Kapitel3.-gute Nachrichten!

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Zwei Stunden nach meinem Telefonat mit Pai, ging ich schlafen. Bruna geisterte warscheinlich noch in der Küche oder im Wohnzimmer rum, aber das war mir so ziemlich egal da sie meist eh erst um 2Uhr morgens ins Bett ging und mittags um 12 wieder aufstand. Der Himmel war heute Nacht dunkelblau und ein runder, heller Vollmond thronte majestätisch hoch oben. Die Sterne bildeten ein atemberaubendes Bild was einem kleinen Bach am Himmel ähnelte und so hell leuchtete, als würden tausende Glühwürmchen dort oben sein.

Langsam neigte sich die Nacht ihrem Ende zu und die schwachen Sonnenstrahlen drängte sich durch das dunkle blau. Ein Strahl streifte mein Gesicht und holte mich aus meinem tiefen Schlaf. Langsam klappte ich die Augen auf und blinzelte gegen das helle Sonnenlicht. Die Fenster waren angeklappt und so konnte ich die Schreie der Möwen, die oben am Himmel kreisten, hören. Müde setzte ich mich im Bett auf und sah mich im hell durchleuchteten Zimmer um. Das Holz der eichen-farbenden Kommode leuchtete und die Schatten der Vorhänge tanzten im Sonnenlicht auf ihr.  Ich gähnte einmal, streckte mich und stand mit wackeligen Beinen auf. Bruna schlief natürlich noch und schnarchte leise. Ich kicherte und schlich runter in die Küche. Durch die großen Glasfenster fiel das Sonnenlicht ein und durchflutete den Raum mit hellem, warmen Licht. Ich ging zum Kühlschrank, riss die Tür auf und holte mir eine Schokomilch raus. Ich drehte den Deckel ab und warf ihn in den Müll. Die Milch schwappte ein wenig im Behälter als ich zum Fenster lief und hinaus sah. Die Palmenblätter leuchteten hellgrün und die Regentropfen vom Vortag, glitzerten wie kleine Diamanten in der hellen Morgensonne. Ich lächelte und trank meine Schokomilch in einem Zug aus. Den leeren Behälter warf ich in den Müll und ging dann zurück ins Schlafzimmer. Leise schlich ich zur Kommode und zog mir eine Jeans und ein schwarzes Nike T-Shirt heraus. Damit ging ich ins Bad und zog mich an.

Am Nachmittag war vom guten Morgenwetter nichts mehr zu sehen. Dunkle Regenwolken hatten sich vor den strahlend blauen Himmel gedrängt und drohten es jede Minute regnen zu lassen. Als ich gerade mit Bruna im Wohnzimmer meine Pokale polierte, klingelte es an der Tür. ,,Ich geh schon!", rief ich und ließ den staubigen Putzlappen auf die weiße Vitrine fallen. Mit langen Schritten, rannte ich zur Tür und riss sie mit einem Ruck auf. Draußen mit einem Regenschirm in der Hand, standen meine Eltern. ,,Ah hallo Mãe und pai!", begrüßte ich sie und umarmte beide. ,,Hallo mein Sohn. Wie geht es dir?", fragte meine Mutter und strich mir sachte über den Arm. ,,Gut! Gut! Und euch?", fragte ich. ,,Auch!", antwortete mein Vater und lächelte. ,,Das ist schön. Kommt rein!", sagte ich und ging zur Seite. Sie traten ein, zogen ihre Schuhe aus und gingen ins Wohnzimmer. Ich schloß die Tür hinter ihnen und folgte ihnen dann. ,,Ah hallo Bruna liebes!", rief meine Mutter und Bruna drehte sich erschrocken zu ihr um. ,,Äh hä Hallo Mrs...Mrs...", stotterte sie. ,,Nadine!", unterbrach meine Mutter sie lächelnd und umarmte sie. ,,Äh achso....Nadine.", sagte Bruna verlegen und erwiederte ihre Umarmung ein wenig wiederwillig. Als meine Mutter wieder von ihr abließ, begrüßte mein Vater sie und küsste sie, so wie es die Franzosen taten auf die Wangen. Bruna lief rot an und guckte total überrumpelt. Hilfesuchend sah sie zu mir und klopfte meinem Vater auf die Schulter. ,,Äh Mãe, Pai kommt doch mit in die Küche! Ich...ich habe noch etwas Kuchen. Den können wir ja essen.", lenkte ich meine Eltern ab. ,,Ja das ist eine gute Idee! Ich habe totalen hunger.", sagte meine Mutter und machte sich auf den Weg zur Küche. ,,Du auch pai?", fragte ich meinen Vater und sah ihn fragend an. Er nickte und wir gingen zusammen in die Küche. Bruna blieb zurück und polierte die restlichen Pokale. Ich setzte Wasser auf und holte einen Schokokuchen, den ich mir mal nach dem Training im Supermarkt gekauft hatte, aus dem Schrank. Ich riss die raschelnde Folie auf, zog den Kuchen heraus und legte ihn auf einen Teller. ,,Sollen wirs ihm sagen?", flüsterte mein Vater plötzlich, der mit meiner Mutter bereits am Tisch saß, zu ihr. ,,Hm ich weiß nicht.", entgegnete sie. ,,Doch! Wir müssen das machen.", zischte mein Vater. Ich lauschte ihnen uns schnitt den Kuchen in kleine Stücke. Was wollten sie mir sagen? Fragte ich mich und holte Tassen und Teller aus dem Schrank. Gelangweilt streute ich Kaffeepulver in die Tassen und goss heißes Wasser ein. Danach stellte ich alles auf den Tisch und rief Bruna, die sofort angelaufen kam. ,,Ja?", fragte sie. ,,Komm essen.", antwortete ich und setzte mich neben meinen Vater. Schüchtern setzte Bruna sich neben meine Mutter und wir nahmen uns alle ein Stück Kuchen. Stumm aßen wir bis mein Vater die Stille unterbrach. ,,Juninho und Bruna? Ich muss euch was sagen.", sagte er und trank ein Schluck Kaffee. Dabei verzog er angeekelt das Gesicht. ,,Bääh was ist das für pläriger Kaffee?", fragte er und schob die Tasse von sich weg. Ich zuckte nur mit den Schultern und Bruna sah fragend zu meinem Vater. ,,Was wollen sie uns denn sagen?", fragte sie. ,,Also. Ihr seit ja nun schon eine Weile zusammen und Nadine und ich, finden das ihr ziemlich gut zusammen passt. Das finden Herr und Frau Marquezine natürlich auch also wollen wir das ihr beide heiratet."

Love and confusion (*ON HOLD*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt