golden

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Schluchzend starrte ich die rote Ampel an, in der Hoffnung sie würde schneller zu grün wechseln. Als dies auch endlich der Fall war, trat ich das Gaspedal durch und ließ den Motor aufheulen. Mit quietschenden Reifen fuhr ich davon und beschleunigte immer mehr. Ich wollte einfach nur noch so schnell weg wie möglich.

Weg von allem.

Meine Tränen verschleierten mir immer wieder die Sicht, ich versuchte sie gut es ging weg zu blinzeln. Doch irgendwann ging es nicht mehr und ich fuhr links ran. Ich schnallte mich ab, stellte den Sitz nach hinten und zog meine Beine weinend an mich. Immer wieder kamen neue Tränen auf. Meine Hände waren so stark am Zittern, dass ich mir kaum die Tränen wegwischen konnte. Immer wieder zog sich mein Herz schmerzvoll zusammen. Keuchend schnappte ich nach Luft. Ich hatte das Gefühl zu ersticken.

Plötzlich klopfte es an der Scheibe weswegen ich zusammenzuckte, die Nase hochzog und das Fenster runterließ.

"Hey, ich habe dich von da drüben gesehen. Ist... Ist alles in Ordnung?" Das Mädchen schaute mich besorgt an und strich durch ihre langen braunen Haare.

Langsam schüttelte ich meinen Kopf und schniefte. Es war mir vollkommen egal, dass sie sah wie es mir ging. Momentan war mir einfach nur alles egal. Schließlich gab es jetzt nichts wichtiges mehr in meinem Leben. Ab heute nicht mehr.

"Was ist denn passiert? Kann ich dir irgendwie helfen?"

Langsam schüttelte ich leicht meinen Kopf und fuhr mir mit dem Ärmel über meine Augen. "I-Ich möchte gerade einfach nach Hause." Wieder schluchzte ich auf und hielt mir meine Hand vor dem Mund, um es wenigstens etwas zu ersticken.

"Soll ich vielleicht fahren? In deinem Zustand solltest du es auf jeden Fall nicht." Sie lächelte leicht und schaute mich erwartungsvoll an. Zögerlich fing ich an zu nicken. "Das... Das wäre wirklich nett." Träge stieg ich aus dem Auto aus und setzte mich anschließend auf den Beifahrersitz, während sie sich hinter das Steuer setzte.

Sie richtete sich noch alles ein, setzte den Blinker und fuhr los. Direkt fing ich an ihr den Weg zu beschreiben. Es war ein Wunder, dass sie mich überhaupt verstand. Meine Stimme war gebrochen und zitterte immer mehr.

"Ich bin übrigens Eleanor." Ihr Blick blieb auf der Straße geheftet. "Danke, dass du das machst Eleanor. Ich bin Louis", murmelte ich leise.

"Ich weiß", lachte sie und zwinkerte mir kurz zu. "Ich war bei eins eurer Konzerte hier in London."

Ich nickte kurz und beschrieb ihr weiterhin den Weg. So langsam versiegten die Tränen, doch mein Herz beruhigte sich einfach nicht. Mein Inneres war vollkommen aufgewühlt und mein Herz einfach nur zerrmatscht. Harry hatte es wie eine lästige Fliege zerquetscht. Darauf herumgetrampelt als wäre es nichts.

Als Eleanor die Auffahrt hochfuhr und das Auto parkte schaute ich zu ihr. "Danke, wirklich. Ich ruf dir ein Taxi."

"Ach, dass brauchst du nicht. Ich wohne nicht weit weg von hier. Das ist wirklich kein Problem." Langsam nickte ich und schaute für ein paar Minuten aus dem Fenster hinaus. Obwohl ich sie nicht kannte, war es keine komische Stimmung im Auto. Sie hatte mir eine Hand auf die Schulter gelegt und strich immer wieder beruhigend auf und ab. Auch hatte sie mir ein Taschentuch hingehalten.

"Ich mache mich dann mal langsam auf den Weg nach Hause. Du siehst aus, als könntest du eine riesige Portion Schlaf und eine heiße Dusche gebrauchen. Mach's gut Louis." Und bevor ich etwas erwiderte konnte stieg sie aus dem Auto aus. Schnell hechtete ich hinter her. "Eleanor, warte bitte. Du hast mir geholfen, kann ich dir auch irgendwas zurückgeben?" Sie schüttelte ihren Kopf und lächelte mich an. "Du hast mir schon genug gegeben. Durch dich habe ich damals auf einem One Direction Konzert meine jetzige Freundin kennengelernt. Mehr als das könntest du mir nicht geben. Aber danke, dass du es trotzdem anbietest."

two hearts in one homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt