Kapitel 3

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Montag *überarbeitet*
Mein Magen spielte den ganzen Morgen verrückt, aus dem Grund konnte ich auch nichts essen. Trotzdem saß ich mit am Frühstückstisch. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt so nervös gewesen war. Ich verstand nicht genau, wieso ich so aufgeregt war. Es gab nichts wovor ich Angst haben sollte. Richtig? Ich würde den Tag schon irgendwie überstehen. Steffen hatte bemerkt, dass ich nervös war. Er hatte mich versucht abzulenken, doch irgendwie hatte es nicht wirklich was gebracht. Doch trotzdem war ich für seinen Versuch dankbar. Es hatte immer solche Momente gegeben wo ich wirklich nervös gewesen war, bis jetzt hatte es niemand geschafft mich zu beruhigen. Mein Vater hatte mir oft die Angst einbisschen genommen, doch nie sodass ich vollkommen entspannt war. Steffen  konnte mich zum Glück noch dazu überreden, dasss ich mir etwas zu Essen zur  Schule mit nahm und es dort auch aß. Soweit es mein Körper zu ließ, natürlich. Ich hatte mich kurz von allen verabschiedet und mich mit wackeligen Beinen auf den Weg zur Bushaltestellte gemacht. Ich stand angespannt an der Bushaltestelle und wartete bis der Bus endlich kam. Als der Bus vor mir stehen blieb, stieg ich mit ein paar weiteren in den Bus ein. Im Bus war es kuschelig warm und ich setzte mich, im hinteren Teil des Buses, auf einen freien Platz. Während der Fahrt hatte die Anspannung meinen Körper etwas verlassen. An der gewünschten Haltestelle stieg ich dann aus dem Bus und blieb stehen.
Vor mir stand eine riesen große Schule. Ich hatte was anderes erwartet.
,, Geh mal weiter! ", breite Schultern streiften meine und ich wurde nach vorne gedrängt. Noah's Augen traffen sich für einen kurzen Moment mit meinen, an seinen Mundwinkel Zupfte ein kleines grinsen. Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf und nahm daraufhin einen tiefen Atmenzug, bewegte mich langsam auf das Gebäude zu.
Nervös schob ich die Eingngtür auf und knallte direkt gegen eine Person.
,, Sorry. Ich habe dich nicht gesehen", entschuldigte ich mich sofort bei dem Jungen.
,, Kein Problem. Du bist neu hier stimmt's? ", bemerkte er, worauf er nur ein Nicken von mir zu sehen bkam.
,, Willkommen in der Hölle", lachte er und tratt aus dem Gebäude raus. Verwirrt über seine Worte drehte ich mich in die andere Richtung und schon stand ich vor dem Sekretariat. Überrascht stellte ich mich an die Schlange, die zum Sekretariat führte. War es hier so sehr schlimm, dass er das Gebäude mit der Hölle vergleicht? Als ich an der Reihe war, ließ ich mir die Unterlagen von einer Dame geben. Als es klingelte war ich noch rechtzeitig an dem Klassenzimmer angekommen und ließ die ersten beiden Stunden über mich ergehen.

,,Komm wir gehen in die Cafeteria", Tyler packte mich an den Schultern, da er meinen überforderten Blick gesehen hatte, und schob mich in Richtung der Cafeteria. Mit jedem Schritt wurde ich nervöser und ich suchte währenddessen nach einer Fluchtmöglichkeit. Ich war noch nie gut darin gewesen neue Freundschaften zu schließen. Ich war zu schüchtern und erzählte auch nicht viel von mir. Sarah war die einzige Freundin gewesen, die ich auf der alten Schule hatte. Am Anfang hatte ich auch Schwierigkeiten mich ihr zu öffnen. Sie hatte unsere Freundschaft nicht aufgegeben und sie hatte mir Zeit gegeben. Jetzt sprach ich viel mit ihr und vertraute ihr vieles an. Vielleicht nicht alles, damit sie sich nicht noch mehr Sorgen machen musste.
,,Denk nicht mal daran, versuchen abzuhauen, gegen mich hast du keine Chance", hörte ich Tyler hinter mir sagen. Ertappt gab ich ihm kurz einen unsicheren Blick über die Schulter. Er hatte recht. Ich hatte null Chancen gegen ihn. Ich musste mich meiner Angst stellen. Wie schlimm würde es schon werden? Seine Freunde sind bestimmt sehr nett.
,,Hey Leute, das ist Grace", sehr Schlimm. Vor lauter Angst starrte ich sie an und war wie festgefroren. Sie starrten mich ernst und angsteinflössend an. Und ich dachte ich könnte mich meiner Angst stellen. Niemals.
,,Hey Hey Hey!", plötzlich sprang einer euphorisch auf, auch noch der der mich am gruseligsten anstarrte, und ich wich erschrocken zurück. Ich spürte Tyler hinter mir, der mich jetzt etwas fester an den Schultern hielt. Was war das für ein Typ? Er hatte mich sehr erschrocken und mein Herz hatte für eine Millisekunde aufgehört zu schlagen. Die Stimmung lockerte sich als die anderen anfingen zu lachen, auch ich entspannte mich leicht. Der Junge neben ihm schlug ihn auf den Hinterkopf und blieb ernst. Er war der einzige gewesen, der nicht gelacht hatte.
,,Musstest du sie mit deiner komischen Aktion erschrecken?! Du hast doch bestimmt gemerkt wie ängstlich sie ist. Für so dumm habe ich dich nicht gehalten", innerlich hatte ich leicht schmunzeln müssen. Tyler traute neben mich, setzte sich auf den freien Stuhl und tat es ihm gleich. Er schmunzelte und erwiderte:,, Mit euch ist es ja nie langweilig. Uns fehlt nur noch das Popcorn". Er lehnte sich zurück und ergriff wieder das Wort:,, Der Idiot da ist Lukas. Der daneben ist Simon. Die beiden Mädels sind Alivia und Chloe". Ich schaute zuerst zu dem braunhaarigen mit den grünen Augen, der sich als Lukas herausstellte. Mein Blick ging dann weiter zu Simon, der mich mit neutraler Miene anblickte. Weiter schaute ich zu den Mädels. Alivia hatte schöne lange Haare und ihre Augen funkelten in einem schönen blau mit braunen dezenten. Chloe strahlte viel Selbstbewusstsein aus und könnte auf andere gefährlich wirken.
,,Willkommen", lächelte Alivia etwas schüchtern und ich erwiderte es. Sie wirkte wie das komplette Gegenteil von Chloe.
,,Man hat dich ja bis in den Flur gehört", auf einmal standen Noah und Nathan hinter Lukas. Während Noah nur neben seinen Freund stand, schlug Nathan seine Hände mit einem lauten Knall auf Lukas' Schultern. Lukas zickte heftig zusammen und murmelte ein 'Entschuldigung'.
,,Und du sei nicht so streng mit ihm", diesmal schlug Nathan Simon auf den Rücken. Er folg mit seinen Körper nach vorne und nickte als Antwort. Die Stimmung veränderte sich sofort nachdem die beiden aufgetaucht waren. Es war angenehm und friedlich. Ich fühlte mich sehr wohl und ich war etwas entspannter geworden. Noah und Nathan blieben stehen und unterhielten sich mit der Gruppe. Während ich still war und die Gespräche nur mitverfolgte.
,,Hey Baby", ein fremdes Mädchen stellte sich zu Nathan und küsste ihn. Wiedereinnahmst veränderte sich die Stimmung. Diesmal nicht positiv. Die Stimmung war erdrückend.
,,Das ist Grace und das ist Ashley, meine Freundin", Sie richtete ihre Augen und fixierte mich. Ich fühlte mich unbehaglich trotzdem hielt ich ihren Blick stand. Sie sollte nicht sehen, dass sie mich einschüchterte.
,,Oh du bist die aus dem Heim. Wollten dich deine Eltern nicht?", ich schnappte nach Luft und mein Herz zog sich zusammen. Ich konnte sie nicht ausstehen. Jetzt wusste ich wieso die Stimmung so gekippt war. Was sollte ich jetzt bloß sagen?
Doch das übernahm Lukas für mich: ,,Wenigstens konnte sich Steffen Grace aussuchen, dich mussten deine Eltern nehmen so wie du bist". Überrascht schaute ich zu ihm. Ich war ihm dankbar, denn ich wusste nicht was ich erwidern sollte. Ich stand ohne ein weiteres Wort auf und verließ das Gebäude. Ich musste an die frische Luft.

Die kalte Luft umhüllte mich und schwer atmend presste ich mich an die Wand. Mit beiden Händen versuchte ich mich aufrecht zu halten, aber meine Lungenflügel zogen sich gefühlt zu einer Größe einer Erbse zusammen. Ihr Kommentar hatte nicht nicht kalt gelassen. Wie auch?  Wenn ich noch nicht über den Verlust hinweg bin. Man kann den Vater nicht einfach so vergessen.
Jemand kam in mein Blickfeld und ich blickte auf.
Noah
Wir sagten nichts sondern schauten uns an. Ich hatte mich mittlerweile wieder beruhigt und meinen Körper wieder aufgerichtet. ,,Ich muss noch zum Spind", unterbrach ich die Stille und ließ ihn stehen. Die nächsten Stunden hatte ich mit mit Lukas zusammen. Er lachte die ganzen beiden Stunden über Ashley's Gesicht als er ihr konterte. Ich hatte mich bei ihm kurz bedankt und er fuhr mit seinem Lachen fort. Auch nach der Doppelstunde hatte er sich immer noch nicht eingekriegt und verabschiedete mich mit einem Grinsen im Gesicht. Mit langsamen Schritten verließ ich die Schule und ging zur Bushaltestelle.
Was ein Tag, ich seufzte. Er war nicht so schlimm gewesen wie gedacht, aber trotzdem war er nicht wundervoll. Diesmal war es im Bus stickig und es waren mehr Plätze belegt.
,,Und wie war dein erster Schultag?", begrüßte mich Steffen im Wohnzimmer.
,,Es war besser als gedacht", hatte ich erwidert. Das war nur die halbe Wahrheit gewesen, aber das reichte. Ich wollte ihn nicht beunruhigen. Bei der Antwort strahlte er über das ganze Gesicht und sagte:,, Das ist wunderbar. Ich muss jetzt leider zur Arbeit. Im Kühlschrank ist noch Essen von gestern. Du kannst es dir jetzt warm machen oder du wartest auf die Jungs", ich nickte, er stand auf und verabschiedete sich mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich entschied mich dazu erstmal hoch in mein Zimmer zu gehen und meine Hausaufgaben zu erledigen. Ich musste zum Glück nicht so viel nachholen. Ich denke, dass beide Schulen mit den Stoff am gleich Punkt sind. Ich hatte nicht die besten Noten, aber trotzdem kam ich gut mit und hatte einigermaßen gute Noten vorzuweisen.

,,Hey", begrüßte mich meine beste Freundin als ich sie anrief. Ich lächelte sie an und begrüßte sie ebenfalls.
,,Wie war dein erster Schultag?", fragte sie wie aus einer Pistole geschossen. Ich schmunzelte leicht und erzählte ihr von meinem Tag. Unwichtige Sachen ließ ich aus, erzählte ihr aber wie Lukas mich erschrocken hatte und von dem Zwischenfall mit Nathan's Freundin und wie Lukas mich daraufhin verteidigt hatte.
,,Ich kann sie jetzt schon null leiden", zischte sie. Und verschränkte ihre Arme vor der Brust. ,,Hast du jemals jemanden sofort gemocht?", kicherte ich worauf sie mich anknurrte. Sie war gegen sehr viele sehr misstrauisch und konnte sie erst nicht leiden. Manche schafften dies zu überwinden, andere wiederum nicht. Mir war auch aufgefallen, dass die anderen auch so schienen als würden sie Ashley nicht mögen.
Nach zwei Stunden ging ich dann aus meinem Zimmer auf direktem Weg in die Küche. ,,Ich mache uns gerade das Essen warm. Möchtest du auch was?", fragte Nathan und drehte sich leicht zu Tyler und Noah, die an den Tisch saßen und mich jetzt auch anblickten.
,,Ja gerne. Soll ich helfen?", bot ich ihm meine Hilfe an. Er lehnte diese ab und ich setzte mich zu den Jungs.
,,Has du den Tag gut überstanden?", erkundigte sich Tyler bei mir und grinste gelassen. Ich nickte knapp. Der Tag war im Grunde okay gewesen außer die Auseinandersetzung mit Ashley, aber dies hatte ich hinter mir gelassen. Vielleicht würde ich noch mal eine Chance geben, aber das stand noch in den Sternen.
,,Wir sind gleich wieder weg. Wir haben gleich Training", erklärte Tyler mir. ,,Wir spielen Volleyball. Du kannst ja mal zum Training kommen. Die beiden Mädels sind auch immer dabei", sprach Nathan weiter. Noah hatte bis jetzt kein einziges Wort gesprochen, schaute mich aber an. Ich nickte. Heute würde ich, aber nicht mit kommen, vielleicht das nächste Mal. Wir aßen zusammen und dann waren sie auch wieder weg. Nathan hatte mir einen besorgten Blick zugeworfen, ich tat so als hätte ich ihn nicht gesehen. Die beiden Zwillinge würden erst am Abend kommen. Also war ich alleine. Es machte mich nicht mehr so viel aus. Ich hatte mich an die Einsamkeit gewöhnt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 20, 2021 ⏰

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