Kapitel 2

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Langsam war dieses seltsame Gefühl verschwunden. Wer war er gewesen? Ich vermutete mal, dass er unser Nachbar war. Doch was hatte er in meinem Zimmer zu suchen? Sein Blick ging mir immer noch durch meinem Kopf. Und dieses Pickeln hatte mich wahnsinnig gemacht. Mich hatte noch niemand so fühlen lassen.
Das Klopfen an der Tür ließ mich zusammen zucken. Ich blieb für einen Moment stehen, um sie dann zu öffnen.
,, Das Essen ist fertig", gab mir Tyler Bescheid. Ich nickte und zusammen ging wir in die Küche. Alleine hätte ich den Weg niemals gefunden. Das Haus war groß und es dauerte bestimmt eine Weile bis ich mich hier zurecht finden würde. Kurz starrte ich in seine Augen, bevor ich mich auf den freien Stuhl neben Lyla setzte. Das Prickeln von vorhin machte sich leicht wieder bemerkbar. Er machte mich unglaublich nervös, vielleicht auch einbisschen Ängstlich.
,, Grace das ist Noah, mein bester Freund", stellte Nathan seinen besten Freund vor. Ich blickte ihn kurz an und sagte:,, Hi". Zum Glück wurde unsere Aufmerksamkeit auf Lyla gezogen. Sie saß neben mir und zappelte unruhig auf ihren Stuhl.
,, Lyla zappel bitte nicht", hörte ich Steffen schimpfen. Sie zog eine niedliche Schnute wurde aber trotzdem ruhig.
,, Ich hoffe du magst Nudelauflauf Grace", sprach er mich an.
,, Ja", erwiderte ich, nachdem das Essen auf dem Tisch war. Das Essen roch sehr gut und ließ meinen Magen leise knurren. Zuletzt befüllt ich meinen Teller und fing dann auch an meinen Magen zu füllen.

Es fühlte sich seltsam an plötzlich mit so einer großen Familie am Tisch zu sitzen. Ich war ein Einzelkind gewesen, daher gab es nur meinen Vater und mich. Ich hatte mir schon immer Geschwister gewünscht. Ich hatte die meiste Zeit alleine gespielt. Manchmal mit Sarah oder meinem besten Freund. Ich fühlte mich jetzt doch bisschen überfordert. Sie redeten alle durcheinander und es war unruhig. Es gefiel mir trotzdem. Auch wenn ich den Gesprächen nicht folgen konnte oder mich beteiligen konnte.
,, Grace, wenn du willst kannst du mit uns zur Schule mit dem Auto fahren oder wenn es für den Anfang zu viel für dich wäre kannst du den Bus zur Schule nehmen. ", bot mir Nathan freundlicherweise an.
,, Vielleicht sollte ich erstmal den Bus nehmen aber danke" lehnte ich das Angebot freundlich ab. Für den Anfang ging der Bus inordnung. Ich wollte keine Last für die Jungs sein, auch wenn Nathan es mir angeboten hatte.
,, Ich bringe dir dann später deine Fahrkarte und erkläre dir noch ein paar Dinge", führte Steffen dass Gespräch weiter. Ich nickte dankend und aß weiter.
Wenn ich an den ersten Schultag dachte würde mir ganz übel. Ich musste wahrscheinlich sehr vie nachholen, es war eher untypisch das jemand mitten im Schuljahr die schule wechselte. Die Jungs werden mir bestimmt helfen, sodass ich es schaffte.
,, Soll ich dir gleich beim auspacken helfen? ", ich schreckte aus meinen Gedanken und meine Wangen färbten sich leicht rosig.
,, Ja gerne", ich lächelte Lyla an.

Nachdem jeder seinen Teller leer hatte, räumten wir den Tisch ab und dann half mir Lyla mit dem Auspacken. Wie versprochen hatte mir Steffen das Haus gezeigt und noch weitere Dinge erklärt, die für ihm wichtig wären. Er machte wirklich den Eindruck, dass er ein toller Vater war. Ich hatte beim Essen mitbekommen, dass er sich wirklich für seine Kinder interessiert und mit jedem eine tolle Beziehung aufgebaut hatte.

Am Abend rief ich meine beste Freundin über FaceTime an.
,, Hey", begrüßte sie mich mit einem strahlenden Gesicht und ich erwiderte es so gut wie es ging.
,, Wie ist es? ", bei ihrem aufgedehten Ton musste ich leicht schmunzeln.
,, Ganz gut, schätze ich", antwortete ich ihr. Ihr Lächeln verschwand für eine Sekunde bevor sie es bedrückt wieder aufsetzte.
,, Das wird schon", sprach sie mir etwas Mut zu.
So schnell wird sich niemand an die Situation gewöhnen können. Es wird einige Monate dauern. Ich hoffte, dass es mir hier gefallen wird, auch wenn es vielleicht nicht für immer sein sollte. Ich würde das beste draus machen.
Nach drei Stunden hatten wir das Gespräch beendet und ich hatte mich mit einem Buch auf den Balkon gesetzt. Meinen Körper umhüllt eine dicke Decke. Die Sonne war schon fast komplett untergegangen. Ich war erleichtert, dass ich den ersten Tag hinter mir hatte. Ich war immer noch vor morgen nervös. Der morgige Tag sollte schnell vorbei gehen. Es sollte morgen garnichts schief gehen. Ich werde die Unterrichtsstunden hinter mir bringen und vielleicht Freunde finden. Das wäre schön, wenn ich eine Freundin oder mehrere kennenlernen würde.

Ich merkte plötzlich einen Zigaretten Geruch. Ich hob meinen Kopf langsam an. In der Sekunde wo sich mein braunes Augenlicht mit seinem grünen vermischt hatte, war es so, als wäre seine Fassade, das einzige gewesen was ich sehen würde. Mein Hals fühlte sich dazu ganz trocken an.
,, Dich kann ja wirklich garnichts aus deinen Gedanken bringen", mir fehlte kurz die Fähigkeit zu atmen und ich spürte meine Wangen rot werden.
,, Ich habe dich mindestens 3 mal angesprochen, dann hatte es auch keinen Sinn gemacht es weiter zu probieren", fügte er noch schmunzelnd hinzu. Ich hatte ihn wirklich nicht bemerkt. Auch nicht, dass er mit mir gesprochen hatte. Ich war wohl wirklich tief in meinem Gedanken versunken. Ich spürte seinen Blick auf meinem Profil, es erweckte das Kribbeln wir der in meinem Bauch. Ich blieb still und musterte ihn auch. Dunkle Strähnen fielen ihm die Stirn herunter, sein Gesicht war schmal, aber männlich. Er war groß und breite Schultern versteckten sich unter seiner schwarzen Kleidung.
,, Fertig mit starren?", fragte er in der Sekunde, als er sah, dass ich ihn musterte. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder zurück auf mein Buch. Er war mir nicht wirklich peinlich gewesen, dass er gemerkt hatte, dass ich ihn musterte. Denn er hatte es auch bei mir getan. Und auch jetzt konnte ich immer noch seinen Blick auf mir spüren.
,, Was liest Du da? ", hörte ich seine tiefe Stimme. Ich zeigte ihm das Cover und flüchtete nach innen. Bevor ich die Tür schloß hörte ich seine lache, die mir eine Gänsehaut brachte.

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