Zweisamkeit in Einsamkeit [Prolog]

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Es war ein Tag wie jeder andere in dieser Zeit. Traurig, still und einsam. Seit einem Monat geht es mir schon so, kein Wunder denn das jüngste Ereignis liegt auch erst 1 Monat zurück. Mein Bruder Ruffy ist bei einem tragischen Unfall gestorben. Seit ich diese Nachricht erfahren habe ist für mich die Welt wie eine wahr gewordene Hölle. Ich selbst bin nur noch ein kleines Häufchen Elend, was soll ich auch noch auf dieser Welt ohne Ruffy? Ich werde von niemanden gebraucht und meine Job? Den werde ich auch bald verlieren wenn ich so weiter macht. Einen Monat unentschuldigt zu fehlen, macht keinen guten Eindruck. Langsam bequeme ich mich aus dem Bett, das obwohl ich hätte eh den ganzen Tag drin liegen bleiben können. Egal was ich mache, es geht eh nach Hinten los und gebraucht werde ich erst recht nicht. Essen und Trinken tue ich nur noch weil mein Körper es so will, wobei dieses verlangen auch nicht mehr so stark wie früher ist.

Ich erinnere mich noch genau daran wie ich mich mit Ruffy immer um das Fleisch gestritten habe. Ruffy hatte dabei ein unglaublich breites Lächeln im Gesicht und lachte mich immer aus wen ich gegen ihn verlor. Diese Erinnerungen, es schmerzte sie in meinem Kopf immer wieder neu sehen zu müssen, aber ich konnte es auch nicht unterdrücken. Oftmals frage ich mich was passiert wäre, wenn ich dabei gewesen wäre, hätte ich es verhindern können? Wie dumm war ich auch gewesen ihn alleine zu lassen! Ich weiß doch wie eigensinnig Ruffy war und was er immer für Dummheiten macht.

Seufzend hole ich mir aus dem Kühlschrank etwas Milch und ein bisschen Obst. Damit gehe ich zu einer meiner und ehemals Ruffys Kommode, stelle ein kleines Licht ein und schaue in den Spiegel. Meine Haut ist bleich und man sieht meine Wangenknochen etwas deutlicher als sonst, tiefe Augenringe zieren mein Gesicht. Der restlicher Körper ist so gut durchtrainiert wie immer, das einzige das auffallen könnte, ist das meine Arme und Beine etwas dünner sind aber ansonsten kann man nur durch mein Gesicht darauf schließen wie schlecht es mir doch geht.

Ich trinke das Glas Milch mit einen Schluck aus und beiße kurz, in den vorhin aus dem Kühlschrank rausgegriffenen, Apfel um ihn dann auf die Kommode zu legen und langsam aus der Haustür zu streifen. Ich muss den Briefkasten wieder leeren, auch wenn es mir wiederstrebt, ich wollte nicht noch deutlicher sehen und vor allem lesen müssen das Ruffy wirklich tot war. Das wusste ich und musste das auch deutlich spüren. Das Beileid anderer brauchte ich da nicht auch noch.

Erneuert seufzend nehme ich den Stapel Briefe aus den viereckigen Kasten. Schon fast bilde ich mir ein das Lachen von diesem zu hören der mich verspottet wie Nutzlos ich doch bin. Als ich alle auf den Tisch legen will zu den anderen ungeöffneten, fällt mir ein Brief besonders auf, er hatte einen hellblauen umschlag und eine mir unbekannte Handschrift, also entschließe ich mich diesen dann doch etwas genauer zu betrachten.

Als ich die Anschrift lese bleibt mir ungewollt kurz das Herz stehen. Das ist die Anschrift von Ruffys Arbeitgeber. Das musste eindeutig ein Brief von Ruffys Chef sein! Aber dieser Brief war an mich gerichtet? Wie sollte es auch anders sein, Ruffy existiert ja nicht mehr...

Geknickt und doch etwas angespannt nehme ich den Brief und einen Brieföffner und setzt mich auf das Sofa. Unschlüssig was ich tun soll halt ich den Brief noch einige Minuten in der Hand bevor ich mich doch überreden kann ihn zu öffnen. Sofort sticht mir der schwungvolle und schön in hellblau aufgedruckte Phönix auf dem Papier ins Auge. Ja das war eindeutig Ruffys Chef. Langsam lese ich mir die folgenden Zeilen durch.

Sehr geehrter Herr Puma,

wie Ich erfahren habe ist Ihr Bruder, und damit auch ein von mir sehr geschätzter Arbeitskollege, verstorben. Hiermit möchte Ich Ihnen mein Beileid ausdrücken.

Herr Monkey war ein wirklich sehr außergewöhnlicher und gerngesehener Angestellter in meiner Firma. Ich kann mir vorstellen wie schwer es für Sie ist mit dem Tod von Ruffy umzugehen, daher möchte Ich Sie gern auf ein Essen einladen.

Ich würde mich freuen wenn Ich Sie am 22sten, um 19 Uhr am Restaurant „Goldener Stern" antreffe.

Mit freundlichen Grüßen

Marco Phoenix.

Wie gebannt starre ich die Zeilen an. Als ob ich erwarten würde, das sich der Inhalt neu sortiert und ein ganz anderen Sinn ergibt. Als nächstes suche ich nach einem Kalender und einer Uhr. Auch wenn ich mir nur ungerne Gespräche über Ruffy oder das Beileid anderer anhöre, so bin ich doch zu neugierig und will wissen was für einen Chef Ruffy hatte. Er hat ja doch ausgesprochen gut über ihn geschrieben was mich doch etwas verwundert hat. Als ich endlich mein Handy in der Hand habe, denn ich bezweifelt das ich irgendwo noch einen Kalender finden werde in diesen Müll, muss ich feststellen, dass heute bereits der 22ste ist. Ich habe noch genau 2 Stunden Zeit. Bis zum „Goldenen Stern" ist es nicht weit von meiner Wohnung aus. Schnell sprinte ich in mein Bad und steigt unter die Dusche. Wenigstens das sollte ich machen, ein bisschen Kontakt mit einer Person die Ruffy kannte aber mich nicht, kann mir eventuell helfen. Ich duscht mich ab und wasche mir die Haare um mir dann aus meinen Schrank halbwegs angebrachte Klamotten rauszuziehen, darauf achten was ich genau anziehe, tu ich trotzdem nicht großartig. Also entscheide ich mich für ein Orangenes Hemd, mit meiner für mich typischen Halskette und eine schwarze kurze Hose mit meinen Schwarzen stiefelt. Schnell stelle ich mich vor den Spiegel, um meinen schon wieder fast trockenen Haaren, den letzten Schliff zu geben und sie nochmal zu richten. Ich kann mich kaum daran erinnern wann ich das letzte Mal so für meine Verhältnisse so nobel aussah. Kurz schnappe ich mir mein Handy und die Schlüssel zur Wohnung und gehe los.

Als Ich den letzten Schritt vor das Restaurant setze, werde ich schon erwartet. Mir stockt etwas der Atem als ich sehe das mein gegenüber einen Anzug trägt und plötzlich komme ich mir doch ziemlich minderwertig vor. Er hat blonde Haare und seine Frisur ähnelt einer Ananas. Der Gedanke bringt mich innerlich leicht zum Schmunzeln. Doch um ihn weiter zu mustern bleibt mir gar keine Zeit mehr, da er schon meine Hand nimmt und mich ordentlich begrüßt „Ich freue mich zu sehen das Sie sich entschieden haben zu kommen. Ich bin Marco Phönix, der ehemalige Chef ihres Bruders." Ich erkenne in seinem Blick kurz etwas Schmerzhaftes, das aber sofort wieder verfliegt, als er Ruffy erwähnt und auch an mir geht das nicht spurlos vorbei doch kann ich mich nicht ganz so gut beherrschen wir Marco. Schnell senke ich, meinen auf kuriose Art und weiße plötzlich schwer wie Blei, wirkenden Kopf und gebe ein leises „Freut mich sie kennenzulernen, Ich bin Ace, Ruffys Bruder." von mir.

Tiefe Depression [OnePiece | Marco x Ace]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt