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Der neonrote Schriftzug Shelton löst ein nervöses Kribbeln in meinem Bauch aus.
Nur der klitzekleine Gedanke daran das Jason eine Zeit lang jeden Abend in diesem Milieu verbracht hat, zieht sich mein Magen eklig zusammen.
Seine Vergangenheit sollte ruhen, wenn er mich nicht nötigen würde rum zu schnüffeln.

»Das Licht wird nicht heller, wenn du es weiter anstarrst«, nörgelt Zac boshaft.

»Und du anscheinend nicht klüger«.
Ich hatte es mir verkniffen ihm einen Spruch an den Kopf zu werfen aber Zac hatte den ganzen Tag schon die Möglichkeit gehabt sich einigermaßen zu benehmen.

»Lass mich nicht bereuen mit dir hierhergekommen zu sein«, warne ich ihn und gemeinsam laufen wir stillschweigend zum Eingang.

Mein Wunsch das er den Mund hält, verfällt, sobald er die Lippen öffnet.

»Keine Sorge, vielleicht werden wir heute Abend noch Freunde«; schmunzelt Zac und grinst zu mir runter.

Das Wort Freunde hat einen sarkastischen Unterton.
Er weist ganz genau, dass das nicht der fall sein wird.

Am Haupteingang begrüßt uns der stämmige Türsteher und macht uns den Weg ins Innere frei.
Man merkt einfach, dass Zac sich hier auskennt.

»Folge mir einfach«, erklärt er flüchtig und läuft den dunkelroten Flur entlang.

Es ist schwer mit Zac mitzuhalten, da er über zwei Köpfe größer ist als ich und während er nur einen Schritt macht, muss ich zwei gehen.

Je näher wir dem Geschehen kommen steigt mir der Geruch von Alkohol, Sex und Latex in die Nase.
Frauen in knappen Dessous tanzen auf der Bühne, andere von ihnen bedienen die gierigen Männer, dessen Augen auf die Mädels gerichtet sind.
Deren lüsternen und interessierten Blicke entgehen mir nicht und sie sind nicht einmal auf mich gerichtet.

Ich schau mich unauffällig im Raum um und ich wusste innerlich genau wonach ich suche, erfolgreich.

Sie dreht sich elegant um die Stange in ihren mörderischen hohen High Heels und roten Spitzenunterwäsche.
Sie strahlt Erotik und Sexappeal aus.

Ihre Augen schwenken durch den Saal und bleiben sofort bei mir stehen als sie mich neben Zac erblickt.
Ich würde behaupten sie starrt Zac an aber ich bin mir sicher das ihre Aufmerksamkeit mir gehört. 

Leyla löst sich von der Stange und stolzierte in lasziven Schritten die wenigen Stufen von der Bühne hinab und direkt auf uns zu.

»Ich habe dich heute Abend nicht erwartet«, graziös bewegt sie sich zu Zac und schmiegt sich eng an seiner Seite.

»Ich musste dich nochmal sehen«, verschmilzt, presst er ihre schmale Silhouette an sich und legt seine Hand gefährlich tief an ihren halbnackten Hintern.

»Dich habe ich überhaupt nicht erwartet« abweisend wendet sie sich an mich.

Ihre kalte Art gegenüber mir bemerkt jeder der Anwesenden und auch wenn wir nie etwas miteinander zu tun hatten, kann ich ihre Art irgendwie nachvollziehen.

»Wir müssen einiges klären«. 

Ich merke wie sie sich von einem auf die andere Sekunde sich in den Armen von Zac verkrampft. Was zwischen ihr und Jason passiert ist weiß ich nicht, Jason meidet das Thema Leyla aber ihrer Reaktion zu folgen, ist es nicht gerade schön geendet.

»Ich muss arbeiten und dazu bin ich die komplette Nacht ausgebucht«, bedauert sie gelassen.

Meine Anwesenheit ist unerwünscht und so gern ich auch lieber verschwinden würde, hab ich zu lange auf diesen Augenblick gewartet, als jetzt einfach zu gehen und ihr diese Genugtuung zu geben.

Gangbattle 3- The LairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt