„Glaubst du ich schaffe das alles?", fragte Sky verzagt.
„Aber klar doch! Mit dieser Schürze erstrecht!", meinte ich, nahm ihre Hand und drehte sie einmal um sich selbst.
„Irgendwie habe ich das Gefühl, du nimmst mich nicht ganz ernst. Ich wusste, dass du etwas gegen die kleinen Küken auf meiner Schürze hast!", sagte sie grinsend und boxte mir spielerisch in den Oberarm.
„Tz... und ich habe langsam das Gefühl, dass du etwas gegen mich hast."
„Oh, nicht doch, Clari...du weißt genau, dass ich dich eigentlich ganz okay finde...", erklärte Sky schmunzelnd.
„Pff...über das reden wir später noch. Doch jetzt bedien' erstmal deinen ersten Gast", meinte ich und schob sie sanft in Richtung des Gastes. Sie ging auf ihn zu und ich beobachtete sie, während sie sich mit dem Gast unterhielt. Sky half nämlich heute im Café aus. Man konnte erkennen, dass sie ein wenig nervös war, was aber umsonst war, denn sie machte ihre Sache super.
„Uff", gab Sky von sich, als sie sich auf den Stuhl plumpsen ließ. Mittlerweile war es schon später Nachmittag.
„Ha, doch nicht mehr so motiviert?", fragte ich neckisch.
„Ein Muffin und das geht schon wieder", erwiderte sie und zwinkerte mir zu.
„Pff..diese Muffins backen sich aber auch nicht von selbst", stellte ich fest, worauf sie mich mit einem Hundeblick ansah. „Ach Gott. Dann nimm halt einen", gab ich augenrollend nach, woraufhin sie freudig quietschte.
„Ich bin dann mal hinten in der Backstube, ruf mich, wenn du was brauchst."
Nach einigen Minuten, in denen ich Muffins und Kuchen backte, machte ich mich wieder zurück auf den Weg ins Café, aus welchem ich schon Stimmen hörte.
„Komm schon, Sahnehäubchen. Wär doch ganz nett mit uns zwei, hm?", hörte ich eine Stimme, welchem offensichtlich, dem schmierigen Kerl, der an der Theke lehnte, gehörte.
„Nein, wie oft noch...", erwiderte Sky, wobei ich die Unsicherheit in ihrer Stimme hörte.
Der Typ war widerwärtig. Er hatte sein Haare zurückgegelt und ein T-Shirt an, das ihm locker 10 Nummern zu klein war an. Urgh. So konnte man sogar noch was von seinem beharrten Schwabbelbauch erkennen. Würg.
Ich ging zu Sky. „Hey, Süße, alles okay?", fragte ich sie und legte meinen Arm um ihre Taille.
Der Typ musterte mich mit seinen kleinen hässlichen Augen. „Was ist jetzt, Sahnehäubchen?"
„Wie gesagt, ich bin vergeben. Nämlich an dieses hübsche Mädchen", erwiderte Sky und kuschelte sich an mich. Sie stellt mich als ihre Freundin vor? Ich musste mir ein Lächeln verkneifen und zog sie näher zu mir. Dennoch fragte ich warum sie das tat. Hatte sie wirklich so Angst?
„Urgh, Lesben."
„Urgh, ekliger heterosexueller Typ, der meine Freundin belästigen will", gab ich trocken zurück. „Raus aus meinem Café!"
„Typisch Lesben...", hörte ich den Kerl murmeln.
„Fresse, du Penner." Ich schubste den Kerl grob aus der Tür und sperrte hinter ihm zu. „Feierabend." Dann schaute ich zu Sky, welche mich mit großen Augen musterte. „Was ist los?"
„Wo ist denn meine brave Clari hin?"
„Deine Clari hat etwas dagegen, wenn ihre Freundin belästigt wird. Und das auch noch von einem homophoben Arschloch."
„Clari, sowas sagt man nicht", meinte sie lächelnd und zog mich näher.
„Tja, meine Freundin hat mir anscheinend keine Manieren beigebracht", erwiderte ich und musterte sie.
„Deine Freundin hat halt Panik vor dem Typ und wollte etwas Schutz." Sie saß auf der Arbeitsplatte, schlang ihre Beine um mich und schaute mir tief in die Augen. „Ich fühle ich mich bei dir sicher. Außerdem mag ich dich irgendwie..." Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände. „Kann es sein, dass du mich vielleicht auch ein bisschen magst?"
Ich nickte nur und plötzlich spürte ich ihre Lippen auf meiner Wange. Nur ganz kurz, es war schon fast so, dass ich dachte, ich hätte es mir nur eingebildet. Sky lächelte mich sanft an. „Komm, Clari, ich bin müde." Sie nahm meine Hand und wenig später lagen wir aneinander gekuschelt im Bett und schliefen.
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Das Mädchen vor'm Café
Romance» Hey, willst du nicht reinkommen? « » Danke, aber ich möchte keine Umstände machen. « Eine Kurzgeschichte über zwei Mädchen, die per Zufall aufeinandertreffen...