Gangbattle 3- The Lair

𝕀𝟠

Der Flug nach Las Vegas vergeht nach unserem Techtelmechtel unglaublich schnell.
Die Stewart hat uns eine Stunde vor Landung Essen und Trinken serviert und Angel ist aufgewacht.
Sie hat die restliche Zeit gequengelt und geweint, weswegen jeder einzelne von uns erleichtert war als wir um elf Uhr vormittags in Vegas landen.

Wir holten unser Gepäck und verlassen das Gebäude.
Draußen prallt die heiße Sonne von Nevada auf uns und ich bin froh, die Kleine im Flieger eingecremt zu haben.
Am Ausgang des Flughafens steht bereits Gabe am Parkplatz, an einen schwarzen Van gelehnt, der uns glücklich empfängt.

Seine Augen sind hinter einer dunklen Sonnenbrille versteckt, um keine komischen Blicke auf sich zu werfen, da er sich nicht ansehen lassen will, wie müde und gequält er ist.

Das mit Ana hat er einigermaßen verarbeitet und auch wenn er jedem weiß machen will das es ihm gut geht, kenne ich Gabe zu gut, um zu wissen, dass es nicht so ist.
Ich weiß ganz genau, dass er sich betrinkt und fast jeden Abend eine andere Frau bei sich hat.
Zumindest hat er das Kiffen aufgehört damit ich nachts wenigstens ein Auge zu bekomme.

Ich will ihn nicht belasten, wenn ich Gabe ausfrage, weswegen ich stumm alles beobachte und aufpasse, dass er keine Dummheiten begeht.

»Gott sei Dank, ich ertrage Tyler und Madison nicht mehr«, seufzt er erleichtert und nimmt mir die Babyschale mit Angel ab.

»Was ist mit Daniel?«, fragt Jason und packt die Taschen in den Kofferraum des Van.

Gabe zieht spöttisch die Augenbrauen hoch.

»Daniel hat die erste Möglichkeit ergriffen und ist verschwunden«.

»Ich hätte auch nichts anderes erwartet«, schmunzele ich ehrlich und bekomme einen bösen Blick zugeworfen von Gabe.

Dass mein Bruder und Madison eine Ehe führen, die jeden in den Wahnsinn treibt, außer sie selbst, ist nichts Neues.
Noch dazu, wenn Madison mit Baby Nummer zwei schwanger ist und ihre Hormone mit ihr durchgehen.

»Nie wieder«, nörgelt Gabe weiter und steigt schonmal auf den Fahrersitz ein.

Ich möchte, um den Wagen laufen, um mich auf die hintere Bank zu setzen, als Jason mich an die warme Karosserie drückt.

»Ich liebe dich«, er beugt sich runter, um mir in die Augen zu blicken.

»Ich liebe dich auch«, erwidere ich seine Worte.

Jason starrt mich an, als wolle er noch mehr sagen, aber nicht die passenden Worte findet.

Ich kenne diesen Blick in seinen Augen, die Reue, die er seit gestern Abend verspürt gegenüber mir.
Da macht auch eine Runde heißer Sex nicht alles wieder gut.

»Mach dir nicht so viele Gedanken, wir sind in Vegas«.

Die Probleme zu Hause sind das letzte, an das ich jetzt denken möchte.
Wir sind im gottverdammten Las Vegas und in weniger als vierundzwanzig Stunden werde ich offiziell seinen Nachnamen tragen.
Danach kann die Welt untergehen, aber ich kann behaupten: mir jeden Wunsch erfüllt zu haben.

Das Hupen vom Van schreckt uns auseinander.

»Rodriguez wartet schon«, schmunzelt ich und bekomme nur ein Augenverdrehen als Antwort.

Jason hält mir die Hintertür auf, damit ich mich neben Angel anschnallen kann.
Gabe beobachtet mich vom Rückspiegel aus und für einen kurzen Moment sehe ich den alten Gabe, da er mir charismatisch zuzwinkert und den Wagen startet, sobald Jason auf dem Beifahrer sitzt.
Die Sonnenbrille hat er sich davor auf den Kopf gezogen.

»Hat Emelie gesagt, wann sie landen?«, fragt Gabe an mich gewandt und ich erinnere mich daran, Emelie versprochen zu haben, ihr eine Nachricht zu schreiben, wenn wir gelandet sind.