Da lag ich nun. Mitten auf der feuchten Wiese in unserem Garten und starrte in den Sternenhimmel. Die Schaukel quietschte im Wind und die Blätter der Bäume rauschten leise. Ich blickte in den klaren Himmel zu den Sternen, in die fremden Galaxien dahinter und suchte nach einer Antwort. Hoffnung war es, die uns zum Warten brachte, auf das, was vielleicht kommen mag. Vielleicht blickte jemand von den anderen Planeten gerade auf mich hinunter und teilte die selben Gedanken und Gefühle mit mir. Denn die Liebe war es, die dem Leben überhaupt Sinn gab. Die Liebe zum Leben, die Liebe zu sich selbst, die Liebe zu anderen Menschen, die Liebe zu der Berufung in unserem Leben.
Dennoch war es die Hoffnung, die mich hier festhielt. Doch was war mein Zeichen der Hoffnung, worauf wartete ich? Mein Atem ging ruhig, mein Herz schlug gleichmäßig, aber innerlich war ich zerrissen. Zerschmettert von dem Schmerz, der drohte alles in mir entzwei zu reißen. Nur der Himmel gab mir Trost. Irgendwo am dunklen Horizont musste es ein Silberstreifen geben. Doch wo?
Lange lag ich reglos da, krallte mich nur in das taufrische Gras, das mir etwas Halt und Sicherheit gab. Meine Augen wurden langsam schwer und nur durch einen winzigen Spalt konnte ich noch die Sterne sehen. Fast hätte ich es verpasst, aber da, genau in dem Moment, als ich unachtsam wurde, geschah es. Eine Sternschnuppe raste auf die Erde zu und ich konnte für wenige Sekunden ihr helles Licht am Horizont vorbeiflitzen sehen. Genau da war mein Silberstreifen und Tränen formten sich in meinen Augenwinkeln. Als ich es am Wenigsten erwartet hätte, war er zum Vorschein gekommen. Nun war ich hell wach und lag mit weit aufgerissenen Augen in unserem Garten, in meinem Garten. Das war das Zeichen, auf das ich gewartet hatte.
Ich wünschte mir, dass wir glücklich werden würden, auch wenn ich den Weg alleine gehen musste. Als ich den Wunsch gedacht und gefühlt hatte, entspannte sich mein Körper, meine Finger bohrten sich nicht mehr in die feuchte Erde, die Träne fand den Weg zu meinen Haaren und erlöste mich von den pochenden Schmerzen, es gab noch Hoffnung...
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Two Fates, Two Lives - One Love
Narrativa generaleLeyas Traum geht in Erfüllung: Nach einem märchenhaften Roadtrip an die Westküste der USA gemeinsam mit ihrer Mutter steht sie jetzt mitten in Washington DC. Hier wird sie für sechs weitere Monate ohne ihre Mutter bei einer Gastfamilie leben dürfen...