last updated: Dec 27, 2014 ⏰

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Blind Love - with different Eye'sWhere stories live. Discover now