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Es fühlte sich befreiend an, das Grab besucht zu haben.
Wie eine Last ist mir von den Schultern genommen worden und ich kann klar aufatmen.

Meine Erledigungen sind aber nicht ganz erledigt den eine Sache geht mir seit gestern Abend nicht mehr aus dem Kopf.

Ana und Torresi.

Francis kann nur von ihr aus wissen, wo wir sind, anders kann ich es mir nicht vorstellen, woher er diese Information hat.

Das alte Haus von Gabe ist nur fünf Minuten mit dem Auto entfernt.
Er hat es ihr überlassen, wieso auch immer.
Das Geld für seine eigene vier Wände hat er sich damals mit Blut und Schweiß erarbeitet als er sein Elternhaus verlassen hat.
Zwar kann Gabe sich jetzt massenweise Häuser leisten, aber dass er seine ganze harte Arbeit ihr überlässt, hat was mit Charakter zu tun.

Der blaue Mini Cooper steht geparkt vor der Garage, was bedeutet das Ana zu Hause ist.

Ich muss sie zurede stellen, wegen dem, was sie Gabe angetan hat sowie das mit Torresi, auch warum sie Emelie und mir den rücken zugekehrt hat.
Ein Streit mit ihr hab ich nicht im Sinn.

Den Wagen schwenke ich auf den freien Platz neben ihren und steige aus dem Auto.
Sonst ist das der Parkplatz von Gabe.

Zeit verlieren kommt nicht in den Sinn oder einen Rückzieher zu machen.
An der Eingangstür klingel ich und warte bis Ana mir in einem Bademantel die Tür öffnet und geschockt mustert.
Sie hat nicht mit mir gerechnet oder erwartet, dass einer von uns vorbeikommt.

»Lola? Was machst du hier?«, flüchtig erhascht sie einen Blick nach draußen, um sich zu vergewissern, ob ich alleine bin, bis sie merkt, dass nur ich da bin und einen Schritt vorgeht und sich den Mantel näher an ihren Körper zieht.

Ihr konstanter Blick senkt sich auf ihre Füße, um mir den Blick in ihre Augen zu verwehren, auch, wenn ich ihre rot unterlaufenen Augäpfel bereits bemerkt habe und die tiefen Augenringe auf der blassen Haut.
Sie sieht schlimm aus.

»Ich will mit dir reden«.

Ana treten zur Seite, um mich rein zu bitten.
Normalerweise ist das Haus wie ein Zuhause für mich, aber jetzt fühlt es sich einfach fremd an hier zu sein.

»Ich war dabei mir einen Kaffee zu machen, willst du auch einen?«.

Ana deutet hinter sich in die Küche und versucht irgendwie die seltsame Spannung zwischen uns zu lösen.
Was ist auf der Frau geworden, die mit Liebe geprägt war, keine Sekunde an die Beziehung zwischen Gabe und ihr gezweifelt hat.

»Ja bitte, schwarz, mit ein Löffel Zucker«.

Ich folge ihr in die Küche, die nicht wie sonst immer tipptopp sauber und aufgeräumt ist, sondern dieses Mal sich Geschirr und Verpackungen von Junkfood stapeln.

»Ich habe noch keine Zeit gehabt sauber zu machen, setz dich einfach an die Kücheninsel«.

Mit einem kurzen Nicken auf die Insel, die einigermaßen nicht zugemüllt ist, lass ich mich auf einen Hocker fallen.

Sie ist dabei den Kaffee zu brühen und ich sehe mich unauffällig etwas um.

Eigentlich will ich nicht schnüffeln, aber als mir den Zettel für den Verkauf des Hauses ins Auge fällt, kann ich nicht anders als sie darauf anzusprechen.

»Du willst das Haus verkaufen?«.

Sie stellt mir die Tasse Kaffee vor die Nase ab, um sich dann gegenüber von mir niederzulassen.

»Ja, es gehört Gabe und nicht mir, ich kann hier nicht bleiben und mit dem Gewissen leben, ihn das Haus ausgespannt zu haben«.

Mir wäre von Anfang an bewusst sein sollen, dass Ana nicht der Typ Mensch ist, jemanden etwas wegzunehmen, aber ich hab sie auch nicht für die Person gehalten, die den Partner betrügt.

Gangbattle 3- The LairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt