Kapitel 13

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Nach dem 2 Quarter gibt es eine kleine Pause für die Spieler.
Jonathan läuft vom Feld und lässt sich von seinem Trainer ein Handtuch und eine Wasserflasche geben.
Sogar jetzt sieht er noch gut aus.

Naja ehrlich gesagt sieht er noch heißer aus als sonst mit seinen verschwitzten Haaren und ach du heilige Kacke!

Er zieht sich gerade sein Trikot aus und alle Mädels fangen an zu jubeln und zu kreischen.
Ich komme mir hier vor wie in einem Hühnerstall, aber für einen kurzen Moment verspüre ich auch das Bedürfnis mit zu kreischen.
Mach ich logischerweise aber nicht.

Carla, die direkt neben mir sitzt ruft einmal laut den Namen ihres Freundes, als das Geschrei verklungen ist.

Mehrere Zuschauer drehen sich zu uns um und auch ein paar von den Footballspielern werden auf uns aufmerksam.
Ich versuche mich so klein wie möglich in meinem Sitz zu machen, als die ersten Blicke auf mir und Carla landen, einschließlich Jonathans.

„Komm mit, ich geh kurz zu Cem." sagt Carla und greift nach meinem Arm und zieht mich hinter sich die Tribüne runter.

Mein Puls beschleunigt sich, sodass ich das Gefühl habe mein Herz springt mir gleich aus der Brust.

Um das Spielfeld herum hat sich eine Mauer aus Menschen gebildet, die alle mit den Spielern reden.
Aber weil Carla nun mal Carla ist ignoriert sie das einfach und schiebt mich mit sich durch die Menge um zu Cem zu kommen.

Und weil das Schicksal nun mal ein Arsch ist dürft ihr ganz genau einmal raten wer neben Cem steht.
Richtig.
Jonathan.

Bei seinem Anblick vom Nahem schaltet mein Herz den Rückwärtsgang ein und für einen Moment bin ich mir sicher das es kurz aussetzt.
Er streicht sich gerade die Schweißnassen Haare aus dem Gesicht und an seinem Oberkörper bleibt mein Blick kleben.

Perfekt definierte Muskeln, an genau den richtigen Stellen.
An seinem Oberkörper perlen ein paar Schweißtropfen ab und wandern tief nach unten, bis sie unter seinem Hosenbund verschwinden.

Mein Gesicht brennt als ich den Blick wieder hebe um ihm ins Gesicht zu sehen.
Er redet gerade mit Cem und Carla steuert direkt auf ihn zu.

Ich kann ihm nicht gegenüber treten!
Das kann ich nicht!
Nein!

Ich versuche mich aus Carlas Griff zu lösen, was mir auch gelingt.

„Carla kann ich nicht schon wieder auf die Tribüne gehen?!" frage ich panisch und stelle nochmal sicher das mich niemand beachtet.

Carla schaut mich mit einer Mischung aus Enttäuschung und Wut an.

„Dein Ernst?" fragt sie und schaut mich etwas missbilligend an.

Es tut mir zwar leid, aber kann sie das nicht verstehen?
Mit Jonathan zu schreiben ist nochmal was ganz anderes als ihm gegenüber zu stehen!
Ich mag es mit ihm zu schreiben.
Mich jemanden anvertrauen zu können.
Das kann ich doch nicht gefährden indem ich ihn mit meinem Äußeren enttäusche...

In meinen Augen muss sich wohl so viel Verzweiflung widerspiegeln das Carla die
Augen verdreht und nickt.

„Irgendwann wird er dich sehen, das weißt du doch hoffentlich." sag sie und schaut mich innig an.

Und wie ich das weiß.
Aber ich werde dafür beten das dieser Tag weit in der Zukunft liegt.

Wie konnte ich eigentlich auch nur eine Sekunde wollen das Jonathan mich sieht?
Was hab ich mir dabei gedacht?
Dachte ich er würde mich tatsächlich schön finden?

Er kann verdammt nochmal jede haben.
Außerdem will ich doch gar nichts von ihm!
Ich kenne ihn nicht!

Ich laufe die Tribüne wieder hoch und habe das Gefühl Tausende Blicke in meinem Rücken zu spüren.
Carla geht kurz zu Cem und wollte dann wieder auf ihren Platz gehen.

Etwas wirr setze ich mich auf meinen Platz und lege meine Hände in meinen Schoß.

Warum bin ich überhaupt hier?

Ich zieh mein Handy aus meiner Hosentasche und mein Blick wandert auf das Spielfeld zurück.

Mit seinem Handy in der Hand steht Jonathan etwas abseits.
Genau in diesem Moment bekomme ich eine Nachricht.

Bist du beim Spiel?

Unsicher kaue ich auf meiner Unterlippe rum und habe einen metallischen Geschmack im Mund.

Nein, ich hatte leider doch keine Zeit.
Tut mir leid.

Ich würde mich am liebsten Ohrfeigen!
Warum bin ich so eine dämliche Schisserin?!

Achso, aber vielleicht sehen wir uns ja noch auf der Party;)

Ach ja, da war ja was...
Die blöde, blöde Party!
Warum hab ich nochmal zugestimmt?
Ach ja weil ich so eine fantastische Freundin bin.

Ja, vielleicht:)

Hoffentlich nicht.

Aber ich werde mich nicht vor dieser Party drücken!
Ich hab es Ella versprochen...
Aber wirklich Lust hab ich nicht...

„Du bist echt ein Angsthase!" sagt eine Stimme direkt neben mir und ich zucke erschrocken zusammen.

Carla lässt sich wieder auf ihrem Platz nieder.

„Ich kann das einfach noch nicht! Ich brauch noch diese gewisse Anonymität..." sage ich und packe mein Handy wieder in meine Hosentasche.

„Du wirst ihn von den Socken hauen! Und wenn nicht dann ist er ein Vollidiot!" sagt sie und überkreuzt ihre Beine trotzig.

„Ich will ihn aber doch gar nicht von den Socken hauen! Er kennt mich nicht und ich ihn nicht! Wie oft muss ich das jetzt noch sagen?"

Sie schaut mich verwirrt und gleichzeitig belustigt an.

„Süße, du ziehst ihn mit deinen Blick aus."

„Tu ich gar nicht!" zische ich, aber mein hoch roter Kopf verrät mich.

„Jaja ist schon klar."

Ist es auch.

Ich ignoriere Carla und ihr Grinsen bis das Spiel weiter geht und alle sich auf ihren Plätzen wieder niederlassen und gespannt das Spiel beobachten.

Nur ich denke weiter über Carlas Worte nach.

Von den Socken hauen?
Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und erstirbt direkt wieder.

Nein, würde ich nicht...

Only three wordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt