Kapitel 8

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Ich verließ das Haus und musste mich erstmal etwas orientieren. Nach ca 20 Minuten rumgeirre fand' ich dann auch endlich die Bahnstation.

Es war eine gute Idee, einfach mal alleine etwas zu spazieren. ich ging lange am Rhein entlang und setzte mich irgendwann an den Kieselstrand. Die Musik in meinen Ohren war vergleichbar mit einer Droge.

Apropos Drogen, ich hab' tagelang nicht mehr geraucht.

Ja, ich rauche. ich habe nach dem Tod meiner Eltern angefangen und kann und will auch gar nicht damit aufhören.

Ich machte mich also auf den weg zum nächstem Kiosk und holte mir eine Schachtel und ein Feuerzeug. Ich wurde natürlich nach meinem Ausweis gefragt, den ich auch artig vorzeigte.

Wieder draußen zündete ich mir sofort eine an und zog den Rauch tief durch meine Lungenflügel. Ich genoss die Zigarette mit jedem Zug, bis ich diese dann nach 5 Minuten wieder austritt.

Gerade als ich wieder zur Bahnstation laufen wollte bekam ich eine Nachricht von einer unbekannten Nummer. Wahrscheinlich Felix.

"Hey, bist du in Köln? :) ~Felix"

Wusst' ich's doch.

"Ja, warum fragst du? :)"

Er antwortete schneller als gedacht.

"Bleib da, wir treffen uns gleich mit Rewi und vielleicht noch ein paar anderen, okay? :D"

"Haha, ok wo soll ich warten? :p"

"Kennst du Hans im Glück? Wenn ja, am besten dort. :)"

Ich antwortete ihm nur noch mit einem knappen "Okay. :)", da ich wusste, welches Lokal er meinte.

Ich machte mich also auf den Weg zu diesem besagten Lokal und dort angekommen sah ich schon Rewi an der Straße stehen, der sich umsah. Als er mich entdeckte, fing er willkürlich zu grinsen an und kam mit weit ausgebreiteten Armen auf mich zu während er überglücklich "Nele!" schrie, so als hätten wir uns nicht erst vor ein paar Tagen kennengelernt. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als er mich umarmte. Wir lösten uns, immer noch lachend, voneinander.

"Bist du schon lange da?", fragte ich ihn, um ein Gespräch aufzubauen.

"Ne, es geht. Zehn Minuten vielleicht. Aber warum bist du nicht mit Felix gekommen? Er hatte erzählt, du würdest jetzt'ne Zeit lang bei ihm wohnen."

"Ehm, ja tu ich, aber ich brauchte kurz etwas Zeit für mich, deshalb bin ich los ein wenig spazieren. Und vor 'ner viertel Stunde schrieb er mir dann, wir würden uns mit dir treffen."

"Ach sooooo, ok. Es kommen auch noch ein paar andere, Taddl und Ardy kennst du ja schon und die beiden bringen noch Luna und Marley mit. Ich glaube du wirst dich gut mit Luna verstehen." Er grinste mich an und ich schenkte ihm ein Lächeln.

Gerade wollte ich ihn fragen, wo die anderen denn bleiben, als Felix grinsend um die Ecke kam. Zur Begrüßung umarmte er mich fest und gab' Rewi einen Handschlag.

"Sind die anderen noch nicht da?" fragte Felix ihn, während er sich umsah.

"Doch weißt du, die haben sich da nur um die Ecke versteckt, damit du sie nicht siehst.", sagte er mit eindeutig sarkastischen Betonung. Aus Reflex sahen wir hin und als sei es wirklich geplant gewesen, kamen vier Leute um die Ecke, zwei von ihnen konnte ich als Taddl und Ardy erkennen.

Wir drei sahen uns an und prusteten alle los. Wir konnten uns überhaupt nicht mehr einkriegen, selbst als die Vier uns erreicht hatten und uns mit verwirrten Blicken betrachteten. Rewi erzählte die Geschichte kurz und auch sie konnten nicht aufhören zu lachen. Kurz darauf aber musterte mich der andere Typ und das Mädchen, die ich ja beide noch nicht kannte. Er war relativ groß, blond und blauäugig, sie dagegen war genauso klein wie ich, hatte braune, glatte Haare und grüne Augen. Sie lächelten mich beide freundlich an.

"Hi, ich bin Luna. Du bist Nele, richtig?" Ich nickte kurz und lächelte etwas schüchtern.

"Yoo ich bin Marley.", sagte dann der blonde neue und hielt mir die Hand hin. Ich schüttelte diese und lächelte auch ihn an.

Ardy und Taddl gaben mir jeweils eine Umarmung und ich muss zugeben, die beiden hatten sich ziemlich verändert. Sie hatten sich einige Tattoos stechen lassen, Taddl sogar ein Paar ins Gesicht. Aber ich fand's cool. Die Jungs machten wirklich das was ihnen gefällt. Das machte sie sympathisch.

"Okay, ich wär für 'ne kleine chillige Runde am Rheinufer. Wer ist dafür?", fragte Rewi in die Runde. Alle stimmten ihm zu, aber Felix machte den Vorschlag, davor noch kurz bei Rewe etwas für den Magen zu holen.

Am Rheinufer angekommen, für jeden ein paar belegte Brötchen und etwas Alkohol, begann jeder sich mit jedem etwas zu unterhalten.

Ich erfuhr, dass Luna, ebenso wie Taddl und Ardy, nicht viel Wert auf die Meinung von Leuten gab, die sie nicht mag. Sie war wirklich schön und ich fragte sie, ob die in einer Beziehung sei. Sie verneinte, aber der vielsagende Blick, mit dem sie Ardy bei der Frage ansah, ist mir nicht entgangen und brachte mich etwas zum schmunzeln.

Ich erfuhr, dass sie alle YouTuber waren, einige intensiver als andere. Taddl, Ardy und Marley zum Beispiel beschäftigten sich zur Zeit eher mit der Musik und als sie mir ihren Namen und den ihrer EP verraten, nahm ich mir vor, sie mir bald mal anzuhören.

Alles in allem war es ein gelungener Abend. Durch den Alkohol waren wir alle gut drauf, aber niemand war total betrunken. Irgendwann mitten in der Nacht machten wir uns dann alle auf den Weg nach Hause, ich selbstverständlich mit Felix. Auf dem Weg redeten wir noch etwas über Gott und die Welt, bis wir letztendlich vor dem großen Haus der Hardys ankamen.

Ich musste laut lachen, als Felix beim fünften Versuch immer noch nicht den Schlüssel ins das Schlüsselloch stecken konnte. Er hatte wohl doch ein wenig mehr getrunken als ich, weshalb ich ihm den Schlüssel wortlos auf der Hand nahm und die Tür öffnete.

Ich versuchte den gut gelaunten Felix so leise wie möglich ins Zimmer zu bringen, was schwerer war als gedacht. Doch letztendlich lag er dann, friedlich schlummernd in seinem Bett.

Ich machte es ihm gleich, direkt nachdem ich mich abgeschminkt und bett fertig gemacht habe.

Am nächsten Morgen wurde ich von der ins Zimmer scheinenden Sonne geweckt. Es war halb Elf und ich hatte die Idee, Felix sein Frühstück (inklusive Aspirin) ans Bett zu bringen.

Gesagt, getan. 20 Minuten später stand ich vor Felix Sofa, mit komplettem Frühstück plus Aspirin und Wasser. Ich stellte das Tablett vorsichtig auf den Couchtisch ab und setzte mich sachte neben Felix. Leicht rüttelte ich an seiner Schulter um ihn zu wecken. Er gab einen grummelnden Laut von sich und blinzelte ein paar Mal, um sich an das helle Licht im Zimmer zu gewöhnen.

Er sah sich etwas orientierungslos in seinem Zimmer um und als er mich erblickte, sah er mich etwas verdattert an.

"Du solltest dir angewöhnen weniger zu trinken , mein Lieber.", neckte ich ihn und er fing an zu grinsen. Er legte seine Finger auf die Schläfen und verzerrte sein Gesicht vor Schmerzen.

"Alter, mein Kopf platzt gleich." Mitfühlend sah ich ihn an und deutete auf das Tablett, welches auf dem Couchtisch stand. Als er dieses sah lächelte er mich dankend an. "Du musst ein Engel sein. " Ich lachte und er stimmte mit ein und nahm gleich darauf seine Aspirin. Wir unterhielten uns noch eine Weile bis Felix sich dazu entschloss, sich noch etwas hinzulegen. Ich hingegen setzte mich mit meinem Laptop aufs Bett und sah mir einen Film an, bis ich irgendwann merkte, wie meine Augenlider immer schwerer wurden und ich langsam in einen unruhigen Schlaf glitt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 18, 2015 ⏰

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