Kapitel 2

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Nachdem ich aus der U-Bahn ausgestiegen bin. Stehe ich nun vor der Eingangstür zu meiner Wohnung.

Ich krame in meiner Tasche nach meinem Schlüssel, als sich plötzlich die Haustür meiner Nachbarin öffnet "ach Lia ich bin ja so froh, dass ich dich noch erwüsche, du wolltest mir doch noch helfen mein W-LAN einzurichten bevor meine Enkel zu besuch kommen", ich schließe einen Moment die Augen und beiße mir auf die Unterlippe. Schitt das hatte ich total vergessen.

Ich helfe Frau Carlan hin und wieder, weil sie ganz alleine wohnt und nur selten jemand zu Besuch kommt.

"Das tut mir leid Frau Carlan das hab ich total vergessen ich guck morgen mal vorbei, wenn das passt". Auf dem Gesicht der älteren Frau bildet sich ein glückliches Lächeln "ach Lia ich hab dir doch schon hundert Mal gesagt, das du mich Ella nennen sollst und es wäre schön, wenn du morgen vorbeischauen könntest. Ich kann dir auch deinen Lieblingskuchen backen. Ich weiß doch wie gerne du denn magst".

"Das ist sehr freundlich von ihnen Frau Carlan", antwortete ich zwinker ihr zu. Frau Carlan verdreht nur die Augen und ich höre sie noch irgendwas vor sich hin murmeln bevor sie die Tür schließt.

Ich wühlte erneut in meiner Tasche bis ich endlich denn Schlüsselbund in meiner Hand hielt. Dann schloss ich meine Tür auf und betrat meine kleine Wohnung.

Ich drückte erstmal denn Lichtschalter und schmiss meine Tasche samt Jacke auf den Boden.

Auf der linken Seite in meiner Wohnung befindet sich mein Schlafzimmer, auf der rechten mein wirklich kleines Badezimmer und wenn man gerade aus durch geht, kommt man direkt in mein Wohnzimmer samt Küche.

Ich laufe in meine Küche und werfe erstmal einen Blick in den Kühlschrank. Mayonnaise, Senf, Ketchup und Grillsoßen stehen in der Tür, im mittleren Fach gammelt ein Pappkarton mit einer halb aufgegessenen Pizza vor sich hin und oben steht eine Milchtüte-leer. Im Gefrierfach finde ich noch eine Pizza, die ich in die Mikrowelle stellte.

Ich sollte mal wieder einkaufen gehen. Unter der Theke entdeckte ich noch ein paar Wasserflaschen. Ich nehme mir eine und setzte mich an meinen Esstisch.

Anschließend nehme ich mir die Zeitung in die Hand und blättere zum Teil wo die Jobangebote stehen. Ich gehe alle durch und schaue, ob was Brauchbares dabei ist. Wenn ich so langsam keinen Job finde, kann ich mir die Wohnung nicht länger leisten und ich würde nur ungern auf der Straße landen.

Leider war dieses Mal schon wieder nichts dabei, wenn es so weiter geht, sieht es nicht gut für mich aus.

Eigentlich habe ich bis vor zwei Wochen als Sekretärin in einer kleinen Firma gearbeitet, die Möbel herstellt, doch leider ist diese Firma pleite gegangen und so habe ich keinen Job mehr. Was ich im Prinzip nicht schlecht finde, ich habe diesen Job gehasst nur leider brauche ich das Geld, was ich verdient habe, dringend, um meine Miete zu bezahlen.

Ein Piepen ließ mich aus diesem Gedanken aufschrecken.
Ich eilte zur Küche, holte die Pizza aus der Mikrowelle und ließ mich auf meinem Sofa nieder. Ich sollte wirklich Anfangen mich gesünder zu ernähren.

Nachdem ich die Pizza verdrückt habe, die einigermaßen genießbar war, laufe ich mit dem leeren Teller zurück in die Küche und fing an den Teller zu spülen. Im Becken steht ein kleiner Stapel Geschirr, denn ich bei der Gelegenheit auch gleich mit abspüle.

Anschließend laufe ich in mein Schlafzimmer. Dort angekommen schnappe ich mir meine Gitarre, mache es mir auf meinem Bett bequem und hole einmal tief Luft.

Ich halte die Gitarre zärtlich und zupfe vorsichtig meine erste Saite. Und dann, schließe ich die Augen und spiele einfach. Ich lasse mich von der Musik verzaubern, lasse mich an irgendeinen Ort außerhalb von meiner Wohnung, außerhalb von mir selbst treiben.

Ich probiere einen Riff nach dem anderen aus, zupfe die Seiten, bis ich etwas finde, das sich richtig anfühlt, etwas, was sich perfekt anfühlt. Dann öffnete, meine Augen, schnappe mir schnell ein Notenpapier und schrieb die eben gespielte Melodie auf. Das könnte ein schöner Song werden.

Auch, wenn vermutlich niemand ihn je zu hören bekommen würde genauso wie alle anderen Songs, die ich schrieb. Sie alle lagen nebeneinander verstaut in meinem Schrank.

Am Nächsten Morgen werde ich von den Sonnen strahlen geweckt, die unermüdlich in mein Zimmer strahlten. Warum hat diese Wohnung auch keine Jalousien?

Missmutig stieg ich aus dem Bett und lief in die Küche. Ich bin echt kein Morgenmensch. Nachdem ich meinen ersten Kaffee getrunken und mein Lieblingsmüsli verschlungen hatte, stehe ich nun im Badezimmer und starre verzweifelt in den Spiegel.

Meine blonden langen Haare standen wirre um meinen Kopfrum und um meinen Ozean blauen Augen haben sich eindeutig Augenringe gebildet. Fehlt nur noch das ich einen neuen Pickel im Gesicht entdecke, aber davon wurde ich heute Gott sei Dank verschont.

Ich greife nach meiner Bürste und versuchte so gut wie möglich meine blonden Haare zu bändigen. Bis ich schließlich aufgebe und sie zu einem Zopf zusammen binde. Dann ziehe ich schnell Jeans und T-Shirt an und mach mich schnell auf denn weg zur Frau Carlans Wohnung.

Dort angekommen, drücke ich auf die Klingel und wartete. Manchmal brauchte die etwas, bis die realisierte, dass jemand an ihrer Tür stand.

Frau Carlan war eigentlich eine nette, ältere Dame, die sich mit einer Katze namens Momo und einer Menge Kochbüchern ihre Wohnung teilte. Ihren Enkeln zu liebe versucht sie aber immer auf dem neusten Stand zu bleiben. Was für mich bedeutet das ich regelmäßig vorbeischaue, um ihr alles einzurichten.

Als sie ihre Tür endlich öffnete, leuchteten mir als Erstes ihre rot gefärbten Haare entgegen. Sie waren schulterlang und auf eine Weise gelockt die überraschend professionell aussah. Sie trug eine Jeanshose und einen engen Rollkragen-Pulli. Schuhe hatte sie keine an.

"Hey, Mrs Carlan", begrüßte ich sie mit einem Lächeln. Mit dem wissen, dass ich sie schon wieder mit ihrem Nachnamen ansprach. Keine Ahnung warum ich das tat aber mir kam es einfach falsch vor sie mit Vornamen anzusprechen.

"Hallo, Lia" Ihre Stimme war rau und überraschend tief für eine so zierliche Frau, wie sie es war. "Ich wollte doch nochmal wegen des W-LANs vorbeischauen", kam ich direkt zum Punkt. Ihre grünen Augen begannen augenblicklich zu funkeln.

"Oh, wie lieb von dir das du daran gedacht hast". Sie wandte sich um und verschwand in der Wohnung. Ich sah es als Aufforderung, ihr zu folgen, und schloss die Tür hinter mir.

Ihre Wohnung war ein skurriler Mix aus alt und modern. Im Wohnzimmer standen ein riesiger Flachbildfernseher und eine Regalwand mit sämtlichen Film- und Serien-DVDs, die in den letzten Jahren erschienen waren. Rechts neben dem Regal befand sich der Kratzbaum ihrer Katze und daneben eine Zimmerpalme, die beinahe bis zur Decke reichte.

Im Gegensatz dazu war ihre Couch vermutlich beinahe so alt wie sie. Im Grunde hat ihre Wohnung denn gleichen Grundriss wie meine eigene doch hatte Frau Carlan noch ein Gästezimmer für ihre Enkel.

"Ich habe deinen Lieblingskuchen schon im Offen Lia, er müsste gleich fertig sein", kam es von Frau Carlan aus der Küche. "Das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich brauche wahrscheinlich nur ein paar Handgriffe und das W-LAN funktioniert wieder".

Ich drehe mich mit einem lächeln um und mache mich auf die Suche nach dem W-LAN Router.

Im Flur werde ich fündig und schaue mir das Ganze genauer an. Wie ich es schon vermutet hatte, leuchtet die kleine Lampe nicht. Ich suche denn W-LAN Knopf und drücke so lange bis er wieder leuchtet. "Frau Carlan, das W-LAN müsste wieder funktionieren"." Du bist ein Schatz Lia, ich packe dir denn Kuchen ein dann kannst du ihn mit nehmen".

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