Teil 1: Die Begegnung

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Taes POV:

Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es schon 18 Uhr ist.
Meine Arbeitszeit ist nun vorbei, weshalb ich den PC herunterfahre und meine Arbeit beende.

Ich stehe von meinem gemütlichen Bürostuhl auf und nehme meine Tasche, bevor ich dann das Büro verlasse und mich auf dem Weg nach Hause mache.

Da ich noch kein eigenes Auto habe, muss ich jeden Tag mit der U-Bahn zur Arbeit und auch wieder nach Hause fahren.

Nachdem ich 15 Minuten gelaufen bin, komme ich auch schon an der U-Bahn Station an, in der meine U-Bahn fährt.

Da alle 10 Minuten eine U-Bahn kommt, muss ich nicht so lange warten, bis die nächste da ist.

Kurze Zeit später kommt sie auch schon, sodass ich dann in diese einsteige und mich auf den nächsten freien Platz hinsetze.

Ich mag meine Arbeit im Büro wirklich, aber stundenlang vor dem PC zu sitzen und zu arbeiten ist wirklich anstrengend.

Deshalb freue ich mich auch immer, wenn ich nach der Arbeit in der U-Bahn sitze, da ich dann weiß, dass ich in kurzer Zeit endlich zuhause bin und mich ausruhen kann.

Auch heute bin ich etwas erschöpft, weshalb ich meinen Kopf nach hinten an die Fensterscheibe anlehne und meine Augen etwas schließe.

Solange ich nicht komplett einschlafe, muss ich nur auf die Durchsagen achten, die mir mitteilen, an welcher Station wir gerade sind und wann ich aussteigen muss.

Ich muss bei der 5.Station aussteigen, wobei die Fahrt ungefähr 23 Minuten dauert.

Gerade sind wir bei der ersten Station, bei der wieder neue Leute einsteigen.

Kurz öffne ich neugierig meine Augen um zu schauen, wer eingestiegen ist.

Eine etwas ältere Frau stellt sich an der Tür hin und hält in der einen Hand eine Tüte, während sie sich mit der anderen Hand festhält.

"Entschuldigen Sie.
Wollen Sie sich hinsetzen?", frage ich die Dame höflich.

"Nein, das geht schon so.
Aber vielen Dank, dass du fragst, junger Mann. ", antwortet die Dame lächelnd, woraufhin ich mit einem kurzen nicken antworte.

Dann lehne ich meinen Kopf wieder nach hinten an die Fensterscheibe an und schließe wieder meine Augen.

Wir kommen nun an der 2. Station an, bei der einige aussteigen, aber auch wieder ein paar neue einsteigen.

Diesmal lasse ich meine Augen geschlossen und versuche mich etwas zu entspannen.

Ich zucke kurz zusammen, als plötzlich ein kurzes lautes Poltern zu hören ist.

Sofort öffne ich meine Augen und schaue mich um, um zu sehen, was diesen Lärm verursacht hat.

Die ältere Dame, der ich vor wenigen Minuten noch einen Platz angeboten habe, liegt auf dem Boden und aus der Tasche rollen ein paar Äpfel raus.

Ein Junge, der als einziger die U-Bahn durch die Türe betreten hat, an der die ältere Dame steht, läuft ganz normal an mir vorbei, als wäre nichts geschehen.

Ich stehe von meinem Platz auf und laufe zu der Dame hin, um ihr zu helfen wieder aufzustehen.

Auf dem Weg sammle ich die Äpfel ein, die mir entgegenkommen, und lege sie dann wieder in die Tüte.

"Oh, vielen Dank für deine Hilfe.
Ich habe etwas Rückenprobleme, weshalb ich es wahrscheinlich nicht alleine hinbekommen hätte wieder aufzustehen und wieder alle Äpfel einzusammeln", bedankt sich die Dame und nimmt ihre Tüte an.

"Nichts zu danken, sowas ist doch selbstverständlich", antworte ich etwas grinsend.

"Für dich vielleicht.
Aber für den jungen Mann, der mich angerempelt hat, war es wohl nicht selbstverständlich, mir zu helfen", sagt sie etwas sauer.

"Ja, das stimmt wohl.", antworte ich, bevor ich mich wieder auf dem Weg zu meinem Sitzplatz mache.

Ich bleibe ruckartig stehen als ich sehe, dass mein Platz plötzlich belegt ist.

An der Jacke erkenne ich, dass es der Junge ist, der die Frau angerempelt hat und gerade erst eingestiegen ist.

"Entschuldigung, dies ist mein Platz.", sage ich zum Jungen, als ich auf ihn zu laufe.

"Wieso soll das dein Platz sein?
Ist er für dich reserviert oder was?", antwortet dieser.

"Hier steht sogar noch meine Tasche.
Hast du die nicht gesehen?", frage ich.

"Doch, die Tasche habe ich gesehen.
Aber der Platz war eben frei, weshalb ich mich hier hingesetzt habe", antwortet er etwas arrogant.

"Könnte ich mich dann jetzt bitte wieder hier hinsetzen?", frage ich höflich.

"Nein.
Du siehst doch, dass der Platz besetzt ist, also musst du dir wohl einen anderen Platz suchen", antwortet er.

Genervt greife ich meine Tasche und schaue mich nach einem neuen Platz um.

Doch ich muss feststellen, dass alle anderen Plätze besetzt sind, sodass ich mich dann neben der älteren Dame an die Tür stelle.

Auf dem restlichen Stück muss ich dann wohl stehen, was mich eigentlich nicht stört.

Die Tatsache aber, dass mir dieser arrogante und egoistische Junge meinen Platz weggenommen hat regt mich ziemlich auf und macht mich wütend.

Ich bin froh, als ich die Durchsage höre, die die Station sagt, bei der ich aussteigen muss.

Die Türen öffnen sich und erleichtert verlasse ich die U-Bahn.

Nach ungefähr 7 Minuten komme ich dann endlich bei meiner Wohnung an.

Ich schließe die Haustür auf und stelle meine Tasche zur Seite.

Normalerweise esse ich noch etwas bevor ich schlafen gehe, aber diesmal habe ich irgendwie kein Hunger und ich bin ziemlich müde, weshalb ich mich sofort fertig mache.

Ich ziehe mich um und wasche mich kurz, bevor ich mich dann in mein Bett fallen lasse.

Während ich im Bett liege, muss ich die ganze Zeit an diesen arroganten und egoistischen Jungen denken.

Er hat mich wirklich aufgeregt und er sollte mal lernen sich richtig und gut zu benehmen, denn das hat er wohl nicht drauf.

Ich hoffe ich sehe ihn nie wieder, denn so Menschen wie er sind einer der schlimmsten Menschen, die es überhaupt gibt.

Ich schalte das Licht aus und versuche nun zu schlafen, damit ich morgen für die Arbeit wieder fit bin.

The mysterious boy [Taekook] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt