Kapitel 3 - Jo

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Jo, ist eine große Rolle in meinem Leben gewesen - dachte ich. Ich habe ihn durch eine Freundin kennengelernt und joa man konnte es schon liebe auf den ersten Blick nennen. Wir haben uns richtig gut verstanden und auch gleich Nummern ausgetauscht und Nächtelang miteinander geschrieben.

Heute war es nun soweit. Jo sollte heute Abend zu mir kommen. In der Schule konnte ich es überhaupt nicht abwarten, die sechs Stunde schlichen nur so vor sich hin. Als es endlich klingelte wollte ich schon aufspringen und rausrennen, als mo mich, ja schon regelrecht packte. "Nelli, warum willst du denn so schnell weg? Wir müssen doch eh noch 40 Minuten lang auf den Zug warten."  Ja der Zug, den hatte ich natürlich nicht bedacht. Mit einem seufzen legte ich meine Tasche zurück, setzte mich nochmal kurz und schaute Mo dabei zu, wie sie -auch im Zeitlupentempo- ihre Sachen einpackte. "Was ist denn heute mit dir los??"  Mo riss mich mit ihrer Frage komplett aus den gedanken. "Du bist schon den ganzen Tag so hibbelig und immer mit den Gedanken wo anders..."  Ja, sie hatte ja recht. Aber ich konnte ihr doch nicht von Jo erzählen... Ich kannte sie doch erst seit gestern. Kommt es da nicht scheisse ihr alles zu erzählen und zu erklären?! "Ich kriege nacher Besuch und darauf freue ich mich halt." Antwortete ich ihr, mit der Hoffnung, dass sie es einfach so hinnehmen würde. Doch Pustekuchen. Während wir zum Bahnhof schlenderten löcherte sie mich mit Fragen "Ist dein Besuch männlich? ... Bestimmt sonst wärest du nicht so nervös... Wie heisst denn deine Bekanntschaft und woher kennst du sie? Und läuft da mehr zwischen euch?"  Ich konnte mich nicht verstehen, wie ich ihr das jetzt alles erzählen konnte. Doch es fühlte sich einfach richtig an, mit ihr darüber zu reden. "Ähm...also... ja... also der Besuch ist männlich und heisst Jo. Ich kenne ihn von einer guten Freundin und seitdem schreiben wir jeden Tag und ja. Dann ist es halt dazu gekommen, dass wir uns treffen wollten und ja nun ist es halt heute soweit. Und ja... ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass da mehr läuft... Ich kann dir ja heute Abend mehr erzählen." Mo gab sich damit zufrieden und fragte nicht mehr weiter.

Als ich zu Hause endlich angekommen war, habe ich kurz was gegessen und mich dann gleich umgezogen. Als ich dann in mein Zimmer ging, habe ich den schock meines Lebens gekriegt. In meinem Zimmer stand ja schon mein Koffer für die Klassenfahrt und meine reisetasche für den Wochenendlehrgang, auf den ich morgen fahren würde. Meine ganzen Klamotten, die ich mitnehmen wollte lagen nur leider noch wild in meinem Zimmer verstreut. Das heisst AUFRÄUMEN. Ich glaube, dass ich noch nie in meinem Leben so schnell fertig mit aufräumen war. Als ich den Reisverschluss meines Koffers zu machte klingelte es schon an der Tür. Ich guckte nochmal schnell in den Spiegel und ging dann runter um die Tür zu öffnen.

Dort stand er. Jo, mit seiner 1,95 m Körpergröße und dem gewaltig guten Aussehen. Ich war mal wieder geflasht.

Als wir uns begrüßt hatten und er Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, gingen wir nach oben in mein Zimmer. Wir setzten uns auf mein Bett und fingen an zu reden. Ich musste mit bedauern feststellen, dass er leider nicht so redebegeistert war. Iwann kam dann der Moment, wo keiner was sagte. In meinen Augenwinkeln sah ich, dass er mich die ganze Zeit anstarrte. Ich musste lächeln. Und dann passierte es. Ohne vorwarnung. Er drehte mein Gesicht zu sich und küsste mich. Ich wusste nicht was ich sagen, fühlen, denken sollte und lächelte einfach. Er schaute mir tief in die Augen. Sehr tief. Und dann küsste er mich immer und immer wieder. Wir haben in den zwei Stunden in denen er noch da war, nicht ein Wort gewechselt, sondern uns einfach nur geküsst. Es fühlte sich einfach toll an.

Als Jo dann weg musste, küssten wir uns ein letztes mal und dann war er weg.

Ich ging nach oben in mein Zimmer und atmete tief durch. Es war so schön gewesen.

Jo meldete sich noch am selben Abend, doch wir schrieben nicht lange.

Das mit dem ganzen hin und her geschreibe hörte dann irgendwann auf und weg war er aus meinem Leben. Er hatte mir einfach nicht mehr geabtwortet. Ich wurde irgendwie sauer. Stinksauer. Er hatte mich einfach verarscht. Ich bin darauf überhaupt nicht klar gekommen.

Somit endete das Kapitel "Jo" in meinem Leben.

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So, nun ist auch das dritte Kapitel fertig. Ich hoffe es gefällt euch!!:)
Ich freue mich über jeden der Sternchen drückt und natürlich auch ueber jeden Kommentar oder jede Kritik!:)

Love ya♡

Wiebke

Bisschen anders als GedachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt