Kapitel 1

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Warum können Menschen so grausam sein, wenn man Fehler macht. Fehler sind menschlich. Sie passieren einfach. Egal wie oft man versucht perfekt zu sein, es macht es in wirklichkeit nur schlimmer und irgendwann wendet sich jeder von dir ab. Wer bin ich, wenn ich schon nicht ich sein kann, sondern einen anderen Menschen vorspielen muss. Manchmal wünschte ich, ich wäre einfach weg. Weg von all meinen Problemen, die Menschen, die ich kenne und die die denken mich zu kennen. Ich brauche eine Auszeit von all dem. Am besten einen neuen Anfang. Neue Freunde, neue Stadt, neues Land.... Was für einen Sinn hat dass leben, wenn man innerlich nur Traurigkeit, Schmerz und Hass auf sich selbst verspürt. Ich denke die ganze Zeit nach, aber finde keinen Sinn darin. Würde mich jemand vermissen, wenn ich einfach jetzt verschwinde? Für immer? Ich versuche mir ständig einzureden, dass ich kein schlechter Mensch bin und nicht nur ich für die Streitereien und Probleme verantwortlich bin. Aber langsam Zweifel ich daran.

Mein Dad hatte immer gesagt, schreibe deinen Schmerz auf, denn so trägst du ihn nicht mehr in dir. Es wird besser meinte er. Aber ich fühle nichts. Ich spüre nicht dass es besser wird. Ich spüre nichts mehr in meiner kleinen Traurigen Seele. Für mich hat mein Leben keinen Sinn mehr. Ich habe meine Freunde verloren, meine Fröhlichkeit, mein Lächeln... und meinen Dad. Dass schlimmste an der Sache ist, dass ich den Schmerz allein verarbeiten muss. Mein Dad war kein Guter Mensch, aber er war wenigstens für mich da, er stand mir bei jeder kleinen Sache dabei. Wenn ich traurig war, war er da und tröstete mich und jetzt wurde er einfach so aus meinem Leben gerissen. Mir kommt es so vor als hätte er nie gelebt, sondern nur in meinen Träumen, aus denen ich nie aufwachen wollte. Ich habe das Gefühl jeder der ihn kannte, will ihn vergessen, als wäre er keine reale Person. Für mich war er mein Anker in der Traurigkeit. Er war der Sinn, dass ich immer lachte und nach vorne schaute. 

Nach seinem Tod ging es mir nicht besser. Mit ihm war das Leben erträglich, aber ohne ihn ist es das nicht mehr.

"July, komm es gibt essen", rief mich meine Mum. Ich seufzte auf und legte die Broschüre, die meinem Leben wieder einen Funken Sinn gibt beiseite und begab mich ins Esszimmer.

Wir lebten wie eine normale Familie mit normalen Verhältnissen. Wir besaßen früher ein riesengroßes Schönes Haus und jetzt lebten wir in einer durchschnittlichen 4 Zimmerwohnung. Mein Dad war der Verdiener, aber als er von uns ging, trat meine Mum ihren Job im Krankenhaus wieder an. Ich sah sie kaum da sie jeden Tag schichten hatte. Wenn wir uns mal sahen, dann bevor sie aufstand oder schlafen ging.

"Wie war dein Tag Schätzchen" fragte sie mich während dem Essen. "Ich schätze gut". Sie seufzte. "Es ist mittlerweile 1 Jahr her. Denkst du nicht du solltest langsam loslassen", fragte sie mich und legte ihre Hand auf meine. Ich schaute sie erschrocken an. "Er war mein Vater, ich kann nicht einfach eine Person vergessen die mich Aufzog. Er war dein Ehemann!" sagte ich wütend mit gemischten Gefühlen. "Ein Krimineller war er!" sagte sie lauter. "Er war es aber aus Liebe zu dir, und dass einzige was du machst ist ihn zu vergessen als um ihn zu trauern". "Ich habe getrauert July, aber man sollte nach einer Zeit loslassen". Ich schnaubte wütend aus. "Er hatte für seine Taten mit dem Tot bezahlt", sagte sie emotionslos. Ich schaute sie erschrocken an. Niemand wusste was mein Dad gemacht hatte, und dass war auch gut so, denn sonst gäbe es einen Grund mehr mit dem sich jeder von mir abwandte und ich nur die Tochter des Kriminellen wäre.

"Hast du schon für dein Auslandsjahr gepackt?", fragte mich meine Mutter. Ich nickte. Ich kann es nicht fassen das ich bald schon in Amerika bin. Das Land wo ich schon immer hin wollte.

"Wohin gehst du nochmal?", fragte sie und strich sich die Tränen aus dem Gesicht. "Miami". Ich aß meinen Teller leer, ging hoch in mein Zimmer und fing an weiter zu packen. Wenn ihr dort ein Jahr lebe, werde ich definitiv viele Klamotten brauchen. Ich packte Sommerkleidung, sowohl als auch wärmere Kleidung ein. Ich hoffe einfach das dies ein Neuanfang für mich wird.


Ein Jahr davor:

"Hey, I'm here", schrieb mir jemand über SMS. Ich war verwirrt. Ich kannte weder eine Person die mit mir Englisch schreibt, weder noch die Nummer. Ich nahm mir vor die Nachricht zu ignorieren. Keine Minute Später erfolgte wieder eine Nachricht. "Bro". Ich überlegte eine Zeit lang, ob ich zurück schreiben sollte. "Who are you? I think you have the wrong number". Ich wartete auf eine Nachricht. Nach 5 Minuten bekam ich nur ein Sry und dann erfolgte nichts mehr.

Gerade wollte ich mich hinlegen und schlafen, als mein Handy einen Ton gab, das ich eine SMS erhalten habe. Ich schaute auf mein Handy und sah wie mir der Unbekannte schrieb.
So fing alles an und es entwickelte sich eine richtige Freundschaft. Vielleicht hat es sich auch mehr entwickelt, aber das war absurd.

Es vergingen Wochen und zu unbekannten wurden wir zu Freunden. "When can we finally meet up?" fragte mich Santiago.  Ich musste schmunzeln. "I am not sure but maybe I'll come soon. I think of working a year abroad". "Really? You need to come to Miami". Ich bejahte es. "Baby, I'll be hanging with my friends now, we can talk later", schrieb er und schickte mir noch einen Herz Smiley.

Nach einer Zeit in der ich gefühlt nichts gemacht hatte, ging ich durch Instagram. Ich sah ein Mädchen mit ihm zusammen und sie schienen sich sehr vertraut. Ich weiß nicht was mich dazu ritt, aber ich wurde eifersüchtig. Eifersüchtig darauf, dass sie ihn kennt und dass sie bei ihm sein darf.

"Do you only use me to waste your Time?", schrieb ich und bereute es. Ich wollte sie schnell wieder löschen, aber er hatte sie gelesen. "WHAT? No Baby, you are the most important thing in my life. You are more Important then the shitty drugs. Shit, Baby you are my Drug. Don't ever think again thatt I am just using you to waste my time. How did you even come up with that bullshit?". Ich überlegte ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte. "I saw the picture that you posted on Instagram together with that girl...". "Baby, are you jealous?". "NO!". "Yes, you are. Don't worry though because you are the most important thing for me". Ich schmunzelte und ich bekam wieder dieses Kribbeln im Bauch. "Okay, I'll go to sleep now".

"Good Night baby and dream of me", schrieb er mit Smileys die süß, aber auch pervers waren. "You pervert", schrieb ich mit lachendem Smiley. "I am so excited to see you on my bed with my clothes on", schrieb er mit zwinkerndem Smiley. "Good Night", schrieb ich ebenfalls mit Herz Smiley. "

Ich dachte zwischen uns wäre was. Allerdings habe ich mich sehr getäuscht. Nach ein paar Monaten hatten wir nicht mehr geschrieben. Dann kam seine Nachricht das er keinen Kontakt mehr mit mir haben möchte, weil er mich doch nur als sein Zeitvertreib sah. Dies hat mich richtig getroffen. Nicht nur meine Freunde haben sich von mir abgewandt, sondern auch diese eine Person wo ich dachte, es wäre zwischen uns was.

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Dies ist nun das erste Kapitel meiner Geschichte. Ich hoffe es hat euch gefallen. Falls ihr euch fragt ob das mit dem Englischen immer im Buch vorkommen wird, kann ich euch beruhigen. Ich werde alle weiteren Kapitel nur auf Deutsch schreiben.
Wer gerne möchte, kann ich noch eine Übersetzung drunter schreiben.

Freue mich gerne über Verbesserungsvorschläge, Kommentare und Votes wenn es euch gefallen hat.

Before I Regret itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt