Kapitel 16 - Er.

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Doch Nichts hält für ewig, und so musste Shiro Levi schweren Herzens wieder loslassen. Sie murmelte noch ein leises „Tschuldigung.", bevor sie wieder ein Stück von ihm wegrückte.

Wieder war es leise, nur das Rauschen des Flusses war zu hören.

„Erzähl von ihm.", kam es plötzlich von Levi.

Shiro war verwirrt und erstaunt zugleich. Meinte er etwa?

Er wusste nicht, was ihn dazu geritten hat, sie das zu fragen, doch irgendwo tief in sich, musste er es einfach wissen. Er sah ihren verwunderten Blick.

„Was meins-"

Shiro, lass es mich nicht zweimal sagen.", meinte er leicht genervt.

Sie blickte ihn völlig entgeistert an, denn es war nicht seine Art, so offen über so etwas zu reden. Doch es schien ihn wirklich zu interessieren, ganz zu ihrer Verwunderung.

Als sie sich wieder fing, begann sie nur leise zu lachen. Sie schaute geradeaus auf den Fluss und meinte: „Er ist ein totaler Idiot."

Verwundert sah Levi sie an, bevor sie weitermachte. „Er ist total bescheuert und merkt nicht mal, was ich für ihn empfinde. Er ist stur, viel zu direkt und oft einfach gemein."

„Aber wies-"

„Und mehr als alles andere, genieße ich es bei ihm zu sein. Er macht nicht immer alles richtig, aber auch er ist nur ein Mensch. Ich liebe ihn.", meinte Shiro und lachte, was Levi fasziniert beobachtete.

Er spürte einen ziehenden Schmerz in seiner Brust. Sie war glücklich, keine Frage, aber war er es? Konnte er das hinnehmen, ohne es zu versuchen?

Er wollte. Er wollte sich zusammenreißen.

Immer noch lächelnd sah Shiro den Captain an und fühlte sich ein wenig erleichtert. Vielleicht konnte sie nun loslassen. Vielleicht, nachdem sie ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte, könnte sie mit ihren Gefühlen abschließen.

Levi sah sie an. Er sah ihr Lächeln. Und dann brannten bei ihm alle Sicherungen durch.

„Ich bin dabei den größten Fehler meines Lebens zu begehen."

Shiro war verwirrt. „Was meins-"

Alles schien wie ein Traum. Levi zog sie am Handgelenk zu sich und zum ersten Mal in seinem Leben war er absolut ehrlich. Vielleicht nicht mit Worten, aber mit Taten.

Er legte seine Hand auf ihre Schulter und küsste sie. Shiro war überrascht und wusste nicht ganz recht, was sie machen sollte. Einige Sekunden vergingen, bis er merkte, was er tat.

Er löste sich von ihr und gab ihr ein flüchtiges „Tut mit leid.", doch nun nahm Shiro das nicht mehr hin. Sie zog ihn mit ihrer Hand an seinem Nacken wieder zu sich und verwickelte ihn in einen längeren, gefühlvolleren Kuss. Langsam bewegten sich ihre Lippen gegen seine.

Sie hatte sich nie so gefühlt, als würde sie mehr wollen. Es genügte ihr, in seiner Nähe zu sein und sie war bereit mit allem abzuschließen. Doch es stellte sich heraus, dass sie eine tickende Zeitbombe war, die nur darauf wartete hoch zu gehen.

Sie war hungrig. Und sie war es leid ihr Geheimnis zu bewahren. Sie steckte ihre ganzen Gefühle in diesen Kuss. All das, was bis jetzt unausgesprochen blieb.

Sie drückte ihn auf den Boden und legte sich auf ihn, damit sie ihn nicht mehr gehen lassen musste.

Als sie sich voneinander lösten, um Luft zu holen, legte sie ihren Kopf auf seine Schulter, damit sie ihm nicht in die Augen sehen musste. Ihre Arme stütze sie jeweils am Boden neben seinem Kopf ab.

Diesen lehnte er an ihren und genoss die Stille. Egal ob es richtig oder falsch war, es war passiert. Er konnte es nicht zurücknehmen und das wollte er auch gar nicht.

„Ich bin sicher, du weißt es schon, aber du bist er.", meinte Shiro lächelnd, als sie sich aufrichtete.

Sie saß nun auf seinem Bauch, während er in den Hinmel zu den Sternen sah. In dieser Nacht fühlte Shiro sich entbunden von allen Aufgaben und Erwartungen. In diesem Moment gab es nur sie und Levi.

Sie hatten noch lange mit einander geredet und dem jeweils Anderen zugehört. Unabhängig davon, ob ihre Beziehung zu einander ein Fehler war, sie genossen die Zeit miteinander, denn nur für diesen einen, kurzen Moment ihres Lebens waren sie frei.

split personality - Levi x OC Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt