Ein grelles Licht blendete mein Gesicht. Ich versuchte meine Augen zu öffnen doch fühlten sich meine Augenlider zu schwer an und unwillkürlich sank mein Kopf in den Nacken. Der plötzliche Schmerz lies mich aufschreien. Nicht laut, aber laut genug, dass ich wieder kurz aufschreckte. Doch nach einem weiteren Augenblick sanken meine Lider wieder und es wurde wieder Schwarz. Ich hörte eine verschwommene Stimme nah an meinem Ohr, doch was sie sagte verstand ich nicht. Plötzlich ging das Licht aus und verschwommen erkannte ich, dass ich auf einem Deck saß. Wie viele Leute um mich herum waren, konnte ich noch nicht erkennen, dazu war mein Blick zu verschwommen. Aus den Augenwinkeln erkannte ich, dass jemand auf mich zu gestürmt kam.
"Lyn!", hörte ich jemand schreien.
Ich wollte meinen Mund öffnen um zu antworten als ich einen starken Schlag gegen meine rechte Backe spürte. In meinem Körper verteilte sich Augenblicklich das Adrenalin und ich sah wieder klar. Vor mir gebückt saß Alice.
"Das hätte ich niemals von dir erwartet.", sagte ich leise lachend.
"Ich wusste nicht anders zu handeln. Jetzt wissen wir aber, dass das du noch lebst."
"Was?", rief ich und war schneller auf den Beinen als erwartet, "Was ist denn los?"
Ich realisierte, dass Drickson gebückt neben Archie, der noch auf dem Boden lag, hockte.
"Was..., was..., was?", rief ich verloren.
Ich spürte Alice Hand auf meiner Schulter: "Beruhig dich!"
Tim, Charles und Bill lehnten an der Reling. Die Tränen die über Bills Gesicht rollten, sprachen für sich selbst.
Fragend schaute ich zu Alice deren Hand immer noch auf meiner Schulter lag. Sie erwiderte meinen Blick nicht sondern nickte nur leicht.
"Neeein!", schrie ich und lief zu Archie um mir selbst ein Bild von ihm zu machen.
Jean, in dessen Arm ich die ganze Zeit gelehnt saß, versuchte mich zurück zu halten doch in meinem Körper strömte mehr Adrenalin als Blut und ich riss mich los. Archies Gesicht war bleich und sein Blich starr Richtung Himmel gerichtet. Das "Neeein!" welches ich schreien wollte blieb in meiner Kehle stecken. Jetzt endlich hörte ich das Schluchzen von Lija. Ich drehte mich zu ihr um, sie hatte ihr Gesicht in Lou's Oberkörper gedrückt. Ich hielt mir einen Moment lang die Hände vor die Augen und ging dann auf einen Teil der Reling zu, wo niemand war. Plötzlich hörte den Motor eines Helikopters. Mein Herz schien mir fast aus der Brust zu fallen. War das ein Rettungshelikopter? Ich drehte mich hoffnungsvoll zu den anderen um, mittlerweile hatte Jean Drickson abgewechselt. Unser Kapitän stand wie ein Häufchen Elend neben ihm. Auch ihm rannen die Tränen die Wangen hinunter. Es dauerte Gefühlt zwanzig Minuten, bis der Helikopter mit Archie über den Ozean hinweg flog.
"Lasst uns hineingehen, hier draußen gibt es für uns nichts mehr zu machen.", ordnete Drickson an.
"Ich habe Kaffee gekocht und in das Speisezimmer gestellt.", erklärte uns unser Koch traurig.
Hannah, Jean, Tim, Charles, Lija, Bill und Lou traten unter Deck. Ich hielt im Türrahmen inne und lauschte dem Gespräch zwischen Drickson und Alice: "Es ist wohl das Beste hier und jetzt den Auftrag an jemand anderen abzugeben."
"Mhm.", nickte Alice, "Ich glaube nicht, das irgendeiner Morgen im Stande ist, drei Stunden im Wasser auf dem Meeresgrund zu suchen. Und ich glaube auch, dass Sie Lyn hier das letzte Mal sehen werden."
Drickson schüttelte seinen Kopf und fragte verächtlich: "Warum muss sowas auch immer dann passieren, wenn sie in der Nähe ist? Hat sie schon gefragt was passiert ist?"
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Die Sprache der Delfine
Teen FictionLyn, eine junge Frau aus Deutschland von 20 Jahren, beginnt ihre neue Arbeit auf einem ganz anderen Kontinent: Australien! In Zukunft wird sie ihre Kollegen bei Therapien mit Delfinen unterstützen. Aber bleibt es bei Delfintherapie oder kommen noch...