Kapitel 16

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Cem starrt natürlich Carla an.
Anton kann sich anscheinend nicht entscheiden, denn sein Blick wandert zu Carla und mir hin und her.
Und Jonathan...
Er starrt mich an.

Warum starrt er mich so an?

Ich erröte und blicke zu Boden.
Was denkt er wohl?
Findet er ich sehe fett darin aus?

Mein Herz rast in meiner Brust und mit schnellen Schritten gehe ich auf das Auto zu und sobald ich sitze bin ich schon dabei meine Hände zu kneten.

Wie es aussieht genießt Carla die Aufmerksamkeit von Cem denn mit langsamen Schritten kommt sie auf das Auto zu.

„Du siehst... unglaublich aus." sagt Cem und ihm steht wortwörtlich der Mund offen.

In meinem Nacken spüre ich immer noch den Blick von Jonathan auf mir, versuche es aber zu ignorieren.

Ich will ihn nicht ansehen.
Will nicht das er mich sieht.

Warum kann mich Gott in diesem Moment nicht wieder mit meiner Unsichtbarkeit bestrafen!?

„Echt heiß." kommentiert auch Anton, der darauf einen freundschaftlichen Schlag von Cem erntet.

Wie gerne würde ich auch mal sowas an mich gerichtet hören? Wenn ich mich nur so selbstbewusst zeigen könnte.
Aber das kann ich mir abschminken, denn das bin ich nicht und werde es nie sein.

„Danke." bedankt Carla sich selbstbewusst und startet den Motor.

Ich wünsche die Autofahrt würde nie enden, aber gleichzeitig auch das ich aus dem Auto springen kann.

Die ganze Ist-mir-jetzt-egal Stimmung ist wie weggeblasen und am liebsten würde ich mich in einem Oversize Pullover verkriechen.

Ich fühle mich unglaublich nackt.

Der Blick von Jonathan, der immer noch auf mir ruht hilft da nicht gerade.

Die ganze Fahrt lang herrscht Stille.
Eine ziemlich Unangenehme.
Eine wo man am liebsten einfach rein ruft, damit die Stille durchbrochen wird.

Als wir an einem riesigem Haus ankommen, hört man die Musik schon von draußen und rund herum stehen viele Leute mit roten Bierbechern herum.

Das kann nur ein Desaster werden...

Augenblicklich fühle ich mich unwohl bei diesem ganzem Getubel, irgendwie war sowas noch nie etwas für mich, ich brauchte eher meine Ruhe.

„Let's Go!" jubelt Carla und wir steigen alle aus dem Auto aus und kommen dem Haus immer näher.
In dem Haus ist es Ohrenbetäubend laut und ich würde mir am liebsten die Ohren zu halten.
Der Bass lässt den Boden erzittern und von allen Seiten hört man Leute, die sich lautstark unterhalten, jubeln und schreien.

Die Jungs werden von allen Seiten begrüßt und auch Carla kennt offensichtlich ein paar.

Es schmerzt ein wenig zu sehen, das mich wirklich niemand kennt.

„Ich gehe mal Ella suchen." muss ich Carla schon fast zu schreien, damit man einigermaßen versteht was ich sage, da die Musik alles übertönt.

Mit vorsichtigen Schritten gehe ich auf die Suche, wobei ich mich an die verschwitzten Leute vorbei drängeln muss.
Ich hab noch nie sowas... unangenehmes machen müssen.

Augenblicklich fühle ich mich dreckig und als ich dann ein Jungen und ein Mädchen sehe, die es auf dem Billardtisch treiben kommt mir beinahe Essen hoch was ich noch gar nicht zu mir genommen habe.

„Da bist du ja!" schreit mir jemand ins Ohr und beinahe wäre ich kreischend zur Seite gesprungen.

Ella sieht mich mit von dem Alkohol leicht geröteten Augen an.

„Hey!" schreie ich zurück.
„Ich wusste das du mich nicht hängen lässt!"
Ich lächle.
„Irgendjemand muss dir doch beim Kotzen die Haare aus dem Gesicht halten." sage ich lachend und sie stupst mich neckend an.

„Lass und tanzen!!"

Nein!
Um Gottes Willen!

Bevor ich mich auch nur versteifen kann und hektisch den Kopf schüttle, stehe ich mit Ella auf der Tanzfläche und sie bewegt sich im Takt der Musik.

Ich stehe da wie ein steifer Stock.
Ich würde mich ja gerne bewegen, aber ich bin wie eingefroren...

Verunsichert schweift mein Blick in alle möglichen Richtungen, bis ich einem bestimmten begegne.

Richtig.
Jonathan.

Er steht am Rand der Tanzfläche, an einem Tresen, wo verschiedene Sorten von Alkohol stehen.
Um ihn herum ist eine Schar von Mädchen und man könnte wirklich denken die würden sich jeden Moment auf ihn stürzen.
Unter ihnen ist auch Talia und ihre Truppe.

Ein Stechen zieht sich schmerzhaft durch meine Brust bei dem Anblick.

Wie ich mir schon gedacht habe, sieht Talia aus als wäre sie dem Playboy Magazine entsprungen.

Sie trägt ein rotes, knallenges und so kurzes Kleid, das man beinahe sehen kann, das sie keine Unterwäsche trägt.
Trotzdem sieht sie immer noch fantastisch aus.

Ich weiß ich gucke sie an wie ein Fisch, aber das ist mir in diesem Moment egal, da mich sowieso keiner bemerkt.
Es ist als wäre ich gefangen von seinem Anblick.
Ich könnte mir dafür echt eine Scheuern!
Was glotze ich eigentlich ausgerechnet ihn immer an?!

„Komm schon!" schreit Ella mir zu und stößt mich mit ihrer Hüfte an.

Mir ist echt nicht nach Tanzen zu Mute.
Ich weiß nicht weshalb, aber der Anblick von Jonathan mit den wunderschönen, sexy Mädchen hat mir gehörig die Laune versaut!
Warum schaue ich da überhaupt wieder hin?!

Ich könnte mir manchmal wirklich selbst ins Gesicht schlagen!

Ich schüttle den Kopf auf Ellas Aufforderung und verlasse die Tanzfläche um auf das Klo zu gehen.

Im Bad hört man die Musik nur noch gedämpft und ich kann erleichtert aufatmen, da meine Ohren noch nicht bei der Lautstärke abgefallen sind.

Wie von selbst greife ich nach meinem Handy und schaue ob ich neue Nachrichten hab.

Jonathan hat mir geschrieben...

Only three wordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt