Kapitel 3

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>>Was gibt's?<<, frage ich. Er legt seine rechte Hand auf meine rechte Schulter. >>Warum suchst du dir keine Gruppe aus?<< Ich zucke mit den Schultern. >>Wahrscheinlich weil mich eh keiner bei sich haben will.<< Ich muss mir eine Träne unterdrücken. >>Mhh.<< Er nimmt die Hand wieder von meiner Schulter. >>Kann ich dich heute Nachmittag nochmal sprechen, um eine Lösung zu finden?<< Na toll. Ich rolle mit meinen Augen >>Warum interessiert Sie das?<< Eine Weile herrscht Stille. >>Ich möchte das es dir gut geht.<< Er zwingt sich zu einem Lächeln. >>Wieso?<< Mein 'Wieso' wird etwas schärfer. >>Sie kennen mich doch garnicht!<< Ich beschließe dieses Gespräch zu beenden und gehe wieder in die Klasse. Um noch so ein Gespräch zu vermeiden, geselle ich mich zu den 4 'Loser' - Mädchen. >>Kann ich bei euch mitmachen?<< Alle lächeln mich an. Annabell, das Mädchen mit den blonden kurzen Haaren und einem Pircing an der Nase freut sich am meisten. >>Klar! Komm setz dich<< Ich zwinge mich zu lächeln .
Die Englischstunde, sowie die anderen zwei Stunden gingen eher langsam vorbei. Zuhause angekommen ist mein Dad nicht da. Auf dem Küchentisch steht eine Pizza und ein Zettel. Ich hebe den Zettel hoch und lese ihn mir durch:
'Liebe Em,
Ich bin bei ein paar Bekannten in New Orleans. Die Pizza ist für dich.
Dad :)'
>>Toll<<, murmel ich. >>Und wann kommst du zurück?<< Ich beschließe ihn anzurufen. Anscheinend hat sein Handy von selbst angenommen, denn ich höre ein Gespräch mit. >>Nein! Emma darf nichts wissen<< Eine Frauenstimme. >>Ich finde sie hat ein Recht darauf.<< Dad. Was soll das bedeuten? >>Wenn Emma weiß das ich noch lebe, nur um mir ein neues Leben aufzubauen, wird sie total traurig sein.<< Mum? >>Sie ist doch schon traurig! Jeden scheiß Tag!<< >> Henry!<<, protestiert sie >>Schrei mich nicht an!<<. >>Mum?<<, mische ich mich nun in das Gespräch ein.Der Höhrer raschelt. >>Em?<< Mir kullert eine Träne runter. >>Wieso?<< Aber sie antwortet nicht. >>Emma bleib wo du bist, ja?<<, befiehlt mir mein Vater. >>Ok.<<, aber innerlich denke ich nur >>Nein, niemals.<< Ich lasse den Höhrer fallen, renne nach oben und packe meine Sachen die ich benötige. Mein letzter Weg führt in die Küche zu unserer Notkasse. Ich nehme mir 200€ raus und haue ab. Eigentlich habe ich kein Plan wohin, einfach geradeaus. In meinem Fall in den Park. Da ich nicht ewig gerade aus laufen kann setze ich mich erstmal auf eine Bank um über alles Nachzudenken. Ok ok. Meine Mutter lebt noch, sie ist abgehauen um ein neues Leben aufzubauen, hat aber noch Kontakt zu meinem Vater, wieso? Wieso musste sie mich alleine lassen, ihr eigenes Fleisch und Blut? Und dann auch noch das mit Herr Theo, warum interessiert er sich so für mich? Wo will ich jetzt hin? Ich habe zu viele Fragen. Weiß aber nicht was ich wirklich will. Meine Hände und Füße fangen wieder an zu frösteln. Zu wem könnte ich? Dad , haha genau. Ich muss selber über mich lachen. Ich hasse ihn, ihn und sie. Eine Weile starre ich ins leere. Aber beschließe mich zu meiner Großmutter nach Paris zu gehen. Vom Park aus ist der Bahnhof 10 min entfernt. New orleans mit dem Auto 20 min also sollte ich es schaffen bevor er da ist. Ich hohle mir ein Ticket und steige in den Zug ein. Zum Glück habe ich ein Apteil für mich alleine. 1ne Nacht muss ich hier durchhalten. Mein Handy habe ich nicht mitgenommen, da mein Dad bei der Polizei arbeitet und mich orten könnte.
* * *
Morgens hohle ich mir gleich Frühstück. Das Frühstück ist mehr als ausreichent. Im Raum stehen zwei lange Tische. Auf dem einen Obst, Müsli, Brot, Aufstrich, Beilagen und auf dem anderen sind große Töpfe, warscheinlich für das Mittagessen. Ich entscheide mich für etwas Obst und ein Brot mit Marmelade. Erdbeermarmelade. Versteht sich. Manche sitzen in der dazu gehörigen Caféteria, ich esse aber in meinem Abteil. So trottlig wie ich bin erwisch ich gleich mal das Falsche. >> Oh Entschuldigung<< sage ich schnell, wieder bereit zum gehen. >> Emma?<< >> Emma Lancaster?<< Meine Augen werden groß. Ich ziehe den Vorhang zum Abteil wieder auf. >> Anthony?<< frage ich etwas verwundert. >> Wie kannst du reisen morgen ist Schule?<< >> Ich..<< Halt er hat morgen auch Schule. >> Und du?<< Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Er zieht mich an meinem Arm rein. >> Mein Dad hat meine Mutter verlassen<< oh, und was ist jetzt der Grund? Ich beschließe aber nichts zu sagen. >> Dann hat er sie geschlagen<< Ok das klingt schon verständlicher. >> Naja, warum gehst du nach Paris<< Ich wüsste nicht wieso ich ihm das anvertrauen sollte. Meinem großten Erzfeind. >> Ich möchte meine Oma besuchen, mit der Schule ist alles abgesprochen<< Er zieht nun auch eine Augenbraue hoch >> Wieso hast du es nicht in den Ferien gemacht, die sind doch schon in zwei Wochen?<< Wie soll ich das denn jetzt umgehen? Ich möchte nicht wieder abhauhen weil ich das nicht beantworten will, ich fühle mich in seiner nähe wohl. Allein finde ich kann er sogar nett sein. Mir kullert eine Träne runter. Sein Blick wird ruhiger, er kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Ich schaue ihn an und muss feststellen dass er wunderschön ist. Seine wuschligen schwarzen Haare fallen ihm etwas ins Gesicht, weshalb auch seine geraden Augenbrauen und grünen Augen etwas verdeckt sind. Seine Nase ist gerade, kein Markel. Ich fühle mich bei ihm sicher, also lehne ich mich an seine Schulter. Als ich ihn von dem Gespräch und mein Vorhaben erzähle hört er zu ohne mich nur einmal zu unterbrechen. >> Das ist ja schrecklich << Ich schluchze in seine Schulter wechsel aber jetzt zur Brust, weil es auf der Schulter zu nass ist. Er lässt mich weinen ohne was zu sagen, er haltet mich einfach.

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3. Kapitel! Findet ihr die Länge so gut?:* Lasst mich auch wissen ob euch das Kapitel gefällt!💕

Who is Emma?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt