Kapitel 4

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Zuhause war alles dunkel. Ich fragte mich ob mein Vater sich endlich mal um Noah gekümmert hatte. Aber als ich dann ins Wohnzimmer kam lief der Fernseher und mein Bruder lag eingeschlafen auf dem Sofa. Na toll, ich konnte ihn ja schlecht hoch in sein Bett tragen. Erstens, würde ich ihn aufwecken und zweitens, er war viel zu schwer. So beschloss ich, ihn einzudecken und unter die Dusche zu springen. Wie immer erschrak mich das kalte Wasser und ich zuckte zusammen. Meine Mutter hatte mal wieder die Heizkosten nicht gezahlt und ich war nicht dazu gekommen unsere Rechnungen zu bezahlen. Nach dem Duschen wickelte ich mich in ein wärmendes Handtuch, schaute in den Spiegel und sofort schossen mir Fragen in den Kopf. "War ich überhaupt schön?". "Würde mich irgendwann jemand lieben?". Es waren die ersten Fragen seit langem, die etwas mit Teenager sein zu tun hatten.Sonst ging es ja immer um Zoey. Ach ja! Da fiel mir ein, ich hatte ganz vergessen nach ihr zu sehen. Mein Bademantel fühlte sich so schön kuschelig an. Vorallem nach dieser eiskalten Dusche und der Kälte draußen. Im Flur war es stockdunkel und mir wurde trotz dem warmen Mantel kalt. Langsam öffnete ich die Tür zum Zimmer meiner Mutter. Sie war nicht da! Zuerst war ich erschrocken und suchte überall im Zimmer nach ihr. Und dann fiel mir Alles wieder ein. Das Messer, das Blut, die Schreie, mein Bruder.... DIE ANGST! Schnell ging ich aus ihrem Zimmer.
Nach einer Weile lag ich fest eingekuschelt im Bett. Mit meinen Fingern fuhr ich durch die langen braunen Haare. Schliesslich bekam ich meine Augen zu. Wieder dachte ich an das Spiegelbild von vorhin. Es erinnerte mich ein wenig an das Bild das sich tief in meinen Kopf gebohrt hatte, das Bild von mir und meiner Mutter. Wir waren zusammen am See, nicht weit Weg vom Haus, spazieren gegangen. Sie bat mich stehen zu bleiben und wir schauten gemeinsam in die Landschaft. Ich hatte auf die Wasseroberfläche gesehen und sah uns beide widergespiegelt. Beide lächelnd, beide glücklich.
Ich war ungefähr 10 Jahre alt gewesen und doch sah das Bild von vorher ähnlich aus wie das von früher. Meine Augen waren schon immer klar und blau aber daran lag es nicht. Meine Gesichtszüge hatten sich verändert. Vorher hatte ich die Angst gesehen, den Schmerz.
Ich kann mich an diesen Tag noch so gut erinnern, so als wäre es Gestern gewesen. Sooft hatten wir gelacht. Zoey hatte mich lieb und das hatte man gespürt.Sie war immer fröhlich, nett und gut drauf. Das war das letzte mal wo ich sie ohne Sorgen gesehen hatte. Am Tag danach hatte sie Vorahnungen, mein Vater würde sie nicht mehr lieben. Jenes dachte sie weil er so abweisend war, zumindest nach seiner "Geschäftsreise".Damals beachtete ich den ganzen Quatsch nicht. Meine Mutter redete sowieso mit Ihrer ehemaligen Besten Freundin, Sidney. Dad und Mom fingen immer öfter an zu streiten. Er wurde immer abweisender und sie immer trauriger und verzweifelter.Bis zu dem einen Abend. Das war der schlimmste in meinem bisherigen Leben. Phill und Sidney waren Hand in Hand ins Haus gelaufen. Noah, meine Mutter und ich saßen am Tisch .Mein Bruder und ich hatten keine Ahnung was passierte. Doch als ich Zoeys Augen sah hatte ich begriffen.
Oben hörten wir weinen und Schreie. Sidney sagte ein Paar mal " Tut mir leid ". Weiter weiß ich es nicht mehr, nur, das meine Mutter nie mehr so war wie damals. Und jeder, ich inklusive, war fest überzeugt davon, das sie es nie mehr sein würde. Sie hatte sich verändert. Zoey mag vielleicht meine Mutter sein, aber niemals die, die ich geliebt habe.
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Sry das so lange nichts mehr kam. Hatte wenig Zeit😬. Aufjedenfall das ist die Fortsetzung und zu ihrer Idee geht es im nächsten Kapitel. Dieses Kapitel ist ein bisschen kurz, dafür wird das nächste länger.
Ich versuche wöchentlich 1-2 Kapitel zu schreiben.
Also bis dann

Ohne MichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt