4. Kapitel

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Es hat zu schneien begonnen,
sehr früh dieses Jahr,
dabei ist erst November.
Cecilia Dragon zieht die Vorhänge der Küche zu. Ihr Sirius ist entkommen, er ist nicht mehr in Askaban. Aber er hat sich noch nicht bei ihr gemeldet. Seit Jahren hat sie ihn nicht mehr gesehen, seine Stimme nicht mehr gehört, seine Nähe nicht mehr gespürt......
All diese Jahre hat sie nicht ein einziges Mal gelacht. Gelächelt hat sie auch nur selten und zwar dann, wenn ihre Tochter etwas tat, was ihrem Vater so ähnlich war. Aber dieses Lächeln hielt nie lange an, denn dann wurde sie wieder von der Trauer überwältigt, dass er weg war. Das Einzige, was sie noch am Leben hält ist ihre Tochter. Ohne sie wäre Cecilia verloren, auch wenn Elisabeth das nicht wusste.....
Aber zur Zeit ist Elisabeth in Hogwarts und es leben nicht mehr viele Menschen, denen Cecilia noch vertraut, außer Remus Lupin, einer von Sirius besten Freunden. Doch Remus wusste nichts von Sirius Unschuld. Er hatte Cecilia geholfen, mit der Situation klarzukommen und dabei keine genaueren Fragen gestellt und sie hatte nie von sich aus über Sirius geredet.
Remus hatte damals zusammen mit ihr die Beerdigung von Lily und James geplant und sich nachdem sie vor dem Grab der beiden zusammengebrochen war um ihre Tochtet gekümmert, die von all dem Schmerz und Verlust ihrer Mutter nichts verstehen konnte. Er hatte auch noch einmal mit Dumbledore über Harry geredet und ihn angefleht, ihn Cecilia zu geben, da er ihm seine "Verfassung" nicht zumuten wollte, hatte er sich nicht selbst vorgeschlagen. Doch er hatte Cecilia immer wieder aufgebaut und ihr geholfen weiterzumachen. Für Elli hatte er sooft es ging den coolen Onkel gespielt, der mit ihr Ausflüge unternahm und ihr mehr Süßkram erlaubte, als gut für sie war. Ohne Remus hätte sie das vermutlich nicht geschafft, er war der letzte vom Orden des Phoenix gewesen, an den sie sich wenden konnte, nachdem Lilly und James tot waren, Sirius in Askaban die Longbottoms im St.Mungos und Dumbledore ihr misstraute.
Aber Remus war während dieses Schuljahres auch in Hogwarts, als Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Cecilia freute sich so sehr für ihn, dass er trotz seiner "Verfassung" genau das tat, was er sich nun schon so lange gewünscht hatte.

Deshalb muss sie allein zurechtkommen. Wie gerne würde sie jetzt Lily um Rat fragen, oder ihren Bruder James, aber beide waren sie Tod, wegen Voldemort! Voldemort hatte ihr alles genommen. Alles!

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Sirius Black steht vor seinem alten Haus, er hat geklopft -mittlerweile schon sehr oft- aber niemand öffnet ihm. Schon seit mindestens 10 Minuten steht er hier und wartet, dass Cecilia ihm öffnet und er seine Frau endlich wieder in die Arme schließen kann, auch in Askaban hatte er täglich an sie gedacht und sie nicht vergessen können. Umso mehr freute er sich nun auf ein Wiedersehen mit ihr.
Plötzlich rief jemand: „Hey, Sie da!" Als Sirius sich umdreht, sieht er, dass es die Nachbarsfrau ist, die sich aus dem Fenster lehnt. „Wo wolln sie denn hin?" „Zu Cecilia!" „Ach zu den Blacks? Die wohn schon lange nich mehr da. Die Mutter un die Tochter sin vor Jahrn weggezogen. Was mit dem Mann war, weiß ich nich. Den hab ich die ganze Woche davor nich gesehn. Un wenn ich die Frau gesehn hab, dann hatte die immer verheulte Augen un wollt net mit mir reden, armes Ding."
Sirius ist wütend auf sich selbst, er hätte ahnen müssen, was passieren würde und dass Cecilia nich ewig in diesem Haus, in diesem Dorf wohnen bleiben würde. Aber wo ist sie dann hin? Er hatte keine Ahnung, vielleicht wusste die Nachbarsfrau noch etwas, aber nachdem er sie gefragt hat, muss er gehen, bevor sie ihn erkennt und Alarm schlägt. „Eine Frage hätte ich noch Madame, wissen sie, wo die beiden jetzt wohnen?" „Ne, die ham sich noch nich mal richtig verabschiedet, als die gegang sin." Da hat er jetzt den Salat, wie soll er Cecilia jetzt finden? Das einzige, das ihm einfällt wäre ein weiterer Brief an seine Tochter.

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Vor zwei Wochen hat Elli ihren Freunden erzählt, wer ihr Vater ist. Danach hat sich vieles geändert. Alicia ist enttäuscht von ihr und redet nun nicht mehr mit ihr. Gleich nach Ellis Enthüllung war sie davongerannt, nachdem sie in ruhigen und beherrschten Tonfall zu Elli gesagt hatte : „ Warum hast du mir das nicht früher erzählt? Vertraust du mir nicht?" Elli wollte so viel darauf erwidern, doch Alicia war einfach weg und hatte seitdem nicht mehr mit ihr geredet. Fred und George dagegen finden das alles ziemlich lustig und überlegen sich immer neue Spitznamen für Elli wie zum Beispiel Verbrechertochter oder ( ihr derzeitiger Favorit) Gangsterbraut. Elli stört das alles nicht, das einzige, was sie stört ist, dass Alicia nicht mehr mit ihr redet und sie nicht weiß, ob diese ihr je verzeihen wird. Heute geht Elli wie mittlerweile jeden Abend allein in ihren Schlafsaal und legt sich in ihr Bett, das neben Alicias ist. Alicia, die schon auf ihrem Bett liegt ignoriert sie wie immer. Als außer ihnen beiden niemand im Schlafsaal ist, kommt Alicia zu Elli rübergetapst und gibt ihr einen Brief: „Hier, der ist vorhin für dich angekommen." Elli schaut Alicia verwundert an, da diese wieder mit ihr spricht und fragt: „Du redest wieder mit mir?" „Ja, es tut mir auch voll Leid, dass ich das die letzten zwei Wochen nicht habe, aber ich war einfach so enttäuscht, weißt du. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass schon immer zu wissen. Ich habe auch viel darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich dich doch richtig gekannt habe und das zu wissen, wer dein Vater ist, dich und unsere Freundschaft nicht verändert." Ungläubig, aber auch froh schaut Elli sie an. Dann umarmten sich die beiden Mädchen und Alicia flüsterte Elli ins Ohr: „Verzeihst du mir?" Elli antwortete nur: „Klar, außerdem ist es meine Schuld, ich hätte es dir viel früher erzählen sollen."
Elli ist froh wieder mit ihrer besten Freundin befreundet zu sein und muss an ihre erste Begegnung zurückdenken..

Flashback
Am Abend nach dem großen Festessens am ersten Schultag in ihrem ersten Schuljahr lag Elli in ihrem Bett noch lange wach. Denn sie vermisste ihre Mutter und fragte sich  ob diese wohl ganz alleine zu Hause klarkommen würde. Plötzlich hörte sie neben sich ein schluchzen. Elli kannte dieses Mädchen nicht, sie kannte niemanden aus diesem Schlafsaal. Aber sie konnte das Schluchzen nicht einfach ignorieren und fragte ins Dunkle: "Vermisst du auch deine Familie?" Das Mödchen antwortete: "Ja,  tut mir leid, dass du das mitkriegst, ich dachte es schlafen alle." Elli wollte nicht, dass dieses Mädchen weiterhin weinte und schlug vor noch einmal in den Gemeinschaftsraum zu gehen und sich etwas kennen zu lernen.
Im Gespräch erfuhr Elli, dass das Mädchen "Alicia" hies. Die beiden konnten sich viel erzählen und mussten dabei auch immer wieder lachen.
Am nächsten Morgen wachte Elli sehr früh auf und stupste ihre neue Freundin Alicia an, um diese zu wecken.
Nachdem sich die beiden dann fertig gemacht hatten, gingen sie frühstücken. Als Fred und George etwas später -und sehr verschlafen- zu ihnen stießen, stellte Elli ihnen Alicia vor und ab diesem Moment waren die vier unzertrennlich.
Flashback Ende

Plötzlich reißt Alicia Elli aus ihrer Erinnerung und sagt: „ Ich geh dann mal schlafen, du solltest in der Zeit den Brief lesen, ich glaub der ist von deinem Vater."
Nachdem Alicia in ihr eigenes Bett geklettert ist, liest Elli sich den Brief durch:

Meine liebste Elisabeth,
und so melde ich mich wieder. Ich hoffe, dass du mir diesmal antwortest, denn ich habe ein paar Fragen an dich.
Warum seit ihr umgezogen? Wo wohnt ihr jetzt? Hat deine Mutter einen neuen Mann?
Du musst wissen, dass ich deine Mutter immer noch unglaublich Liebe und ich sie so gern wiedersehen würde. Dich liebe ich natürlich auch und ich würde dich gerne sehen und in die Arme schließen können.
In Liebe,
dein Vater

Sollte Elli ihm antworten? In diesem Brief hörte sich seine Liebe zu ihrer Mutter so aufrichtig an...
Sie kann ihm eh nicht schreiben, wo sie wohnen, da das Haus durch einen Fidelius-Zauber geschützt ist. Sie kann ihm höchstens raten, Abends vor dem St.Mungo zu warten, da ihre Mutter dort als Heilerin arbeitet. Also gut, denkt sie sich, ich machs.

Hallo Sirius,
meine Mutter ist kurz nachdem du fort bist mit mir nach London gezogen. Ich kann dir nicht sagen wohin genau, da das Haus mit einem Fidelius-Zauber geschützt ist, aber warte doch Abends vor dem St.Mungo auf sie, aber lass dich ja nicht sehen! Ich hoffe sehr, dass du sie findest, denn sie war sehr unglücklich ohne dich. Außerdem muss ich dich warnen, sie redet mit fast niemanden und konzentriert sich nur auf ihre Arbeit wenn ich in Hogwarts bin. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin das Einzige auf dieser Welt, dass sie daran hindert in ihrer Unglücklichkeit zu versinken und von dieser Welt zugehen. Wenn du da bist und sie nie mehr verlässt, wird sich das hoffentlich ändern und sie wird wieder lebensfroh.
Bis bald,
deine Tochter

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Hallo meine ♡♥,
Heute hört ihr endlich mal wieder von mir ;)
Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch!!!!!
Sorry, dass solange nix mehr von mir kam, aber ich war voll im Stress und jetzt hab ich erstmal ne Woche Ferien und kann weiterschreiben.
Bis denne

Die Tochter des VerrätersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt