Kapitel 4 - Am nächsten Morgen

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Am nächsten morgen wachte ich schon gegen 9 Uhr auf. Eigentlich ziemlich ungewöhnlich, denn vor 12 Uhr bekommt man mich für gewöhnlich nicht aus dem Bett. Total verpennt öffnete ich die Augen und schaute mich um. Ich sah die leere Weinflasche mit den zwei Gläsern, überall herumliegende Wäsche. Neben mir lag Sally. Ich war froh das sie noch alle Klamotten an hatte, die sie beim schlafen gehen auch an hatte. Auch wenn ich nicht so ganz wusste warum sie neben mir im Bett lag, scheinen wir keinen Sex gehabt zu haben. Erleichtert atmete ich auf. Langsam bewegte ich mich aus dem Bett, denn ich wollte sie nicht wecken. Sie hatte den Schlaf mehr als nötig. Mein Handy vibrierte und es war eine Nachricht von Georg. "Schon wach? Lust auf Frühstück?", schrieb er. Ich lächelte und schrieb zurück. "Bin tatsächlich schon wach. *lach* Ja frühstücken klingt gut. 20 Minuten unten am Buffet?", bekam Georg als Antwort. Er schickte nur noch einen Daumen nach oben zurück. Ich ging an meinen Koffer holte Klamotten raus und verschwand im Bad. Unter der Dusche dachte ich darüber nach, ob ich sie jetzt wecken sollte oder nicht, denn ein Frühstück kann ja nicht schaden. Vielleicht hatte ich insgeheim auch einfach Angst das sie was klaut und abhaut wenn ich sie hier alleine lasse. Ich genoß das Wasser, dass mir erst über den Kopf und dann über den restlichen Körper lief. Als ich ein paar Minuten später fertig war mit duschen und mich fertig machte entschied ich mich schlusssendlich doch dazu sie schlafen zu lassen. Damit sie nicht all zu überrascht ist wenn sie aufwachen würde schrieb ich schnell eine Nachricht für sie. "Guten Morgen Sally, ich hoffe doch du hast gut geschlafen. Ich bin unten beim Frühstück falls du mich suchst. Bill :)", schrieb ich auf einen Zettel und hängte ihn an die Badezimmertür, da sie da wohl als erstes hingehen würde wenn sie wach wird. Ich schaute nochmal zu ihr und ging dann aus dem Zimmer. Unten an einem freien Tisch am Fenster saßen Georg und Gustav, die schon auf mich warteten. "Guten Morgen.", sagte ich fröhlich. Die beiden schauten mich verwundert an. "Was ist denn mit dir los? Um 9 Uhr morgens wach und dann auch noch so gut drauf? Das passt nicht zu dir..", sagte Georg. Ich verstand genau was er meinte, denn es verwunderte mich schon selbst. Aber ich war so stolz, dass ich es den beiden sofort erzählte. "Es ist wirklich was passiert: Gestern Abend bin ich nochmal aufgewacht weil es ziemlich laut auf dem Flur war und da hat mein Zimmernachbar seine jetzt Exfreundin vor die Tür gesetzt und die hat dann mega hilflos da gesessen und geweint. Ich hab ihr sofort angesehen das der Typ sie geschlagen hat. Und ich bin natürlich hin um ihr zu helfen und weil sie nicht mehr weiter wusste habe ich sie dann halt bei mir duschen lassen und nachdem wir eine Flasche Wein getrunken haben, hat sie dann auch in meinem Zimmer gepennt. Eigentlich auf dem Schlafsofa aber anscheinend ist sie nachts doch zum kuscheln gekommen.", erzählte ich stolz. "Boa ich hasse solche Typen wie kann man so herzlos sein?", regte Gustav sich auf. Auch Georg konnte es nicht fassen. "Ich hätte es genauso gemacht. Wie heißt sie denn? Ich hoffe das weißt du", fragte Georg. Ich fing an zu lachen. "Sally. Wir haben uns noch lang unterhalten. Sie ist echt nett und ich glaube ich habe mich sogar ein bisschen verknallt.", sagte ich und wurde rot. Ich schaute in Richtung Buffet und sah ein Mädchen mit einem viel zu weiten schwarzen Pulli da stehen. Den Pulli kannte ich irgendwo her. Ich schaute Georg und Gustav an und sagte nur schnell "Moment kurz..." und ging zu ihr hin. Langsam schlich ich mich von hinten an und hielt ihr dann die Augen zu. "Du hast dir einen Pulli von mir gemobst..", merkte ich an und sie fing an zu lachen, während sie sich umdrehte. "Guten morgen schöner Mann. Ja habe ich, weil ich keinen hab.", sagte sie und wirkte glücklich. Sie schaute an mir vorbei und sah Georg und Gustav. "Soll ich dich ihnen vorstellen?", lachte ich. Sie nickte und wir gingen zum Tisch. "Jungs, das ist Sally. Sally, das sind Georg und Gustav.", stellte ich sie vor und sie war glücklich. Ich freute mich, dass sie heute so gut drauf war und ihre Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. "Schöner Mann" sagte sie. Ich war überglücklich, denn so langsam fing ich an mir Hoffnungen zu machen, dass da mehr draus werden könnte. Kurz darauf kam auch Tom zu uns und schaute Sally verdutzt an. Nachdem ich auch ihm die Sache erklärt hatte setzte er sich zu uns und fing sogar an mit ihr rum zu albern, was ein gutes Zeichen war. Ich fand es super, dass sich alle mit ihr verstanden. Nach dem Frühstück ging ich mit Sally wieder aufs Zimmer und fühlte mich Pudelwohl in ihrer nähe. "Ich hoffe ich war letzte Nacht nicht zu aufdringlich.", sagte sie. "Nein warst du nicht! Ich fühle mich sogar sehr wohl in deiner nähe.", beichtete ich verlegen. "Musst du jetzt weg? Zu einem Termin oder so?", fragte sie mich. Ich sah sie an und schüttelte mit dem Kopf. Sie schaute zum Boden und grinste. "Wollen wir eventuell noch ein bisschen kuscheln? Ich fühle mich nämlich auch ziemlich wohl bei dir.", fragte sie schüchtern und ich lächelte sie an. "Klar.", sagte ich, zog meine Jeans wieder aus und legte mich ins Bett. Sie zog den Pulli aus den sie sich von mir genommen hatte und hatte noch ein graues Top an. Sie legte sich zu mir ins Bett, legte sich ganz eng zu mir und ich nahm sie fest in den Arm. Wir beide genossen es sehr so da zu liegen und zu kuscheln und am liebsten hätte ich die Zeit angehalten um diesen wunderschönen Moment niemals vergehen zu lassen. Das war wovon ich schon lange geträumt hatte, das war was mich endlich glücklich machte. Ich war offiziell verliebt. 

Verliebt in einen AlienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt