Kapitel 10 ~ Poetstorys_16

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Sie starrte auf die Stelle an der eben noch der kleine Junge gestanden hatte. Er war weg, einfach weg. Als sie genau hinhörte, hörte sie - nichts. Es war still. Zu still. Plötzlich erschrak sie, hatte sie nicht vorhin unterbewusst irgendwo dort unten ein leises Weinen gehört!? Sofort ging sie an das Treppengeländer, blickte herunter, und sah - nichts? Es schien ihr unmöglich, doch da wo eben noch zerissene Leichen lagen, war jetzt nichts, null! Alle Leichen waren weg, es war kein Blut mehr zu sehen, niemand war mehr dort, es war totenstill.

Draußen lösten sich ein paar Löcher in die Wolkendecke, hell schien die Sonne in gebündelten Strahlen durch den Regen. In den tropfen glitzerte das Licht, und in der Ferne wurde der Himmel blau. Einige Vögel waren jetzt sogar zu sehen, und ihr schien als umwehe sie ein zarter, warmer Wind.

Als sie wieder an diesem Zerstörten Fenster stand, und schaute ob sie draußen irgendwo jemanden sah, hörte sie plötzlich eine Stimme.

"Lucy..." sagte eine Frauenstimme sanft, ihre Stimme hatte etwas geistliches und schallte leise, "Du weißt nicht wonach du suchst, du liebst ihn zu sehr!" Erschrocken drehte sie sich um, sah hinter sich, doch sie sah niemanden. "Das was du gesehen hast Lucy, das alles ist niemals passiert!" "Wer bist du!?" rief sie schon fast angstvoll, "Und was ist hier, was, wer bist du und-?" "Lucy, du hast geträumt. Bleib stehen.." jetzt kahm die Stimme nicht mehr von überall, sondern von direkt hinter ihr. Lucy blieb auf dem Treppenabsatz zwichen 2 Stockwerken stehen. Langsam drehte sie sich um und blickte direkt in das Gesicht einer jungen Frau. Sie war in lange weiße Gewänder gekleidet, und sie war umgeben von einem weißen Schein. Lucy starrte sie nur mit großen Augen an und fragte demütig, "Wer bist du?" "Du hast mich nur selten gesehen, wir hatten wenig Kontakt, dann als du 3 Jahre alt warst, der Autounfall, dein Kleiner Bruder, dein Vater und ich, wir alle drei starben. Du hast überlebt, du hattest unglaubliches Glück. In den letzten Sekunden meines Lebens sagte ich dir, du sollst jetzt stark sein, und tapfer bleiben, jetzt wo du auf dich alleine gestellt bist. Dein Onkel, der Millionär, ja er war dein Onkel Lucy, er hat dich groß gezogen. Erinnerst du dich an mich? Lucy?"

"Mutter?" fragte sie zitternd, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Horrorstory ~Freestyle~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt