Kapitel 1

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Sugawara

Ukai und Herr Takeda hatten uns nach dem Training zusammengerufen, weil sie uns etwas wichtiges mitzuteilen hatten. Vermutlich ging es erneut um das FrühlingsTurnier, welches bald anstand. Vielleicht stand nun endlich fest, welches Team Tokio vertreten würde oder sie wollten Termine für zusätzliche Traininseinheiten ausmachen. Ich schaute zu Daichi rüber, welcher aber genauso ahnungslos schaute, wie jeder andere aus dem Team. Wenn nicht mal unser Kapitän wusste, um was es ging, musste es ja um etwas ganz besonders gehen. Gespannt warteten wir auf unseren Lehrer. Hinata und Noya wurden langsam unruhig und Tsukishima wirkte so, als wolle er einfach aufstehen und gehen. Auch unser Coach, Ukai, schaute gespannt zur Tür. Wir warteten alle auf Herrn Takeda. Die Hallentür öffnete sich und ein schwer atmender Takeda betrat die Halle. War er den ganzen Weg etwa gerannt?

Ukai stand auf, ging einige Schritte auf unseren Lehrer zu und fragte: "Und wie schaut es aus?" Takeda, welcher sich an der Wand abgestützt hatte und nach Luft schnappte, zeigte einen Daumen nach oben, da er nicht in der Lage war, etwas zu sagen. Wie weit war er bitte gerannt? "Ukai, was hat das zu bedeuten? Warum habt ihr uns hergerufen?", fragte Daichi und sprach damit aus, was wir alle dachten. Dieses geheimnisvolle Verhalten der beiden nagte sichtlich an unserer Geduld. Herr Takeda hatte sich mittlerweile etwas erholt, holte nochmal tief Luft und fing dann an zu sprechen. "Herr Ukai und ich haben eine Überraschung für euch." "Nach eurem Sieg über die Shiratorizawa haben wir uns gedacht, dass ihr euch das verdient habt.", fuhr Ukai fort. "Uh was ist es? Hoffentlich was cooles", hörte man Hinata nur murmeln und Ukai fing an zu lachen. "Ich würde es als cool bezeichnen. Herr Takeda spannen wir die Jungs nicht mehr länger auf die Folter." Herr Takeda nickte. "Auch wenn es nicht mehr lange hin ist, bis zum Turnier, wollten wir euch eine kleine Auszeit gönnen. Und deshalb fahren wir mit euch eine Woche Campen."

Er holte einen Flyer heraus und gab ihn Daichi. Wir versammelten uns alle um unseren Kapitän und jeder versuchte, den bestmöglichen Blick auf den Flyer zu bekommen. "Das sind ja keine Zelte, sondern moderne Holzhütten.", stelle Asahi freudig fest. "Ja und schaut, dort gibt es auch ein Volleyballfeld.", ergänzte Hinata begeistert. "Und einen See. Wir könnten schwimmen gehen.", Tanaka zeigte auf das Bild mit dem See. Alle schienen begeistert zu sein. Das war die beste Möglichkeit, zu entspannen, aber auch um zu trainieren. Und da es erst September war, war es noch warm genug, um draußen Sport zu machen, schwimmen zu gehen oder abends am Lagerfeuer zu entspannen. "Wann geht es denn los?", fragte ich, während die anderen weiter den Flyer des Campingplatzes studierten. "Sonntag fahren wir in aller Frühe los. Ich habe es endlich geschafft, einen Bus zu mieten." Ich nickte. Heute war Freitag, also hatten wir einen Tag, um zu packen.

"Hört mal alle her!", rief Ukai und sofort löste sich die Menschentraube um Daichi auf. "Es freut uns, dass euch die Überraschung gefällt. Ihr habt es euch wirklich verdient. Aber bevor wir am Sonntagmorgen losfahren, brauchen wir von denen, die noch minderjährig sind das Einverständnis der Eltern. Vergesst es bitte nicht." Alle nickten, dann erklärten uns Ukai und Herr Takeda noch ein paar Regeln, sagten, was wir mitnehmen sollten und was noch so anfiel. Danach wurden wir entlassen und wir machte uns alle auf den Heimweg.

Daheim angekommen, gab ich meinen Eltern Bescheid, holte meine Reisetasche aus dem Keller und fing an zu packen. Sportsachen, Badehose, T-Shirts, Hosen, Unterwäsche, Handtuch und was ich sonst noch so brauchte. Alles packte ich gut sortiert in meine Tasche und stellte diese, als ich fertig war neben mein Bett. Ich legte mich in mein Bett und starrte an die Decke.

Eine Woche mit den Jungs Campen. Es war vermutlich unsere letzte Chance, abgesehen vom anstehenden Turnier, richtig Zeit miteinander zu verbringen. Immerhin war das Daichis, Asahis und mein letztes Jahr an der Oberschule. Nach dem FrühlingsTurnier würden wir unsern Abschluss machen und dann trennen sich unsere Wege. Jeder würde seinen Weg gehen. Wir wären nicht mehr Teil des Teams. Dieser Gedanke machte mich jedes Mal aufs Neue traurig. Ich liebte es, Teil dieses Teams zu sein, liebte es Zeit mit allen zu verbringen, liebte die gemeinsamen Kämpfe und Spiele, ich liebte einfach alles. Und das sollte alles bald zu Ende gehen? Ich wollte das nicht. Am liebsten würde ich für immer in der dritten Klasse der Oberschule bleiben wollen. Dann könnte ich immer mit allen Zeit verbringen, dann könnte ich mit Daichi Zeit verbringen.

Haikyu! Spiel um die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt