Wir fuhren mit der Bahn und brauchten ca. 15 Minuten.
Ich wurde mit jedem Schritt, mit dem wir uns seinem Haus nährten, nervöser. Ich meine, was sollten denn die Eltern von mir denken? Das Ganze endet bestimmt in einer totalen Katastrophe.
Als Felix dann irgendwann ein Haus ansteuerte wurde ich wirklich unsicher. Deshalb blieb ich kurz stehen und biss mir unsicher auf die Lippe. Er bemerkte das natürlich und sah mich fragend an.
"Bist du ganz sicher, dass das klappt? Also, ich mein', vielleicht haben deine Eltern was dagegen oder ich lieg' euch auf der Tasche oder.."
"Man Nele, hör doch jetzt auf. Meine Mutter wird dich lieben! Und auf der Tasche wirst du uns auch auf keinen Fall liegen. Also jetzt komm endlich mit." Er war langsam wirklich verzweifelt, er tat mir schon fast Leid.
Ich seufzte noch einmal und ging dann mit Felix auf sein Haus zu. Von außen war es schön. Nichts außergewöhnliches, ein einfaches Einfamilienhaus. Aber ich mochte es. Der Vorgarten war schön und gepflegt, das Haus groß und einladend. Er schloss mit seinem Schlüssel die Tür auf und hielt mir diese auf.
Was ein Gentleman.
Im Flur zeigte er mir, wo ich meine Jacke und meine Schuhe verstauen konnte und schon wollte er mich seiner Familie vorstellen.
Ich war so extrem nervös, dass ich meine Lippe schon fast blutig gebissen hatte.
Was sollen die auch von mir denken? Ich mein', ich komme hier an, als wildfremdes Mädchen, ohne zu Hause und möchte hier schlafen. Ist bestimmt ein ganz toller, erster Eindruck.
Er ging in einen Raum vorraus, der sich später als Küche rausstellte. Da ich etwas gezögert hatte und ihm nicht direkt gefolgt bin, guckte Felix mich aus der Küche an und zeigte mit einer Handbewegung, dass ich zu ihm kommen sollte. Ich nahm meinen Mut zusammen und lief nun in seine Richtung.
Als ich dann schüchtern in das Zimmer kam, sah mich eine Frau mittleren Alters freundlich an. Sie hatte die selben, schönen, braunen Augen wie Felix..
Warte, habe ich grade schön gesagt?! Das klang ja schon fast so, als würde ich für ihn schwärmen. Tue ich das? Nein, unmöglich. Ich kenne ihn doch grade mal..
"Mum, das ist Nele. Ich habe sie heute kennengelernt und sie wird jetzt für ein paar Wochen hier wohnen, wenn's dir nichts ausmacht." Mit diesen Worten unterbrach Felix meine Gedanken, was mir auch ziemlich gelegen kam, denn ich wollte nicht über so einen Schwachsinn nachdenken.
Die Frau war selbstverständlich verwirrt, ich mein', wie oft nimmt der Sohn schon mal ein fremdes Mädchen mit nach Hause und lässt sie für einige Wochen im Haus schlafen? Aber dennoch lächelte sie mir liebevoll zu.
Ich hatte das Gefühl, sie wüsste wie es mir geht, ohne dass ich ihr davon erzählte."Natürlich kannst du bleiben. Die Hotels hier in Köln sind ja so verdammt teuer, nicht zu fassen.."
"Vielen Dank, wirklich. Sie sind meine Rettung! Ich werde auch kaum auffallen, versprochen. Und zahlen werde ich ihnen natürlich auch was!"
Sie schaute mich inmer noch mit diesem liebevollem Gesicht an. Ich fühlte mich wohl in ihrer Nähe, sie gab mir dieses 'Muttergefühl'. Ich hatte dieses Gefühl so sehr vermisst, das merkte ich erst jetzt..
Sie riss mich aus meinen Gedanken, indem sie sagte: "Ach quatsch, das ist nicht nötig, wir nehmen dich wirklich gerne bei uns auf. Ich bin übrigens Helen. ich schlage vor Felix zeigt dir, wo du schlafen kannst und morgen gucken wir dann nochmal wegen deinen ganzen Sachen, okay?"
Ich stimmte ihr einfach zu. Normalerweise hätte ich wahrscheinlich noch weiter disskutiert, aber erstens war ich viel zu müde und zweitens wollte ich Helen nicht nerven.
Felix umarmte seine Mutter kurz, aber liebevoll, was wirklich niedlich aussah. Nicht nur, weil sie Mutter und Sohn sind, sondern auch weil Helen zwar größer als ich, aber trotzdem noch um einiges kleiner als Felix war.
Nach dieser Umarmung ging Felix mit einem Grinsen an mir vorbei in den Flur. Dort sah er micht wieder sofort mit seinem "Ich-Habs-Dir-Doch-Gesagt"- Blick an.
Daraufhin gingen wir die Treppen hoch. "Also, das Bad ist hier rechts und mein Zimmer ist genau hier gegenüber.", sagte er als wir oben ankamen.
Dann öffnete er die Tür und wir betraten sein Zimmer.
Es war schön. Wenn man reinkommt steht direkt links der Schreibtisch. Dieser war... anders. Hinter ihm standen zwei große Leuchten, auf ihm standen zwei Monitore und es war ein großes Mikrofon angebracht.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ein Durchschnittsbürger braucht das alles nicht, oder? Ich werd' ihn nachher einfach mal fragen. An der Wand links stand ein großes Bett, gleich unter einer Dachschräge mit einem Fenster. In der Mitte des Raumes stand ein Sofa, gegenüber an der rechten Wand ein großer Fernseher, daneben diverse Konsolen, Videospiele und DVDs.Alles in allem war es wirklich gemütlich.
Ich sah rüber zu Felix, der mich anscheinend die ganze Zeit beobachtet hatte.
"Schön hast du es hier." Ich lächelte ihn leicht an. "Ja, es lässt sich hier leben." Er grinste wieder."Also, ich mach' mir das Sofa schon mal fertig, du kannst so lange in's Bad gehen. Es ist immerhin schon zwei Uhr."
"Ach Felix, ich kann auch auf den Sofa schlafen, das ist gar kein.." Doch Felix ließ mich den Satz nicht einmal aussprechen und unterbrach mich.
"Kommt gar nicht in Frage, du bist mein Gast und du kriegst das Bett. Ende der Disskusion."Ich seufzte. Auch hier hätte ich normalerweise weiter disskutiert, aber ich war wirklich müde und wollte mich auch nicht anstellen. Also nahm ich meinen Rucksack, den mir Felix vorhin abgenommen hatte und ging in's Bad. Dort putzte ich meine Zähne, wusch mein Gesicht und machte mir einen Zopf.
Ich wollte mich grade umziehen, als ich bemerkte, dass ich nichts zum schlafen mitgenommen hatte.Super gemacht, Nele. Wirklich, top.
Ich musste nun wohl oder übel Felix fragen. Also ging ich aus dem Bad und klopfte an seiner Tür. Ich hörte ein dumpfes "Komm rein." aus dem Zimmer und öffnete die Tür. Felix, der grade sein Sofa bettfertig machte, sah mich fragend an.
Gott, war mir das unangenehm.
"Ehm... Ja also... Ich wollte fragen, ob du mir eventuell was zum schlafen ausleihen könntest." Ich sagte das ganze so leise, dass ich schon glaubte er hatte es gar nicht gehört, doch er fing wieder an zu grinsen und ging zu seinem Schrank, der hinten an der Wand stand. Er nahm zwei Sachen raus und kam dann auf mich zu. Er drückte mir, immer noch grinsend, die Sachen in die Hand. "Ich hab' leider grad' nichts anderes, ich hoffe das ist okay."
Ich lächelte ihn an. "Ja danke, es ist perfekt."Mit diesem Satz drehte ich mich wieder um und ging ins Bad. Dort begutachtete ich erstmal die Sachen, Felix mir gegeben hatte.
Es war ein Hoodie und eine kurze Sporthose. Ich zog mir die Sachen schnell an und betrachtete mich dann im Spiegel. Auf dem Hoodie war der Aufdruck '#Shroom' drauf. Er war mir viel zu groß, er reichte mir knapp über meinen Hintern. Aber ich hatte ja auch noch die Sporthose.
An Felix Tür klopfte ich wieder und hörte sofort ein "Komm rein." seinerseits.
Felix lag schon auf dem Sofa und machte irgendwas an seinem Handy. Er lächte mir warm zu und ich erwiderte dies.
"Kannst du bitte das Licht ausmachen?", fragte er. Ich machte dues natürlich sofort und ging dann in Richtung Bett. In das legte ich mich und ich lüge nicht wenn ich sage, dass das das kuscheligste und gemütlichste Bett war, in dem ich je gelegen habe. Und es roch gut.Es roch nach Felix.
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Nach jedem Ende folgt ein Neuanfang
FanfictionMein Name? Nele. Mein Leben? Ziemlich am Arsch. Mein Herz? Gebrochen. Aber wie hat meine Oma immer so schön gesagt? Nach jedem Ende folgt ein Neuanfang. Eine Fan-Fiction über Felix Hardy. Nele ist ein FIKTIVER Charakter und ist allein aus meiner Fan...