6. Abschied?

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Wie versprochen hielt Mercy Genjis Hand, als er dabei war aufzuwachen.

Die Operation war gut verlaufen.

Mercy blickte gerade auf den Monitor neben sich, als sie ein Grummeln wahrnahm und sich wieder Genji zu wandte.

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als er sie benommen, aber schmunzelnd, anschaute.

"Hallo Schlafmütze. Wie geht es Ihnen?", fragte sie und musterte seine Gesichtszüge.

Genji senkte seinen Blick kurz zu seiner Hand, die von der zierlichen Hand der Ärztin, umschlossen war.

"Gut, schätze ich.", murmelte er dann und wandt den Blick wieder ihrem Gesicht zu.

"Sehr schön, die Operation ist gut verlaufen, ohne Komplikationen. Allerdings haben wir noch ein hartes Training vor uns, bis Sie Ihren Körper wieder vollständig unter Kontrolle haben.", erklärte sie ihm.

"Habt Dank, Angela.", er schaute in ihre ehrlichen, blauen Augen.

Sie drückte seine Hand etwas und nickte kurz, ehe sie sein Zimmer wieder verließ.

Etwas bereitete ihr Sorgen, sie hatte eine tiefere Bindung zu diesem Patienten aufgebaut, als es eine Ärztin eigentlich sollte, sie machte sich Sorgen um ihn, dachte ständig an ihn und wenn er sie so anblickte, wurde ihr Herz ganz leicht.

1 Jahr später

Ein ganzes Jahr hatten die beiden miteinander verbracht, gemeinsam gelernt wieder richtig zu leben.

Mercy lernte, dass es etwas außer ihrer Arbeit gab und Genji lernte, was es heißt, wenn jemand anderes ihm wichtig war.

Doch Genji wurde ein verlockendes Angebot unterbreitet, er solle ein Teil von Overwatch werden, er könnte gemeinsam an Mercys Seite für Gerechtigkeit sorgen, doch dafür müsste er eins mit seinem Körper werden. Somit würde er zu einem Tempel reisen um genau das zu erlernen.

Stumm packte er seine Sachen, er wollte sich noch von Angela verabschieden, er würde nämlich für eine Weile weg sein.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen, griff er seine Tasche und trat hinaus auf den Flur. Wo war sie bloß?

Er blickte sich um und erblickte sie, wie sie mit einem Kollegen lächelnd in einer Akte herumblätterte.

Seine Schultern straffend, steuerte er auf den Engel in weiß zu, doch er kniff in letzter Sekunde und drehte um, er konnte es nicht.

Allerdings hatte die Ärztin ihn bereits erblickt, traurig blickte sie ihm nach, wie konnte er sich denn nicht verabschieden?

Als er um die Ecke verschwunden war, wimmelte sie den Arzt vor ihr schnell ab und folgte dem Mann, dem ihr Herz bereits gehörte.

Es ging nicht anders, sie musste ihm ein letztes Mal in die Augen blicken.

Sie lief die Treppen runter und sah, wie er bereits aus er Eingangstüre trat. Schnell flitzte sie die letzten Stufen hinab und riss die Türe auf.

"Herr Shinaba! Genji!", rief sie und hielt an um kurz durchzuatmen, stützte sich auf ihren Knien ab.

Schnell blickte sie wieder nach vorne, wo er stand und sie verwundert anstarrte.

Sie sammelte all ihren Mut zusammen und lief die wenigen Meter auf ihn zu, fiel ihm um den Hals, woraufhin er seine Tasche fallen ließ.

Angela warf sich ihm um den Hals und umklammerte ihn fest, etwas überrumpelt legte auch er seine Arme um sie.

Als sie sich von ihm löste und ihm ins Gesicht blickte, schämte er sich, dass er zu feige war, sich von ihr zu verabschieden.

"Ich wollte noch 'Auf Wiedersehen', sagen.", meinte sie leise.

Er lächelte sie charmant an und als ihr die Röte in die Wangen stieg, konnte er nicht anders und beugte sich die wenigen Centimeter vor und küsste sie.

Angela, seine letzte Hoffnung, seine Rettung, sein Engel in der Not.

Genji, ihr Held, ihr Fels in der Brandung, ihr Kämpfer.

Langsam lösten sich die beiden von einander und schauten sich stumm in die Augen.

"Ich werde dich vermissen.", gestand die blonde Frau.

"Wir sehen uns ja bald wieder und ich werde dir schreiben.", meinte Genji lächelnd und strich ihr eine Strähne hinters Ohr.

Angela trat einen Schritt zurück und sah zu wie ihr ehemaliger Patient nach seiner großen Tasche griff, ihr noch ein letztes Mal in dir Augen blickte und davon marschierte.

Nach einigen Wochen erhielt Mercy einen Brief von Genji, in dem er erzählte wo er gelandet war, wie sein Training lief, und sogar, dass er sie vermisste.

In der Zukunft kämpften die beiden, Seite an Seite, für die Gerechtigkeit.

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Danke fürs Lesen, ich hoffe die kurze Geschichte hat euch gefallen!


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Widmung:

Lieber R.,

ich danke dir, dass du mir in solchen Zeiten als Freund und treuer Begleiter zur Seite standest, ich danke dir, dass du mir gezeigt hast, wie man wieder richtig lacht. Ich danke dir, dass du mir beigebracht hast, was Verlust bedeutet.

In Liebe

L.

Ein Engel für Genji - Gency FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt