Too hard to say sorry

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Wie paralysiert starrte Tony den Deckenventilator an. Dabei waren es gar nicht mehr die Blätter, die er rotieren sah, sondern die Szene, die sich immer und immer wieder vor seinem geistigen Auge abspielte. Es war absolut verrückt, aber die Erscheinung des Mädchens von neulich hatte sich wie auf seine Netzhaut eingebrannt. Das nasse Handtuch, das er darauf von seinem Kumpan ins Gesicht geschleudert bekam, ließ ihn unwillkürlich aufschrecken. Tony schüttelte den triefenden Stoff ab und sprang auf, um Brad nachzujagen. 
„Das bekommst du zurück. Na warte.“ Er setzte dem Blonden nach und jagte ihn durch das ganze Zimmer, bis Luke die beiden mit ausgestreckten Armen zum Stopp zwang.
„Hört auf jetzt, es reicht“, sagte er, wie immer die Autorität in Person. Das bedeutete solange, bis der Alkohol floss.
„Er hat angefangen“, gab Tony gespielt beleidigt zurück und wischte sich das Nass aus dem Gesicht. Brad hingegen hielt sich noch immer hinter dem anderen in Deckung und streckte dem Halbitaliener wie ein Fünfjähriger die Zunge raus.
„Ihr sollt euch heute Abend in Schale schmeißen, Jungs. Ich will da nicht in den Hawaii Hemden aufkreuzen.“ Luke sah darauf auch den jungen Mann hinter sich mahnend an, der darauf ungläubig Richtung DiNozzo schielte.
„Wieso? Letztendlich gehen wir da unten wieder nur auf Sauftour. Soll ich mir da meine besten Klamotten einsauen?“ Tony blickte ihn schulterzuckend an und sah dann an sich herab. An seinem Hawaii Hemd sah er an sich nichts Aussetzbares. 
„Dass ihr da auch nicht wie zivilisierte Leute normal an der Bar eure Drinks kippen könnt“, sagte Luke, schüttelte den Kopf und ging dann ins Bad zurück, das sich die drei teilten.
„Ich kipp zwei Liter Bier in sechs Sekunden. Was soll ich mich zivilisiert verhalten, wenn ich's auch unter sechs Sekunden kippen könnte?“ Tony setzte sich auf sein Bett und sah seinen besten Freund schelmisch grinsend an.
„Vergiss einfach das Schlucken nicht“, riet ihm Brad und steckte sich dann eine Hand voll Kaugummis in den Mund. Tony begann ernsthaft über den Rat nachzudenken. Natürlich war an dem reinen Inhalieren des Biers nichts Anziehbares. Auf den Großteil der weiblichen Gesellschaft wirkte es einfach nur ekelerregend, wenn den von Testosteron vollgepumpten Kerlen, der Alkohol nur so über das Kinn in die Kleider rann und sie darauf benommen von dem Stuhl taumelten, sich fühlten, als wären sie die Könige der Welt; die unbesiegbaren Scham-Bezwinger. Oder eben die, mit der ganz dicken Hose.
Es steigerte das männliche Ego, von allen Seiten mit dem gejohlten Trink! angefeuert zu werden. Wie ein kontinuierlicher, nie verebbender Schlachtspruch.
Luke Walters kam wieder aus dem Bad und blickte auffordernd in die Runde. „Also. Wer ist fertig?“

___
An der Strandbar sitzend, mit den schallenden Klängen der Musik in den Ohren, trank Caitlin Todd einen großen Schluck ihrer Bloody Mary. Das Wasser, das sich aufgrund der noch immer angenehm warmen Temperaturen an dem kalten Glas gebildet hatte, rann ihr die Finger runter und lief über ihren nackten Arm. Sie wischte das Rinnsal weg und fühlte, wie der Alkohol die wohlige Wärme in ihr ausbreitete, obwohl das Getränk mit den drei großen Eiswürfeln eher kühl war. Sie blickte sich um, sah wie Marci - ihre beste Freundin - zum Takt der Musik tanzte. Wie sie gekonnt ihren Körper bewegte und von mindestens einem Dutzend gierender Augen angestarrt wurde. Die brünette Latina war sich natürlich penibel bewusst, welche Anziehung sie hatte. Und das nicht nur auf das andere Geschlecht.
Kate beobachtete beinahe neidisch, wie sie ihre Hüften im Takt schaukelte, mit den langen Beinen umherstakste, grazil wie ein Gazelle.
Anfangs hatte sie versucht, Kate ebenfalls auf die Fläche zu ziehen, doch die kleine Brünette hatte dies nur lächelnd ausgeschlagen, mit der Bemerkung, hier doch alles viel besser im Blick haben zu können. Allerdings ging es ihr nur darum, ihren Trübsal im Alkohol zu ertränken. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob die Entscheidung, mit nach Panama zu fliegen, anstelle zu Hause zu bleiben und die Frühlingsferien in den eigenen vier Wänden zu fristen, die beste war, die sie hätte treffen können. Kate seufzte theatralisch, wandte den Blick ab und führte das Glas dann wieder an ihre Lippen.
Mittlerweile standen ihre hochhackigen Riemchensandalen neben ihrem Hocker. Die Ballen zu schmerzend, als dass sie sich weiter das Fußbett hätte krümmen können, um ihren einsfünfundsechzig ein paar zusätzliche Zentimeter hinzufügen zu können. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 17, 2020 ⏰

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