❝𝐕𝐢𝐯𝐚𝐦𝐮𝐬, 𝐦𝐨𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐮𝐦 𝐞𝐬𝐭. - 𝐋𝐞𝐭 𝐮𝐬 𝐥𝐢𝐯𝐞, 𝐬𝐢𝐧𝐜𝐞 𝐰𝐞 𝐦𝐮𝐬𝐭 𝐝𝐢𝐞.❞
Ein simpler Unfall sorgt in der Zeitachse für großes Chaos, so ist es jedoch kein Zufall, dass Harry zusammen mit seinen Freunden in einer Zeit lan...
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01. September nach der Schlacht um Hogwarts
"Ich fasse es nicht, wie konnte uns Hermine überreden, noch ein Jahr in die Schule zu gehen?", stöhnte Ronald Weasley und fuhr sich mit der Hand durch das müde Gesicht.
"Sie ist deine Freundin, nicht meine", grinste Harry und schob den klapprigen Wagen, auf dem sich sein alter Schulkoffer und ein leerer Eulenkäfig befanden, vor sich her.
Der Bahnhof King's Cross war wie üblich ziemlich überfüllt. Auf den Steinfliesen war das Klackern der vielen Schuhe und Koffer von Menschen, die sich beeilten, um ihren Zug zu erwischen, deutlich zu hören, viele Familien tummelten sich an den Gleisen, damit sie Angehörige verabschieden oder selbst wegfahren konnten. In den letzten Monaten war Harry für jedes bisschen Ruhe dankbar gewesen, er hatte sich von den meisten Leuten abgekapselt, nachdem die große Welle an Beerdigungen stattgefunden hatte, doch gerade jetzt freute er sich über das rege Treiben, die vielen Stimmen, die durcheinander redeten und die hektische Stimmung. Sie verliehen ihm eine Spur von Realität, etwas, von dem er sich bislang, so gut es eben ging, distanziert hatte.
"Wo bleiben sie und Ginny überhaupt?", fragte Harry, während er sich nach allen Seiten umwandte, um in der Menschenmenge ein Mädchen mit langen roten Haaren auszumachen.
"Verfällst du schon in Sehnsucht?"
Ginny tauchte wie aus dem Nichts auf, stieß ihn in die Seite und lachte, zwinkerte ihm zu, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Ron gab ein würgendes Geräusch von sich, worauf ihm Hermine, die genau wie Ginny aus der Masse erschienen war, genervt auf den Fuß trat.
"Bitte, nehmt euch ein Zimmer", grummelte er und rieb sich theatralisch über den Schuh, als verspüre er ungeheure Schmerzen.
"Ron!", schimpfte Ginny, "Es war nur ein Kuss. Auf die Wange!"
Hermine pflichtete ihr bei, während Harry den Kopf abwandte, als ginge ihn das Gespräch überhaupt nichts an, um seine roten Ohren zu verbergen.
"Du und Hermine macht viel schlimmere Sachen, wenn ich in der Nähe bin und ich verteufle euch ja auch nicht sofort."
Nun war es an Ron und Hermine beschämt den Kopf zu senken, doch relativ schnell, konterte Ron: "Ich bin aber auch dein Bruder, das ist etwas völlig anderes."
Ginnys verächtliches Schnauben sollte Antwort genug sein, denn die anderen grinsten bloß vor sich her, ehe sie alle vor der hohen Steinmauer zwischen den Gleisen neun und zehn Halt machten. Ein weiteres Jahr in Hogwarts, ein Jahr ohne irgendwelche Zwischenfälle, ohne dunkle Mächte, die ihr Unwesen trieben. Ein Jahr normaler Unterricht, normale Prüfungen und ein normaler Abschluss. Wenn sie sich da nicht mal täuschten...
Hermine war die erste, die sich wieder in Bewegung gesetzt hatte und ihren Wagen Richtung Absperrung schob. Krummbein, der dicke, orangerote Kater-Kniesel, saß auf ihrem großen Koffer inmitten einiger Tüten voller Bücher.
