Logan

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Logan

Du wachst auf und setzt dich hecktisch auf. Sofort schießt ein Stich durch deinen Kopf. Dir wird kurz schwindelig. Dein Hals ist ganz trocken und tut weh, wo dich dein Vater gewürgt hat. Dein Vater. Izzi. Wo ist Izzi? Panisch drehst du dich um. Das bringt allerdings nichts, da du nichts siehst. Du bist von völliger Dunkelheit umgeben. Wo bist du? Aber wichtiger, wo ist Izzi? Geht es ihm gut? Ist er verletzt? Du stehst vorsichtig auf und läufst ein paar langsame Schritte. Ein Fuß nach dem anderen setzend, läufst du ein Stück, bis du über etwas Weiches fällst. Du fällst der Länge nach hin. Neben dir wird schmerzerfüllt aufgestöhnt. Wer ist das? Vorsichtig krabbelst du zu ihm. Du berührst seine Wange. Ein Kribbeln durchfährt dich. Du fährst seine Gesichtszüge entlang. Du steifst die Lippe und ein stechendes Kribbeln entsteht in deinem Bauch. „Izzi?“, fragst du leise. Du vernimmst ein Grummeln. Izzi. „Geht es dir gut?“, fragst du sofort besorgt. Er nickt leicht. Du legst seinen Kopf auf deinen Schoß. Er hebt eine Hand und führt sie an deine Wange. Er streichelt sie mit dem Daum und eine Gänsehaut breitet sich dort aus. Langsam beugst du deinen Kopf nach unten und streifst seine Lippen mit deinen. Deine fangen an zu kribbeln. Der legt seine Hand in deine Harre und drückt dich runter, so dass eure Lippen sich nun richtig begegnen. Du genießt den Kuss. „Wie geht es dir Lizzy?“, fragt er dich besorgt. „Gut“, sagst du knapp. Ob er weiß, dass du gewürgt wurdest? Eher unwahrscheinlich. Er nickt etwas zögerlich. „Wo sind wir?“, fragt er und richtet sich etwas auf. „Ich weiß es nicht“, sagst du und drückst seinen Kopf wieder auf deinen Schoß. „Ruh dich aus“, sagst du liebevoll zu ihm. Der Schlag am Kopf muss ihn doch richtig geschwächt haben. Ausruhen und schlafen ist da ein gutes Mittel gegen. Er nickt leicht. Du nimmst seine Hand. Er verschränkt eure Finger miteinander. „Ich liebe dich“, flüstert Izzi. Du lächelst ihn warm an. „Ich dich auch“, sagst du und küsst ihn, so wie er es sonst immer bei dir macht, auf die Stirn. Er kuschelt sich mehr in deinen Schoß und ist schon nach kurzer Zeit eingeschlafen. Du fährst ihn mit deiner freien Hand durch die Haare. Sie sind so weich. So… fluffig? Du beobachtest seinen ruhigen Schlaf, bis du selber einschläfst.

 Plötzlich wird etwas aufgerissen und helles Licht durchflutet den Raum. Ihr seid also in einem Raum. Du schaust dich um. Hier und da sind ein paar Stapel Kisten. Kisten mit Obst. Kisten mit Gemüse. Nudeln. Süßkram. Aber auch Getränke. Ein junger Mann kommt in den Raum und erschreckt sich, als sie euch sieht. „Wer seid ihr? Was macht ihr hier?“, fragt er misstrauisch. Izzi wacht jetzt auch auf. Er sieht sich im Raum um und entdeckt den Mann. Sofort schiebt er mich hinter sich. „Wer sind Sie?“, fragt er aggressiv. „Ich bin Logen. Ich arbeite hier. Und jetzt zu euch. Wer seid ihr und was macht ihr hier? Wie seid ihr hier überhaupt reingekommen?“, fragt er. Izzi ignoriert ihn und dreht sich zu mir um. „Hat er dir was getan?“, fragt er besorgt. Du schüttelst den Kopf. Erleichtert dreht er sich wieder um und starrt den Mann böse an. „Sie müssten doch eigentlich wissen, wer wir sind“, sagt er wütend. „Sie gehören doch zu denen, hab ich recht?“, fragt er. „Hör mal Junge. Wovon sprichst du? Zu wem soll ich gehören?“, fragt er sichtlich verwirrt. „Tun  Sie doch nicht so. Sie wissen doch genau, wovon ich spreche“, sagt Izzi wütend. Der Mann schüttelt nur den Kopf. „Kommt erst mal mit. Ihr müsst euch waschen und was essen“, sagt er und verschwindet aus dem Raum. Izzi schaut ihm nach. Aber nicht so, wie jemanden, den man mag, sondern so jemanden, den man nicht traut und auf der Hut ist. Er dreht sich wieder zu dir um. „Hat er dir wirklich nichts getan?“, fragt er besorgt. Du schüttelst wieder den Kopf. Er nickt leicht. Er sieht erschöpft aus. Du stehst auf und hältst ihm die Hand hin. „Sag jetzt nicht, du willst ihm folgen?“, fragt er dich entsetzt. Du nickst. „Er hat essen. Und sag mir jetzt nicht, du hast keinen Hunger“, sagst du und ziehst eine Augenbraue hoch. In dem Moment knurrt sein Bauch. Du lächelst. „Na komm“, sagst du. Izzi nimmt zögerlich deine Hand. Du hilfst ihn auf und ihr geht dann Hand in Hand aus dem Raum. Der Mann wartet etwas entfernt von euch an einer Treppe. Ihr geht auf sie zu.“Na endlich. Kommt“, sagt er und geht die Treppe hoch. Du folgst ihm. Izzi läuft misstrauisch hinter dir her. Er führt euch einen langen Flur entlang und in einen Raum. Er ist nicht groß, aber hat alles, was nötig ist. Eine Küche, ein Badezimmer, ein Schlafzimmer. “Das ist meine Wohnung. Hier könnt ihr erst mal unterkommen“, sagt er und verlässt den Raum. „Danke“, sagst du noch schnell. Er dreht sich um und lächelt dich an. Ihr besichtigt beide die kleine Wohnung. Das Schlafzimmer ist am einladendsten. Dort steht ein Doppelbett, das so weich aussieht, wie eine Wolke. Es schreit förmlich nach dir. „Ich traue ihm nicht. Das ist doch eine Falle“, murmelt Izzi leise. „Ich vertraue ihm“, sagst du zu  ihm. „Wie kannst du ihm so schnell vertrauen?“, fragt er. „Er hat uns schließlich gefunden und geholfen“, sagst du, als wäre das das Normalste der Welt. Er schüttelt den Kopf. „Ob das zufällig war oder geplant, ist dir wohl egal“, sagt er etwas wütend. Was hat er denn jetzt? „Er ist nett und hilft uns. Vertrau ihm“, sagst du. „Man ey Lizzy! Wie naiv bist du eigentlich?“, fragt Izzi wütend. Nun wirst du wütend. „Vielleicht bin ich ja naiv. Aber nicht so stur wie du“, sagst du jetzt selbst wütend. „Du vertraust ihm nur, weil er gut aussieht. Du hast ein Auge auf ihn geworfen richtig? Du vertraust nicht ihm, sondern seinen charmanten Lächeln“, sagt Izzi wütend. Du schaust ihn entsetzt an. Dann verletzt. Glaubt er das wirklich? Hält er dich ernsthaft für ein Flitchen? Tränen schimmern in deinen Augen. „Lizzy…“ „Nein. Du hast ja recht. Ich vertraue ihm nicht. Ich find ihn nur wahnsinnig heiß. Sein Lächeln ist ein Traum und seine Muskeln erst“, sagst du wütend. Was fällt ihm auch schon ein. Du liebst ihn und keinen anderen. Aber gut. Wenn er dir das nicht glaubt, wie doll liebt er dich dann? Nicht sehr doll, wie es scheint, sonst würde er dir vertrauen. Du drehst dich wütend um. „Das meinst du jetzt nicht ernst oder?“, fragt er entsetzt. „Doch“, sagst du kalt und gehst ins Badezimmer. Tränen laufen deine Wange hinunter. Er vertraut dir nicht. Er denkt, du rennst gleich jedem erstbesten Typen hinterher. Was soll das? Du gehst zum Spiegel und schaust hinein. Ein trauriges Mädchen schaut dir entgegen. du reibst dir kurz über dein Gesicht und entledigst dich deiner Sachen. Du steigst unter die Dusche lässt das Wasser auf dich niederprasseln.

Fertig geduscht und angezogen, gehst du aus dem Bad. Izzi sitzt auf dem Bett. Er reibt sich mit seinen Händen durch sein Gesicht. er sieht dich, steht auf und rauscht an dir vorbei in das Badezimmer. Traurig schaust du ihm nach. Du gehst auf das Bett zu und legst dich hinein. Du schließt die Augen und hörst dem Wasser beim fallen zu. Ein paar Minuten später hört es auf und die Tür geht auf. Izzi läuft auf das Bett zu und legt sich mit dem Rücken zu dir. Eine leise Träne läuft deine Wange hinunter. Traurig und müde, schläfst du ein.

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