Unicorn

Kapitel 1

Kapitel - 1

Nun sitze ich also hier, den Blick im Sekundentakt auf die Uhr über die Tafel gerichtet. Ich setze mich aufrecht hin, um mein beiges Top zurecht zu zupfen. Seufzend lasse ich mich wieder gegen die Lehne meines Stuhles fallen und streiche mir mein Hüft-langes Blondes Haar über die Schulter. Fünf Minuten. Fünf, noch nie so endlos wirkend andauernde Minuten, bis das schrille Klingeln der Schulklingel mich aus Mrs. Ledoux Krallen in die Freiheit entlassen würde. Ich habe Französchisch. Oui, Französisch, von dem ich kein Wort verstehe. In meinen Ohren hört sich alles eher nach Spanisch rückwärts gesprochen an. Obwohl ich das mit größer Wahrscheinlichkeit verstehen würde. Warum? Mein Vater war Spanier. Jab, 'war'. Bis ich 13. Jahr, war er mein Vorbild, hatte all das was ich später auch einmal wollte. Nun ja, nun bin ich 17 und habe seit 4 Jahren nichts mehr von ihm gehört. Aber dass sollte mir recht sein. 

Da, da war es endlich. Das schrille Schulklingeln befreit mich aus der Enfer (frz. =Hölle.) Zumindest fürs Erste. Ich schnappe mir sofort meine Tasche und verlasse wie von der Tarantel gestochen das Klassenzimmer. Mein erster Weg führt zum Mädchenklo, in dem ich mich als erstes in einer der Kabinen einschließe und mich auf dem herunter geklappten Toilettendeckel nieder lasse. Ich suche in meiner Tasche nach meinem Buch, was ich wie auch sonst immer in mich aufsog wenn ich für mich alleine sein wollte. 'Mist' schoss es mir durch den Kopf. Mein Buch lag noch immer in der Klasse auf meinem Tisch an meinem Plaz. Die Hand gegen meine Stirn geklatscht stehe ich schwer seufzend auf und etriegel das Schloss der stickigen, dunkel blau gestrichenen Toilette. Kaum aus dem Inneren der Kabine getreten laufe ich auch promt in jemanden hinein. Dieser Jemand ist gut gebaut, richt nach gut duftendem After Shave. After Shave? Zu dem noch stark.. Männlich riechend? Ohje, kaum habe ich den Blick gehoben, blicke ich in große, glänzende, runde wunderschöne braune Augen. Zu diesem Augenpaar gehörten noch eine niedliche Stupsnase und schmale rötliche Lippenpaare die perfekt von seinem schmalen Gesicht und wuschigen, hochgestylten Haaren umrandet wurden. Dieses Lippenpaar zügelt sich zu einem frechen Grinsen und sieht zu mir herab. Ich bin nicht gerade die Größte und da ich heute morgen keine wirkliche Lust dazu hatte mich in meine High Heels zu zwengen, beließ ich es heute mal bei meinen weißen Nike High Dunk. Was mir in  diesem Moment nicht gerade nützlich schien. Ich spüre förmlich wie mir das Blut zu Kopf steigt. Ich war in Elyar, den neuen in unserer Klasse hinein gebrettert. 'Toller Start', murmelte ich mir selber zu und er schien es nicht gehört zu haben. Aber wieso laufe ich Elyar auf der Mädchen-Toilette praktisch in die Arme? Es dauerte seine Sekunden bis es mir dämmerte. Ich war hier wohl falsch. 

"Camila, richtig?", brach er die peinliche Stille mit seiner rauen, zugleich samten Stimme. Ich nicke nur stumm und gehe einen Schritt zurück. Peinlich ertappt sehe ich zu Boden und mustere meine Schuhe für den Anbruch einer Sekunde, ehe ich tief durchatme und meinen Blick in seine Karamell-braunen Augen richte. "Ich glaube ich bin hier falsch, oder?", brachte ich es nach einigem gekämpfe mit mir selber selbst heraus. Eylar lacht leise auf und nickt "Macht doch nichts. Bist ja nicht die Erste.", gab er von sich und zwinkerte mir zu. Was sollte das denn bitte jetzt heißen? Mit gesenkten Blick und puderroten Wangen dränge ich mich an ihm heraus vorbei, in die neben liegende Mädchen-Toilette. Bevor ich die Tür hinter mich zu zog, versicherte ich mich mit einem energischen Blick noch einmal ob ich mich denn auch in dem richtigen Raum befand. Ich nicke mir selbst zu und betrete dann die Mädchen-Toilette und sehe mich selbst in dem großen Wandspiegel an, der an den beschmierten Wänden der Toilette hängt. 

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So das war meine erste Geschichte und somit auch das erste Kapitel. Ich würde mich auf Rückmeldungen natürlich freuen, wie es für das erste mal denn war. Vielen Dank auf jeden fall schon mal fürs lesen! LG Jayme. ;b 

(Wundert euch nicht über den Titel der Geschichte, ich bin noch auf der Suche nach dem richtigen. Also, entschuldigt!)