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Hyunjin PoV

Heute würde ich Jeongin meinen Eltern vorstellen und es würde über den Deal entscheiden werden. Ich war unglaublich nervös deswegen und legte mir in Gedanken schon einen Notfallplan zurecht. Vor Nervosität hatte ich sogar schon eine Tasche mit den nötigsten Sachen gepackt, falls ich rausgeworfen werden sollte oder abhauen wollte. Diese  Tasche lag nun in meinem Schrank und ich wurde immer nervöser mit jeder Minute, die verstrich.

Dann hörte ich, wie sich ein Schlüssel im Schloss umdrehte und sich die Haustür öffnete. Ich schrieb schnell Jeongin, dass meine Eltern jetzt da waren und er auch kommen sollte, und machte mich auf den Weg in den Flur, um meine Eltern zu begrüßen. Sie freuten sich riesig mich wieder zu sehen und trotz meiner Nervosität freute ich mich ebenfalls.

"Mama, Papa, ich möchte euch nachher jemanden vorstellen. Diese Person bedeutet mir sehr viel und ich hoffe, dass ihr diese Person akzeptiert.", sagte ich.

"Du bist ja echt aufgeregt deshalb. Keine Sorge, wir akzeptieren jedes Mädchen, das du liebst.", meinte meine Mutter.

"Naja... Das Ding ist, dass -"

Ich wurde von der Klingel unterbrochen.

"Bitte, hasst mich jetzt nicht."

Aufgeregt öffnete ich die Tür und ließ Jeongin rein.

"Das ist Jeongin. Mein fester Freund.", stellte ich ihn vor und er begrüßte höflich meine Eltern, die nicht so recht wussten, was sie sagen sollten. Dann gab ich ihm zur Begrüßung einen kurzen Kuss, legte meinen Arm um ihn und sah nervös zu meinen Eltern.

"Der ist ja niedlich! Ich verstehe, was du an ihm findest.", quietschte meine Mutter und mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen.

"D-Danke sehr.", stotterte Jeongin und ich musste mich echt beherrschen, um dem Jüngeren nicht in all seiner Niedlichkeit zu überfallen und sein ganzes Gesicht abzuknutschen. Ich gab ihm also einfach einen Kuss auf die Wange.

"Und du glaubst, dass er der Richtige für dich ist?", fragte mein Vater zweifelnd, "Ihr beide wirkt sehr verschieden. Nicht dass es dadurch zu Unstimmigkeiten kommt."

"Ich glaube es nicht, sondern ich weiß es. Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen. Wenn du ihn erstmal richtig kennengelernt hast, dann wirst du sehen, dass wir sehr gut zu einander passen. Jeongin ergänzt mich perfekt."

Jeongin's Wangen nahmen einen immer tieferen Rotton an. Ich weiß nicht, ob es ihm unangenehm war oder ob er einfach nur schüchtern vor meinen Eltern war.

"Du brauchst nicht so zurückhaltend zu sein, Kleiner. Wenn meine Mutter dich mag, hast du quasi schon gewonnen.", sagte ich leise zu ihm und gab ihm einen Kuss auf seine erhitzte Wange.

"Was sagt ihr dazu, wenn wir uns erstmal ein wenig im Wohnzimmer unterhalten? So können wir Jeongin besser kennenlernen und außerdem hast du uns bestimmt auch noch eine Menge zu erzählen, Hyunjin.", schlug mein Vater vor und wir waren alle einverstanden. Mein Onkel hatte bis jetzt noch nicht ein Wort dazu gesagt, was mich ziemlich beunruhigte. Ich konnte ihn so in dieser Situation einfach nicht abschätzen und trotz den positiven Reaktionen meiner Eltern, war ich nicht sicher, ob ich den Kampf so einfach gewonnen hatte. Im Wohnzimmer setzten wir uns um den Tisch. Mein Onkel saß im Sessel und war somit genau gegenüber von mir und Jeongin. Wir saßen auf der Couch und Jeongin kuschelte sich gerade ein wenig an mich, während ich meinen Arm um ihn gelegt hatte. Kkami lag in einer Ecke und schlief.

"Wie war denn deine Klassenfahrt?", fragte meine Mutter als erstes.

"Sie war ziemlich spaßig.", antwortete ich.

"Bist du denn auch gut mit deinem Zimmergenossen klargekommen?", fragte sie genauer nach und ließ Jeongin ein Lachen unterdrücken.

"Nicht wirklich. Aber er war die meiste Zeit bei Jeongin oder bei seinem Freund oder ich war bei Chan, Changbin und Felix, deshalb habe ich ihn entweder nicht gesehen oder er hat sich wegen zusammengerissen, wenn Jeongin dabei war. Aber ich denke, wenn ich ihn öfter sehe, aber wir nicht so aufeinander hocken müssen, kommen wir miteinander klar. Eigentlich scheint er ganz okay zu sein."

"Jisung versucht nur, auf mich aufzupassen, Jinnie. Das kannst du ihm nicht übel nehmen. Als einer meiner besten Freunde hat er sich das zur Aufgabe gemacht.", meinte Jeongin.

"Ich weiß. Aber er muss dich ja nicht vor mir beschützen. Ich bin harmlos."

"Wieso sollte er Jeongin vor dir beschützen wollen?", fragte mein Vater verwirrt.

"Naja, ich hab halt nicht das beste Image an meiner Schule...", meinte ich und sah zu meinem Onkel, der der einzige Grund war, weshalb ich als schwuler Junge das Image bekommen hatte, jedes Mädchen durchzunehmen, das mir über den Weg lief.

"Und wie kommt das?", fragte meine Mutter besorgt, weshalb ich beschloss komplett reinen Tisch zu machen.

Jeongin merkte mir meine Nervosität deutlich an und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, um mir beruhigend darüber zu fahren, was mich tatsächlich ein wenig beruhigte.

"Jemand zwingt mich dazu, jede Woche mit mindestens einem Mädchen zu schlafen. Ansonsten werde ich geschlagen. Und das nur weil ich auf Jungen stehe.", sprach ich aus und alle außer meinem Onkel sahen mich geschockt an.

"Das musst du der Polizei melden, Jinnie...", meinte Jeongin sanft.

"Es gibt eine einfachere Lösung. Die Person, die es macht, sitzt mir gegenüber..."

"Ist das wahr?", fragte meine Mutter meinen Onkel geschockt.

"Du kleiner Mistkerl hast ihm das eingetrichtert...", knurrte mein Onkel und wollte auf Jeongin los gehen, der sich immer mehr an mich drückte, doch mein Vater hielt ihn auf.

"Du schaust besser, dass du dir einen neues Haus suchst, indem du wohnen kannst. Jeongin, kann Hyunjin zu dir, bis mein Bruder hier ein neues Zuhause gefunden hat? Ich will ihn schließlich nicht auf die Straße werfen. Um Kkami kümmern wir uns in der Zeit."

"J-Ja...", stotterte Jeongin. Er hatte vermutlich immer noch Angst, dass mein Onkel auf ihn los gehen könnte.

"Am besten ihr holt Hyunjin's Sachen jetzt und macht euch auf den Weg zu Jeongin, damit wir das klären können, ohne dass euch etwas passiert, okay?", fragte meine Mutter und sah uns beide sanft an. Wir machten uns auf den Weg in mein Zimmer, wo ich einfach nur meine gepackte Tasche aus dem Schrank holen musste.

"Wieso hast du deine Sachen schon gepackt?"

"Ich dachte, wenn alles schief läuft, kann ich mit dir verschwinden und andere Länder sehen... Scheint ja keine schlechte Idee gewesen sein, meine Sachen schon zu packen."

Er gab mir noch einen langen Kuss und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu ihm nach Hause.

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Das ist das Kapitel, das mir bis jetzt am besten gefällt, weil es einfach nicht so langweilig ist, aber auch nicht so klischeehaft, yk?
I'm curious. Was hat euch bis jetzt am besten gefallen?

Stop my time for me || HyuninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt